Cover des Buches Als das Leben mich aufgab (ISBN: 9783946955023)
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Rezension zu Als das Leben mich aufgab von Ney Sceatcher

Das kann ich wirklich jedem empfehlen

von NeylaKunta vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein wunderschönes, nachdenkliches, trauriges Buch mit absoluter Empfehlung von mir!

Rezension

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NeylaKuntavor 7 Jahren


Ich fieberte schon eine ganze Weile auf das Buch von Ney hin und nun ist es endlich, endlich da. Doch ich habe sehr selten ein nachdenkliches Buch gelesen, weshalb ich etwas skeptisch diesem hier gegenüber war.



Fakten über das Buch


Verlag: Zeilengold
Seitenzahl: 220
ISBN: 9783946955023
Preis:
12,99€ (Taschenbuch)

Hier geht es zur Leseprobe.



Kurzbeschreibung



Als das Leben mich aufgab, war ich 16 Jahre alt und trug keine Schuhe... Keine Ahnung, wie ich gestorben bin oder wie ich heiße, aber ich nenne mich Mai. Ja, richtig, wie der Monat. Im Jenseits wollten sie mich nicht haben. Zu viele unerledigte Dinge, haben sie gesagt. Darum stehe ich jetzt hier mit einer Handvoll Briefe an Menschen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Doch möchte ich das überhaupt? Möchte ich meine Vergangenheit wiedererwecken? Wissen, wer ich war, wen ich liebte und wie ich starb? Eigentlich nicht und doch wird diese Reise mir im Tod mehr über das Leben lehren, als es das Leben selbst je gekonnt hat. Mit ihrer sehr intensiven und einfühlsamen Betrachtung des Todes öffnet Autorin Ney Sceatcher ihren Lesern die Augen für die wesentlichen Dinge des Lebens. (Quelle)



Cover


Ich finde das Cover echt super schön und passend zum Buch, mit den vollgeschriebenen Zetteln unten und den Federn die den Titel einrahmen. Dazu das Mädchen, welches sich vom Betrachter abwendet und ins "Licht schaut". Ebenso finde ich die Farben recht gut aufeinander abgestimmt - sie gehen sanft ineinander über.



Handlung


In dem ersten als Print erschienen Buch vom Ney Sceatcher geht es um Mai, ein 16-jähriges Mädchen, welches nicht in den Himmel kommen kann, weil ihr die Engel sagen, dass sie noch etwas an ihr ehemaliges Leben auf der Erde bindet. Kurzerhand werden ihr Briefe vorgelegt. Briefe, die sie geschrieben haben soll. Doch sie erinnert sich nicht mehr daran. Alle ihre Erinnerungen sind vor ihr verborgen.
Zurück in der Welt in der sie gestorben ist, realisiert sie schlagartig, dass sich die Welt auch ohne sie weiter dreht und sie nichts dagegen tun kann. Ihr einziges Ziel ist es nun, die Briefe zu verteilen. Erinnern möchte sie sich auch gar nicht.

Diese Aufgabe muss sie aber zum Glück nicht alleine bewältigen, denn am Anfang der Geschichte trifft sie auf ein Mädchen namens Naoma und die beiden kommen irgendwie nicht richtig voneinander los. Später trifft sie noch auf einen mysteriösen jungen Mann namens Raven, der irgendwie die ganze Zeit auf sie aufzupassen scheint und ihr Dinge nahe bringt, die sie ohne ihn wahrscheinlich nie verstanden hätte.
Mai bittet Naoma um Hilfe, die Empfänger der Briefe ausfindig zu machen. Dieses Aufeinandertreffen der beiden und wie sie sich gegenüber des jeweils anderen verhalten fand ich sehr authentisch umgesetzt und es macht sie irgendwie... echt.

Gemeinsam überbringen sie nach und nach die einzelnen Briefe und Mai versteht Dinge, die sie vorher nicht verstanden hat und sieht das Leben mit anderen Augen, während sie auf all die Menschen trifft, die sie geprägt haben. Jeder von ihnen gibt ihr ein Stück ihres alten Lebens wieder und sie erkennt, was wirklich wichtig ist. Es ist wirklich schön, Mai auf ihrem Weg zu begleiten.
Ja, ich war das kleine dumme Mädchen und er der Junge, der wusste wie man log.
Das Buch ist aus Mais Sicht geschrieben und jedes Kapitel ist eine Lektion über das Leben. Ebenso bekommen wir die Briefe zu lesen, die Mai an ihre liebsten vor ihrem Ableben geschrieben hat.
Diese Idee samt ihrer Umsetzung hat mir sehr gut gefallen und es lässt einen einfach nachdenklich werden.



Schreibstil


Der Schreibstil von der Autorin ist sehr angenehm zu lesen. Soll heißen: Er ist einfach und die Sätze sind nicht fünf Zeilen lang, bringen aber dennoch die Gefühle der Charaktere und die Handlung sehr gut rüber. Die Autorin schreibt leicht detailverliebt und irgendwie war es immer so, dass wenn ich das Buch gelesen habe, ich total entspannt war und an nichts anderes mehr denken konnte als an dieses Buch. Man fliegt geradzu durch die Seiten, auch wenn es kein einfaches Thema ist, mit dem sich hier auseinander gesetzt wird.
Ney Sceatcher meistert er Bravour ihren Lesern die Themen Leben und Tod näher zu bringen, ohne dabei belehrend zu wirken.
Das Leben steht im ständigen Gleichgewicht. Du kriegst niemals Liebe ohne Hass oder die Wahrheit ohne Lüge. Stell dir das Ganze wie eine Schreibe vor. Auf der linken Seite die schönen Dinge und auf der rechten die schlechten. Wenn du zu viel Gutes hast, kippt die Scheibe.



Charaktere


Mai ist eine etwas andere Protagonistin, die aber super in dieses Buch hinein passt. Ich sah sie nicht als Charakter, ich sah sie als Mädchen und dieses Buch war einfach sie, ihr Leben.
Am Anfang ist sie noch recht still und in sich gekehrt. Sie verschließt sich vor ihren Erinnerungen und will alles einfach nur hinter sich bringen. Im Laufe des Buches wandelt sie sich jedoch, wird offener, und sieht das Leben, wie es nun mal ist. Sie sieht ihre Fehler und das was sie richtig gemacht hat.
Mai ist eine sehr nachdenkliche Protagonistin - aber naja, was soll sie auch anders sein? Sie ist schließlich tot und plötzlich wieder im Leben. Da kann man schon mal etwas nachdenklich sein ;)

Naoma hat mir von Anfang an super gefallen und sie war mir auch recht sympathisch. Sie ist ein sehr freundlicher Mensch und gibt niemals auf, egal welche Steine das Leben ihr in den Weg wirft. Sie behält ihre Freue und überträgt diese auch Stück für Stück auf Mai, so dass sie nicht alles in einem schlechten Licht sieht.
Vielleicht erhoffe ich mir eines Tages in einer dieser Geschichten aufzuwachen und all das hinter mir zu lassen.
Raven fand ich zunächst etwas komisch, denn über ihn erfährt man auch nicht all zu viel. Er ist tot, genauso wie Mai, jedoch wandelt er noch auf Erde, um Menschen wie ihr zu helfen. Das könnte man bei seiner pessimistischen, verschlossenen Art aber wirklich nicht vermuten. Er lässt Mai nachdenklicher werden, ist aber immer da, wenn sie ihn gerade braucht.
Mai, wenn du zulässt, dass es wehtut, dann wird es das auch tun.



Fazit


Dieses Buch kommt mit Lektionen über das Leben einher und brachte mich dazu, nach zu denken. Die Protagonistin kommt auf ihre Weise mit all dem zurecht und es ist schön sie auf ihrem Weg durch das Leben zu begleiten.
Ney Sceatcher hat hier ein wundervolles, nachdenkliches, schönes, Buch geschrieben, welches ich jedem empfehlen kann. Auch denen, die eigentlich nicht so gerne über das Leben nachdenken.
Fünf von fünf Schlüsseln.

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