Cover des Buches Die wir am meisten lieben (ISBN: 9783352008153)
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Rezension zu Die wir am meisten lieben von Nicholas Evans

Rezension zu "Die wir am meisten lieben" von Nicholas Evans

von Zabou1964 vor 12 Jahren

Rezension

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Zabou1964vor 12 Jahren
Endlich gibt es neuen Lesestoff für die Fans von Nicholas Evans. Da musste ich natürlich auch sofort zugreifen. Ich kann sagen: Er hat es nicht verlernt. Mich konnte er auch mit seinem neuesten Werk wieder fesseln und berühren. Tommy ist acht Jahre alt, lebt Ende der 50er Jahre in England und schwärmt für Westernserien und Cowboys. Sein Problem ist, dass er nachts ins Bett macht. Trotzdem beschließen seine Eltern, ihn in ein Internat zu schicken. Dort erwarten ihn brutale Lehrer und grausame Mitschüler. Er wird gehänselt und verspottet wegen seiner Bettnässerei. Seine Schwester Diane, die gerade nach Hollywood gegangen ist, um eine Schauspielkarriere zu starten, holt ihn aus dem Internat und nimmt ihn mit in die Traumfabrik. Tommy genießt sein neues Leben, findet Freunde und auch das Bettnässen hört schlagartig auf. Doch sein neues Glück soll nicht ewig halten. In einem zweiten Erzählstrang berichtet der Autor vom Leben des erwachsenen Tom. Er ist geschieden und Vater eines Sohnes, der gegen Toms Willen Soldat wurde. Dieser Disput entzweit Vater und Sohn. Jahrelang herrscht Schweigen zwischen ihnen. Als Danny im Irak auf Zivilisten schießt und ihm der Prozess gemacht wird, steht Tom zu ihm und erkennt endlich, dass er vor seiner eigenen Vergangenheit nicht davonlaufen kann. Zuerst haben mich die ziemlich abrupten Wechsel der Erzählebenen verwirrt. Ich konnte keinen Bezug zu den Figuren aufbauen, sie ließen mich kalt. Insbesondere Tommys Flucht in seine Fantasiewelt des Westerns habe ich als sehr störend empfunden. Ich verstehe sehr wohl, was der Autor damit ausdrücken will, finde es aber zu intensiv beschrieben. Erst als Tommy und Diane in Hollywood angekommen waren, konnte ich den Jungen ins Herz schließen und Dianes Handeln nachvollziehen. Der Autor schildert sehr gefühlvoll die Entwicklung des kleinen verängstigten Tommy zu einem Teenager, der immer selbstbewusster wird, weil er sich geliebt fühlt. Zum Ende hin wurde das Buch so spannend, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch Pferdeliebhaber kommen wieder auf ihre Kosten, als Tommy sich mit dem Stuntman und Pferdezüchter Cal anfreundet, der ihm das Reiten beibringt. Fazit: Von einigen Schwächen am Anfang abgesehen, hat mich dieser Roman gut unterhalten und berührt. Ich hoffe, auf ein neues Buch des Autors müssen wir nicht wieder fünf Jahre warten.
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