Rezension zu "Bezüglich Enten und Universen: Roman" von Neve Maslakovic
San Francisco, Jänner 1986: Professor Z.Z. Singh führt ein verrücktes Experiment durch und durch einen unglaublichen Zufall spaltet sich das Universum. Fortan gibt es Teil A und Teil B, durch Übergänge miteinander verbunden.
Felix Sayers, Autor von Bedienungsanleitungen für Kochutensilien und Möchtegern-Krimiautor, erfährt erst mit 35, dass seine Eltern sein Geburtsdatum gefälscht und er daher ein Alter Ego in Universum B hat.
Die Sorge, dass Felix B womöglich den Kriminalroman bereits geschrieben hat, den er plant, bringt ihn dazu, Universum B einen Besuch abzustatten. Diese Reise wird gefährlich für ihn, denn jemand trachtet ihm offensichtlich nach dem Leben ...
Ein interessanter Gedanke, der mich dazu gebracht hat, dieses Buch zu kaufen: Wie wäre es, wenn neben unserem bekannten Universum noch Parallelwelten existieren würden? Wie würde sich eine Abspaltung auswirken, welche Entwicklung würden die verschiedenen Welten nehmen?
Hier gibt es ein Universum A ohne Golden Gate Bridge, ohne Papierbücher und schädlichen Autoverkehr, in Universum B existiert Luftverschmutzung durch Verkehr, dafür gibt es keinen Kaffee, sondern nur Tee.
Die beiden Welten sind tatsächlich sehr detailliert ausgearbeitet, auch die Erklärungen, wie es zu den auslösenden Ereignissen gekommen ist, sind erschöpfend beschrieben. Und hier liegt auch schon das Problem. Denn allzu theoretisch und blutleer sind die Charaktere und ihre Dialoge. Von Gefühlen ist wenig die Rede, dafür gibt es endlose Abhandlungen über wissenschaftliche Phänomene. Gegen diese trockene Schreibweise hilft leider auch nicht der ab und an aufblitzende Humor.
Fazit: Eine interessante Idee, leider zu trocken und gefühlsarm erzählt.