Cover des Buches Markttreiben (ISBN: 9783897057869)
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Rezension zu Markttreiben von Nicola Förg

Rezension zu "Markttreiben" von Nicola Förg

von R-E-R vor 13 Jahren

Rezension

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R-E-Rvor 13 Jahren
Locker, leichte Unterhaltung Als Lawine bezeichnet das Lexikon eine große Masse aus Schnee und Eis, die von einem Berg ins Tal rutscht und dabei immer größer wird. Oft begräbt sie Skifahrer unter sich. Eine Lawine kann aber auch eine Flut von Ereignissen bezeichnen, die Leichen unter sich begräbt. Wenn diese Ereignisflut zwei Morde beinhaltet und durch eine Lawine ausgelöst wurde, die vor mehr als 25 Jahren niederging, dann hat man kurz und knackig den Handlungsablauf von Nicola Förgs “Markttreiben” skizziert. In Peiting wird ein Fernsehfilm gedreht. Einem Mitglied des örtlichen Burschenschaftsvereins, Leo Lang, wird dabei allabendlich die Obhut der teuren Fernsehkameras anvertraut. Als Leo nach dem Marktfest erwürgt aufgefunden wird und von dem teuren Equipment jede Spur fehlt, geht die örtliche Polizei von einem Raubmord aus. Die gestohlenen Kameras tauchen allerdings sehr bald in einem stillgelegten Bergwerksstollen wieder auf. Und da sich ein solcher Ort kaum als Umschlagplatz für Hehlerware eignet, stellt sich für Gerhard Weinzierl die Frage, ob der Diebstahl nicht nur ein Ablenkungsmanöver war. Und falls ja, von was bzw. wem er abgelenkt werden soll? “Markttreiben” ist Nicola Förgs achter Regionalkrimi. Die ersten Fälle mit dem Ermittler Gerhard Weinzierl waren noch im Allgäu angesiedelt, mittlerweile geht der Kommissar in Oberbayern auf Mörderfang. Immer mit dabei sind seine Kollegin Evi Straßgütl, sein ehemaliger Vorgesetzter und jetziger Pensionär Kommissar Baier und seine alte Freundin Johanna Kennerknecht, die als Touristikerin für die Vermarktung der Ferienregion sorgt. Um die Befindlichkeiten dieser Hauptprotagonisten verstehen zu können, empfiehlt es sich die Fälle in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen, ohne zu lange Unterbrechungen Ich hatte jetzt eine ziemliche Pause dazwischen und konnte mir viele gefühlsbedingte Reaktionen nicht erklären, weil ich mich einfach nicht mehr an die Vorgeschichte erinnert habe. Gerhard Weinzierl zum Beispiel scheint sich in der neuen oberbayrischen Heimat nicht recht wohl zu fühlen. Warum er nun dort ermitteln muss, weiß ich nicht mehr. Es wird auch nicht erläutert. Überhaupt scheint sich der smarte Naturbursche in einer Midlifecrisis zu befinden. Nur so lassen sich seine extremen Stimmungsschwankungen erklären oder seine unlogischen Übersprungshandlungen. Krimis von Nicola Förg lesen sich wie eine unterhaltende Vorabendserie im Fernsehen. Locker leichte Unterhaltung auf einfachem Niveau. Sprachlich findet man eine Mischung aus derben Sätzen und gepflegtem Ausdruck mit zum Teil philosophischen Ansätzen. Dialoge verfasst Sie gerne auch einmal in Mundart. Mag man ihren Stil, kann man unbesorgt immer wieder zu einem ihrer Bücher greifen und sich eine kurze Ablenkung vom Alltag gönnen.
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