Rezension zu "Erste Liebe, Zweite Chance" von Nick Skeldon
Worum geht es?
Es ist zehn Jahre her, als Matt den größten Fehler seines Lebens begangen und seinem besten Freund Aron das Herz gebrochen hat. Die Jahre konnten seine Schuldgefühle nicht lindern und auch die tiefen Gefühle, die er für Aron empfunden hat, sind nicht weniger geworden. Das wird ihm bewusst, als er ihn auf dem Jahrgangstreffen ihrer Highschool wiedertrifft. Nur ein paar Minuten hält er es dort aus, dann entscheidet er sich, doch wieder den Heimweg anzutreten. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass es ausgerechnet Aron sein würde, der ihn aufhält und zum Bleiben überredet …
Meine Meinung
Bei „Erste Liebe, Zweite Chance“ handelt es sich um eine Kurzgeschichte von knapp 60 Seiten. Aufgrund dessen habe ich keine tiefgründige Liebesgeschichte mit zahlreichen Hürden, keine glaubwürdige Charakterentwicklung und auch keine facettenreichen Charaktere erwartet, hinter deren Fassade mehr steckt, als es den Anschein hat. Dafür ist keine Zeit.
Was wir bekommen ist eine schnell erzählte Vorgeschichte, zwei Charaktere, über die wir nicht mehr erfahren als ihren Namen und ihren Beruf, eine schnelle Wiederannäherung (die in der Realität so nicht denkbar wäre!) und eine Sexszene. Ich wollte das Buch wegen der Vorgeschichte lesen, da ich Geschichten liebe, in denen sich zwei Jugendfreunde nach langer Zeit wiedertreffen und sich (nochmal) verlieben. Deshalb war ich von dem Anfang der Kurzgeschichte auch total begeistert. Ich hatte richtig Herzklopfen, während ich der Aussprache und der Annäherung der beiden entgegengefiebert habe.
Dann fiel mir aber immer mehr auf, dass Nick Skeldon gesteigerten Wert auf die Verwendung von Partizipien (z.B. flehend, bittend) legt und sich diese deshalb nahezu in jedem Satz finden. Sobald ich das einmal festgestellt hatte, konnte ich nicht mehr richtig in der Geschichte abtauchen, weil mir immer mal wieder sprachliche Merkwürdigkeiten aufgefallen sind. So auch (für mich) abschreckende Bezeichnungen (wie Soße und Sahne, von denen nicht im üblichen Kontext Gebrauch gemacht wurde) sowie umständlich (und damit verwirrend) formulierte Sätze („Wenn es irgendwas wert ist, es bist immer noch nur du Matt.“ – 44%). Aufgrund dessen musste ich einige Sätze mehrmals lesen, um sie zu verstehen, und das Knistern, das am Anfang der Liebesszene noch aufkam, wurde von manchen Begriffen und der ein oder anderen Handlung gestört. Das ist aber Geschmackssache.
Fazit
Für zwischendurch süße Unterhaltung, die stark anfängt und dann sprachlich etwas abschreckt. Von mir gibt es 3 Sterne, auch weil es selbst für eine Kurzgeschichte für mich etwas zu wenig war. Eine Reaktion von anderen am Ende hätte ich noch schön gefunden.