Cover des Buches Der Novize des Assassinen (ISBN: 9783442267828)
Rezension zu Der Novize des Assassinen von Nick Lake

Rezension zu "Der Novize des Assassinen"

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Ein rasantes Abenteuer mit viel Action und etwas anderen Vampiren. Leider fehlen dem Helden aber ein paar Ecken und Kanten.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren
Das Leben des jungen Taro ändert sich von einem Tag auf den anderen komplett, als Ninjas sein Dorf überfallen und seinen Vater ermorden. Zum Glück für Taro haben die Ninjas einen Verräter unter sich. Shusaku rettet Taros Mutter und verwandelt ihn in einen Vampir. Zusammen mit Taros bestem Freund Hiro machen sie sich auf, um Rache an den feindlichen Ninjas zu nehmen. Und schon bald muss Taro feststellen, dass es in Wahrheit um viel mehr geht als nur sein eigenes Leben.

Am meisten hat mich an diesem Buch der Schauplatz gereizt, das historische Japan der Samurai und Ninjas. Diese fremde Welt wurde hier sehr realistisch und überzeugend dargestellt, bis auf die Sache mit den Vampiren natürlich. Gut gefallen haben mir auch die eingestreuten japanischen Wörter. Manche der Mythen, die im Roman aufgegriffen werden, gibt es außerdem wirklich. Das finde ich sehr spannend, weil uns Europäern die fernöstliche Mythologie ja eher unbekannt ist. Ob es tatsächlich japanische Vampirmythen gibt, weiß ich nicht, aber es ist auf jeden Fall meine andere Art, an das Thema heranzugehen.
Bei der Geschichte selbst kommt nach dem spannenden, unmittelbaren Einstieg nie Langeweile auf. Ich hätte mir fast ein bisschen mehr Atempausen zwischen den ständig aufeinanderfolgenden Kämpfen und Verfolgungsjadgen gewünscht. Es gibt sehr viele blutige Szenen und in solchen Fällen ist es für mich immer wichtig, dass die Gewalt auch hinterfragt wird. Taro tut das zum Glück und bemüht sich, es besser zu machen. Die Duelle sind auch gut geschrieben: detailliert, dabei aber trotzdem übersichtlich.
Eigentlich das einzige große Problem, das ich mit diesem Roman hatte, ist die Hauptfigur. Taro ist nicht direkt unsympathisch, aber einfach nicht dreidimensional. Er ist die ganze Reise über der moralische Kompass und hat praktisch keine negativen Eigenschaften. Außerdem beherrscht er alles auf Anhieb perfekt und natürlich verliebt sich auch die wunderschöne Prinzessin sofort in ihn. Die Enthüllung über seine wahre Herkunft war dann noch die Kirsche auf der Klischeetorte.
Figuren auszuarbeiten scheint allgemein nicht die ganz große Stärke des Autors zu sein. Die meisten Figuren sind zu eindeutig "gut" oder "böse", da gibt es kaum Überraschungen. Außerdem wird die Zuordnung oft schon durch die äußerliche Beschreibung festgelegt.

Fazit: Wenn man über die etwas eindimensionalen Charaktere hinwegsehen kann, dann bekommt man hier ein spannendes Abenteuer mit einem tollen Schauplatz.

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