Rezension zu "Allein mit dem Tod" von Nick Ward
Es geschah Mitte August 1979, als ein mörderischer Jahrhundert-Sturm unvorhergesehen in der irischen See wütete und Nick Ward, damals 23 Jahre alt, an Bord der Hochseesegelyacht Grimalkin um sein Überleben kämpfte. Das Fastnet-Rennen 1979 führte zu der bislang größten See- und Luftrettungsaktion in Friedenszeiten. Als die Regatta beendet war, waren 15 Tote zu beklagen, 24 Besatzungen hatten ihre Yachten verlassen, fünf Boote waren gesunken. Der Autor erzählt in dem Buch auf eindrucksvolle Weise sein eigenes Schicksal während des legendären Rennens.
„Schlimm ist es, auf See in einen Sturm zu geraten. Noch schlimmer ist es, dabei zu kentern und das Bewusstsein zu verlieren. Am schlimmsten aber muss es sein, wenn man beim Aufwachen entdeckt, dass die Rettungsinsel weg ist – und mit ihr die Mitsegler ...“
Nick ist ganz auf sich allein gestellt. Auf dem durchgekenterten, zerstörten Boot hat er nur noch den toten Kameraden als Gesprächspartner an seiner Seite, von dem er später sagen wird, dieser habe ihn am Leben erhalten.
Im ersten Teil schildert der Autor seinen Überlebenskampf. Die Gedanken, die ihm dabei durch den Kopf gehen und die vielen Fragen und Ungereimtheiten in der Situation. Im zweiten Teil - der mindestens genauso spannend ist -, versucht er zu rekonstruieren, was in den drei Tagen des Kampfes um Leben und Tod wirklich um ihn herum geschehen ist und warum er allein gelassen wurde.
Das Buch, das Nick Ward zusammen mit der Co-Autorin und Dokumentarfilmerin Sinéad O' Brian Jahre später geschrieben hat, zeigt viele Fotos und Berichte, u.a. den Fastnet-Untersuchungsbericht von 1979. Wer packende und realistische Geschichten vom Segeln liebt, wird diese ergreifenden und sehr dramatischen 228 Seiten nicht so schnell aus der Hand legen. Versprochen!