Der Klappentext: „Es ist der Beginn eines Albtraums, als die stark verweste Leiche eines Mannes in einem Zoo von Miami gefunden wird. Rasch stellt sich heraus, dass das Opfer vor seinem Tod scheinbar grundlos seine komplette Familie ausgelöscht hatte. Der Fall wird zunehmend mysteriös, als man im Magen des Mannes eine Tarotkarte entdeckt – den >> König der Schwerter <<. Eine blutige Spur führt Detective Max Mingus und seinen Kollegen Joe Liston in die Welt schwarzer Magie und zu der mächtigsten Voodoo-Priesterin der Stadt: Eva Desamours, einer Verbündeten des geheimnisvollen Solomon Boukman, dem brutalen König der Unterwelt von Miami…“
Wir erleben Detective Max Mingus und seinen Kollegen Joe Liston im Miami der 1980er Jahre, einer Zeit, in der ein regelrechter Krieg auf Miamis Straßen herrschte. Bandenkriege, Drogen, Prostitution und Morde sind an der Tagesordnung. Und als Max und Joe zu einer stark verwesten Leiche in einen Primatenpark gerufen werden, der nicht einmal in ihrem Einsatzgebiet liegt, wird ihr Interesse schnell geweckt, denn im Magen der Leiche findet sich neben einem eigenartigen Gebräu aus Sand, einer giftigen Bohnenart und anderen Bestandteilen auch eine Tarotkarte eines äußert seltenen und teuren Kartendecks. Außerdem stellt sich heraus, dass dieser Mann, dessen Leiche sie schließlich an die zuständigen Kommissare übergeben, vor seinem Tod scheinbar grundlos seine komplette Familie ermordet hat. Also bleibt es nicht bei diesem einen Mord. Natürlich nicht.
Max greift bei der Aufklärung dieser Morde schließlich zu illegalen Mitteln, auf Drängen seines Vorgesetzten, Eldon Burns. Er holt sich Hilfe durch seinen Mittelsmann - einen Drogenhändler, dem er im Gegenzug die Konkurrenz vom Leib hält. Er greift zu Gewalt und Vertuschung, handelt Deals mit Straftätern aus und hängt in diesem Fall Unschuldigen die Tat an, nur um die Morde abzuschließen. Es läuft also alles andere als rund. Und dann hat er noch die Gewissensbisse seines Kollegen Joe im Nacken, der ihn schließlich darauf anhält, den Fall ohne Wissen ihres Vorgesetzten aufzuklären, der scheinbar die wahren Täter gar nicht ermitteln will. Und so mieten sie sich eine geheime Garage an und versuchen den Fall auf eigene Faust zu lösen, und zwar auf ehrliche Weise.
Was die beiden nicht wissen: Eldon Burns steckt mit dem „König der Unterwelt“ Solomon Boukman unter einer Decke und versucht dementsprechend Details zu vertuschen und die Morde jemand anderem anzuhängen.
Alles in allem wieder ein gefährlicher, aber spektakulärer Fall, der keine Spannungstiefs zulässt.
Ich bin ehrlich: Ich kann gerade gar nicht alles zusammenfassen, was in dem Buch alles passiert ist (was ich ja auch nicht muss, um Euch nicht zu sehr zu spoilern). Es passieren so viele Dinge innerhalb kürzester Zeit, dass man leicht den Überblick verliert.
Ich muss auch sagen, dass ich den Zusammenhang etwas verloren habe, als die Leichen der Familie des im Primatenpark gefundenen Mannes aufgefunden wurden. Denn wir haben hier zu Beginn des Buches eine Menge Wechsel der Schauplätze und der handelnden Personen. Die Story war daher für mich persönlich zu Beginn etwas zu schnelllebig und dadurch etwas verwirrend. Letzten Endes wurde es im weiteren Verlauf zwar übersichtlicher, aber am Anfang des Buches war es für mich nicht überschaubar.
Trotzdem kann ich sagen, dass der Schreibstil wieder mal herausragend war, die Dialoge ihre Wirkung auf mich nicht verfehlt haben, da sie knallhart, ehrlich und nicht an den Haaren herbeigezogen gewirkt haben, und die Charaktere mich einfach überzeigt haben.
Vor allem die Charaktere von Joe Liston und Max Mingus. Denn die Freundschaft zwischen den beiden Cops war einfach ECHT. Und das merkte man mit jedem Gespräch zwischen den beiden und mit jeder Umschreibung, was der jeweils andere gerade denkt.
Ich kann diesen Thriller nur empfehlen und weise nochmal darauf hin, dass dieser Fall vor Max’ Auftrag als Privatermittler auf Haiti (also vor "Voodoo") spielt.
Das wird zwar ziemlich schnell klar, da Max in diesem Band erstens Mal noch bei der Miami Task Force arbeitet und er zweitens hier erst seine zukünftige Frau Sandra kennen lernt, die ja in „Voodoo“ schon gar nicht mehr lebt, aber ich will es nicht unerwähnt lassen.
Von mir gibt es 🌟🌟🌟🌟, denn „Voodoo“ fand ich einen Tick besser und in „Der Totenmeister“ gab es für mich anfangs einfach zu viele Morde auf einmal, sodass ich zeitweise den Faden etwas verloren habe. Aber trotzdem ein lesenswertes Buch. Wenn ich es re-reade, wird es mir vielleicht 5 Sterne entlocken 😉