Nick Hornbys "About a Boy" ist eine brillante Mischung aus Humor und Tiefgang, die einen zum Lachen bringt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Die Geschichte um Will Freeman, einen oberflächlichen Mittdreißiger, der durch die Bekanntschaft mit dem zwölfjährigen Marcus unfreiwillig erwachsen wird, ist meisterhaft erzählt.
Was diesen Roman besonders auszeichnet, ist die authentische Entwicklung der Charaktere. Will wandelt sich von einem selbstbezogenen Einzelgänger zu jemandem, der echte Verantwortung übernimmt. Marcus hingegen muss viel zu früh erwachsen sein und lernt durch Will, auch mal Kind sein zu dürfen. Die Dynamik zwischen den beiden Hauptfiguren ist wunderbar ausgearbeitet und ihre ungewöhnliche Freundschaft berührt, ohne jemals kitschig zu werden.
Hornby gelingt es perfekt, ernste Themen wie Depression, Einsamkeit und die Suche nach Identität mit britischem Humor zu verbinden. Der Schreibstil ist leicht und zugänglich, dabei aber nie oberflächlich. Die Dialoge sind pointiert und authentisch, die Situationskomik ergibt sich organisch aus den Charakteren.
Besonders gelungen:
- Die realistische Darstellung der Charakterentwicklung
- Die Balance zwischen Humor und ernsten Themen
- Die vielschichtigen Beziehungen zwischen den Figuren
- Die zeitlose Botschaft über das Erwachsenwerden und echte Verbindungen
Fazit: Ein Roman, der unterhält und gleichzeitig berührt. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, dass Familie nicht unbedingt etwas mit Blutsverwandtschaft zu tun haben muss und dass manchmal die ungewöhnlichsten Freundschaften die wertvollsten sind. Ein absoluter Klassiker der modernen Literatur, den man immer wieder lesen kann.