Auf dem Landsitz von Sir Hubert Handesley trifft sich eine bunt gemischte Gesellschaft, um das Wochenende gemeinsam zu verbringen. Höhepunkt soll ein so genanntes Mörderspiel sein, bei dem einer der Beteiligten den Mörder, ein anderer den Ermordeten spielen muss. Doch plötzlich gibt es einen echten Toten…
Obwohl ich ein Fan klassischer Detektivgeschichten bin, war mir Edith Ngaio Marsh bisher nicht bekannt. Aber besser spät als nie – ich bin jedenfalls froh, sie jetzt kennengelernt zu haben.
Zu Beginn des Buchs beschreibt die Autorin im Rahmen eines Vorworts, wann und wie „ihr“ Ermittler, Detective Chief Inspektor Roderick Alleyn, das Licht der Welt erblickt hat und welche Eigenschaften ihr für seine Person wichtig waren.
Ich fand es sehr interessant, als Leser einen Blick hinter die Kulissen werden zu dürfen, da ich mich schon des Öfteren gefragt habe, wie Autoren auf ihre Ideen kommen und da ich dadurch auch ein wenig das Gefühl hatte, ich würde DCI Alleyn bereits kennen.
Der Krimi an sich ist ein typischer Detektivroman á la Agatha Christie – ein wenig altmodisch, ohne verstaubt zu sein, herrlich britisch, voller Esprit und Humor und mit interessanten Charakteren.
Roderick Alleyn ist ein sympathischer, intelligenter und umsichtiger Ermittler, der den Leser bis zuletzt auf die Folter spannt und dann erst die Lösung präsentiert. Einige Aspekte der Ermittlungen bekommt man zwar hautnah mit, andere bleiben jedoch verborgen bzw. werden lediglich angedeutet, so dass es nicht ganz einfach ist, mitzuraten. (Vielleicht liegt es aber auch an mir, ich komme bei dieser Art von Krimi so gut wie nie auf den Täter.)
Die Auflösung war für mich daher überraschend, alles in allem aber stimmig und nachvollziehbar.
Mir hat „Das Todesspiel“ sehr gut gefallen. Edith Ngaio Marsh schafft eine ganz besondere Atmosphäre und ich bin richtig eingetaucht in das Flair vergangener Tage. Ich freue mich auf die weiteren Bücher mit Detective Chief Inspector Alleyn!