Rezension zu "Der Global Deal" von Nicholas Stern
Der 1946 geborene Nicholas Stern war von 2000 bis 2003 Chefökonom der Weltbank. Mit seinem 2006 vorgelegten Klimabericht (Stern-Report) sorgte er weltweit für Aufsehen. Erstmals wurden die wirtschaftlichen Kosten des Klimawandels seriös berechnet und der Öffentlichkeit bewusst gemacht, dass die Kosten für die Bekämpfung des Klimawandels geringer sind als die Kosten des Klimawandels. Dem Briten gelang es, neben der moralischen Verpflichtung, der Welt auch die ökonomische Notwendigkeit von Klimaschutz darzulegen.
Sein aktuelles Buch „Der Global Deal“ ist als Vorlage für die laufende Weltklimakonferenz zu verstehen. In seinem Plädoyer für ein globales Klimaabkommen thematisiert Stern ein Haupthindernis für effektiven Klimaschutz: der fehlende politische Wille. Er macht deutlich, wie wichtig ein weltweites Konzept ist und verknüpft die Klimafrage mit der Armutsfrage. Wachstum muss nach wie vor möglich sein, aber eben CO2-neutral und Ressourcen schonend. Nicht umsonst heißt der Untertitel des Buches „Wie wir dem Klimawandel begegnen und ein neues Zeitalter von Wachstum und Wohlstand schaffen“. Die Industrieländer, die die historische Verantwortung für die Erderwärmung tragen, müssen beim Kampf gegen den Klimawandel voran gehen und die armen Länder unterstützen.
Sterns Buch ist überwiegend verständlich geschrieben. Es ist eine Bereicherung, weil es ein ganzheitliches Konzept für die Emissionsreduzierung formuliert. Auch an vielen praktischen Vorschlägen zum Klimaschutz mangelt es nicht. Stern lesen und man versteht, was in Kopenhagen auf dem Spiel steht.