Rezension zu Juliet, Naked von Nick Hornby
Rezension zu "Juliet, Naked" von Nick Hornby
von Kathrin.Ri
Rezension
Kathrin.Rivor 14 Jahren
Annie und ihr Freund Duncan reisen in die USA, um den Spuren von Duncans großen Idol, dem seit viel Jahren untergetauchten Rockstar Tucker Crowe, zu Folgen. Schnell ist die Reise auch, zur Freude von Annie, vorbei und sie haben ein Päcken von Crowes Plattenfirma in der Post. Dieses beinhaltet eine Bootleg-Cd des Albums "Juliet", Tuckers größten Erfolg. Als Duncan eine Besprechung des bisher unveröffentlichten Albums "Juliet, naked" in ein Forum stellt und hoch lobt, tut Annie es ihm gleich und schreibt ebenfalls eine Rezension, die jedoch schlecht ausfällt. Prompt hat bekommt sie eine eMail von einem Mann, der, wie sich hinterher herausstellt, Tucker Crowe selbst ist. Die Wege des Pärchens trennen sich und Annie führt weiterhin eine eMail-Bekanntschaft mit Tucker. Als dieser ihm auf einmal anbietet, sie in England zu besuchen, gerät alles um sie herum ins Wanken und eine amüsante (Liebes-)Geschichte nimmt ihren lauf. Dieser Teil von N. Hornby ist nun mein mittlerweile fünfter im Regal. Gekauft wurde er, weil auf der Rückseite versichert wird, dass dieser genau so toll sei wie "About a Boy" oder "High Fidelity". Da ich diese beiden Bücher liebe, musste "Juliet, naked" mir gehören.. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Story hat absolute alltaugstauglichkeit und man kann sich gut solch ein Pärchen, wie Annie und Duncan es sind, in der Nachbarschaft vorstellen. Hornby schreibt mit viel Wortwitz (Zitat S. 261, Tucker: "Wäre dieses Gespräch ein Prophet, dann wäre es einer dieser schaurigen Typen aus dem alten Testament, nicht das liebe Jesulein, das milde Lamm Gottes") und vor allem, lässt sich das Geschriebene sehr flüssig lesen. Hin und wieder musste ich mir wirklich das Lachen vergleichen, da manche Situationen einfach zu gut dargestellt werden. Man kann sich gut in Annie hineinversetzen, die mit Duncan einiges durchgemacht haben muss und dadruch wohl etwas abgestumpft ist. Duncan wiederum ist der absolute Tucker Crowe-Fan und man weiß ja sicherlich noch aus der Jugendzeit, okay, Duncan ist glaube ende dreißig, wie es ist, wenn man einen Star verehrt. Tucker ist auf der einen Seite der liebevolle Vater seines Sohnes Jackson, und auf der anderen Seite der Ex-Rockstar, dem die Vergangenheit so ziemliich nach hängt und fertig macht. Verdammt herzzerreißend ist wohl auch sein Sohn Jackson, dem man schon allein vom Lesen ständig in die Wange knuffen will, weil er einfach so kindlich naiv ist. Hornby hat mich wieder mal mit seinem Stil überzeugt und bleibt auf jeden Fall in der Hitlist meiner Lieblingsautoren.