Newton Thornburg

 4,4 Sterne bei 11 Bewertungen
Autor*in von Cutter und Bone, Schwarze Herde und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Newton Thornburg wurde 1929 in Harvey, Illinois geboren und studierte an der Universität Iowa. Seine wichtigsten Romane erschienen in den 1970er-Jahren. Neben bissigen Dialogen verstand er es, der Tragödie immer wieder auch komödiantische Züge abzuringen. Er wurde als „the only living American still looking for The Lost Generation“ bezeichnet. Eine Ehre, die außer ihm Scott F. Fitzgerald, Hemingway oder Dos Passos zu­teilwurde. 1998 lähmte ein Schlag­anfall seine linke Seite und er geriet in Vergessenheit. Mit Cutter und Bone schrieb Newton Thornburg einen Klassiker des amerikanischen Noirs. Er starb am 9. Mai 2011. Im Polar Verlag ist bereits sein Roman Cutter und Bone erschienen.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Newton Thornburg

Cover des Buches Cutter und Bone (ISBN: 9783945133163)

Cutter und Bone

(6)
Erschienen am 01.06.2015
Cover des Buches Schwarze Herde (ISBN: 9783945133354)

Schwarze Herde

(3)
Erschienen am 01.10.2016
Cover des Buches Cutter und Bone: Kriminalroman (ISBN: 9783945133170)

Cutter und Bone: Kriminalroman

(2)
Erschienen am 22.06.2015

Neue Rezensionen zu Newton Thornburg

Cover des Buches Schwarze Herde (ISBN: 9783945133354)
Andreas_M_Sturms avatar

Rezension zu "Schwarze Herde" von Newton Thornburg

Andreas_M_Sturm
Ein Neustart, der in den Ruin führt.

Bob Blanchard lässt seinen Job als Werbefachmann hinter sich und versucht als Viehzüchter für sich und seine Familie eine neue Existenz aufzubauen. Doch sein Traum vom erfolgreichen Farmer entwickelt sich zum Desaster. Die Tiere werden von einer Rinderseuche befallen, seine Frau verlässt ihn und die Bank gewährt keinen Aufschub bei der Rückzahlung des Kredites. Aber Bob will um keinen Preis aufgeben und deshalb willigt er nach langem Zögern in einen riskanten Plan seines Freundes ein.

Newton Thornburg zeichnet mit klaren Worten die harte und gefährliche Arbeit eines Rinderzüchters, die zynische Vorgehensweise von Banken und die abweisende, zur Gewalt neigende Gesellschaft der Ozarks.

Einmal begonnen, lässt sich das Buch mit seiner realistischen Beschreibung der Zustände in den zentralen Vereinigten Staaten der siebziger Jahre nur sehr schwer aus der Hand legen.

Cover des Buches Cutter und Bone (ISBN: 9783945133163)
Rumbuddels avatar

Rezension zu "Cutter und Bone" von Newton Thornburg

Rumbuddel
Großartiger Roman

Tja, ein großartiges Buch, finde ich. Ich kannte die Verfilmung (Cutter´s Way), die ich auch klasse fand, was ich vielleicht anders gesehen hätte, wenn ich das Buch vorher gelesen hätte. Nun mag ich beides. Aber zum Buch: man kann das natürlich als Kriminalroman lesen, muß man aber nicht. Man kann das natürlich als Sittenbild der USA lesen, muß man aber nicht. Man kann das natürlich als existentielles Dings, muß man aber nicht. Ich habe eine Geschichte gelesen, die einen da packt, wo es gerade zwickt, und eine Geschichte, in die man tatsächlich eintaucht. Man ist dabei. Ich weiß, daß dies keine sehr präzise Beschreibung ist, aber ein Element, was eine Menge des Spaßes ausgemacht hat und ein Grund, das ganz sicher mehrmals zu lesen. Mit unglaublicher Leichtigkeit geht es durch ganz schwere Dimensionen des Daseins.

Cover des Buches Cutter und Bone (ISBN: 9783945133163)
Haverss avatar

Rezension zu "Cutter und Bone" von Newton Thornburg

Havers
Wut, Bitterkeit und Projektionen

Und wieder einmal hat der Polar Verlag ein herausragendes Werk der Noir-Literatur veröffentlicht: „Cutter und Bone“ von Newton Thornburg, ein Thriller aus dem Jahr 1976, der 1981 unter dem Titel „Cutter’s Way – Keine Gnade“ mit Jeff Bridges verfilmt wurde.

Richard Bone hatte die Nase voll von seinem Leben als treusorgender Familienvater. Deshalb quittierte er seinen Job und verließ Frau und Kinder Richtung Sunshine State. Seither verbringt er seine Tage in Santa Barbara mit Drogen, Alkohol und Frauen, von denen er sich für seine Dienste bezahlen lässt. Und er hängt mit Alex Cutter herum, einem Vietnam-Veteranen, der physisch und psychisch schwer gezeichnet ist. Beide tragen große Wut und Bitterkeit in sich, denn ihnen ist klar, dass sie das, was sie vom Leben erwartet haben, nicht bekommen werden.

Aber vielleicht gibt es doch noch glückliche Zufälle. Die Leiche einer jungen Frau in einer Mülltonne könnte für die beiden das Ticket in ein besseres Leben sein. Sie glauben nämlich, in dem Täter J. J. Wolfe, einen Superreichen aus Missouri, erkannt zu haben. Und diese Vermutung setzt bei Cutter einen Prozess in Gang, der sich verselbstständigt, denn er projiziert allen Hass, den er in sich trägt, stellvertretend auf diese eine Person. Er soll für den Mord bezahlen, natürlich auch in klingender Münze.

Die beiden Männer verlassen für die Suche nach dem Mörder sogar ihr gewohntes Umfeld und machen sich auf die Jagd. Selbst als das Aufspüren des Täters für Bone längst an Wichtigkeit verloren hat, kann Cutter nicht davon ablassen, wobei es ihm in errster Linie gar nicht darum geht, den Schuldigen zu strafen. Eigentlich möchte er sich nur stellvertretend an ihm rächen – für all das, was ihm sein Heimatland angetan hat.

„Cutter und Bone“ ist nur in zweiter Linie ein Thriller, in erster Linie ist es ein höchst politisches Werk, angesiedelt in einer Zwischenzeit. Die Flower-Power Bewegung ist fast schon abgehakt und Reagans Amtszeit hat noch nicht begonnen. Amerika kämpft mit seinem Vietnam-Trauma, und die heimgekehrten Soldaten werden mit ihren Kriegserlebnissen allleingelassen. So auch Alex Cutter, der Veteran mit den schlimmen Verletzungen, der voller Ärger und Hass auf Kapitalisten  und Politiker ist, die sein Land in den Krieg getrieben haben. Dafür stellvertretend jagt er Wolfe und möchte ihn zur Strecke bringen.

Thornburg hält der Gesellschaft den Spiegel vor und beschönigt nichts. Er gibt der Wut seines Protagonisten ein Ventil, bringt diese in messerscharfen Dialogen mit einer gehörigen Portion Zynismus genau auf den Punkt. Ein Meisterwerk des Genres, das man gelesen haben sollte.

Eine kleine Notiz am Rande: Die Ozarks in Missouri wirken offenbar sehr inspirierend auf Noir-Autoren. Nicht nur Daniel Woodrell lebt und findet dort seine Themen, auch Newton Thornburg erwarb nach dem Verkauf der Filmrechte von „Cutter und Bone“ eine Ranch in den Bergen von Missouri.

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