Rezension zu "Der Mann, der für einen Knopf verkauft wurde" von Nick Hazlewood
Das über weite Teile packende und faszinierende Sachbuch zeigt auf, wie europäischer Hochmut und Großmachtstreben gepaart mit religiöser Verblendung zur Auslöschung einer ganzen indigenen Kultur geführt hat. Es macht einen sprachlos, mit welcher selbstverständlichen Herablassung Europäer des 19. Jahrhunderts in die Lebensräume nichteuropäische Völker eindrangen und diese von ihrem „primitiven Elend“ und ihrer „Gottlosigkeit“ erlösen wollten, ohne auch nur einmal darum gebeten worden zu sein. Mit viel Augenmerk auf historische Zusammenhänge und das damalige Zeitgeschehen lässt der Autor den Leser mit der Frage zurück, ob es ohne den Entdeckungs- und Eroberungsdrang der sogenannten „zivilisierten“ Welt das Volk der Yamana vielleicht noch geben könnte. Ein Buch mit starker Botschaft. Unbedingt Lesenswert.