Nicola Juretko

 4,3 Sterne bei 10 Bewertungen
Autorenbild von Nicola Juretko (©Nicola Juretko)

Lebenslauf

Nicola Juretko, Jahrgang 1971, hat Skandinavistik studiert und lange im Buchhandel und als Fremdsprachenkorrespondentin gearbeitet. Schon in ihrer Jugend ist sie gern und viel gereist und verarbeitete Erlebnisse, Begegnungen und Widersprüche stets in Geschichten. Nach Jahren in Norwegen ist sie 2016 an den Stadtrand Berlins zurückgekehrt. Mit ihrem Schreiben möchte sie auf nachdenkliche Weise unterhalten und konfrontiert sich selbst, ihre Figuren und damit ihre Leser/Hörer:innen auch immer wieder mit existentiellen Fragen.

Alle Bücher von Nicola Juretko

Cover des Buches Freetown in sieben Stunden (ISBN: B09L4VHJNY)

Freetown in sieben Stunden

(10)
Erschienen am 25.11.2021

Neue Rezensionen zu Nicola Juretko

Cover des Buches Freetown in sieben Stunden (ISBN: B09L4VHJNY)
M

Rezension zu "Freetown in sieben Stunden" von Nicola Juretko

Mellyliest
Außerordentlich gut und detailliert recherchiert und geschrieben

Freetown in sieben Stunden - gelesen in 18 Stunden.

Wie manche inzwischen wissen werden, mag ich zwischendurch ganz gerne auch anspruchsvollere und sinnvollere Lektüre als immer nur seichte Feelgood Romance.

Das hat @nicijuretko mit Freetown in sieben Stunden auf jeden Fall geschafft.


Ich habe selten ein Buch erlebt, das so gut und detailliert recherchiert und geschrieben wurde. Beispiele hierfür sind die Abläufe rund um das Fliegen oder aber auch der Bau einer Krankenstation in einem Land in Westafrika.

Das Thema selbst ist absolut keine leichte Kost und achtzehn Stunden sind eine Hausnummer, weswegen ich ein wenig länger als üblich gebraucht habe.


Der Start hat mir richtig gut gefallen. Wie würdest du reagieren, wenn du einen Piloten an einer Bar sitzen - oder besser: hängen - siehst, der sternhagelvoll ist?

Die meisten würden ihn direkt verurteilen. Abhaken. Sich ihm überlegen fühlen.


Doch James, so heißt der Pilot, kommt direkt aus der Hölle. Er hat wiederholt Dinge gesehen, die bei uns niemand (mehr) sehen will. Ich muss gestehen, dass der Ausbruch der Epedemie in Sierra Leone auch bei mir oft Erinnerungen an die Pandemie geweckt hat. Es war für mich manchmal ein Drahtseilakt aus "ich bin froh, dass wir uns damit nicht mehr beschäftigen müssen" und "nur weil bei uns alles wieder in geordneten Bahnen läuft, heißt es nicht, dass es überall auf der Welt so ist".


Das Buch erinnert nicht nur an unsere Probleme während der Pandemie, nein, es sensibilisiert in meinen Augen dafür, dass noch lange nicht alle Feuer auf dieser Welt gelöscht sind. Es wird sehr realistisch gezeigt, wie es Ärzten und Helfern geht, die plötzlich Entscheidungen treffen müssen, die niemand treffen will. Die Protagonisten vollführen einen Balance Akt zwischen "wir kämpfen gegen Windmühlen, das hat keinen Wert" und "wenn wir nichts tun, gibt es überhaupt keine Hoffnung mehr". Man erhält einen Einblick in ihre Gefühlswelt, ihre Ängste, Hoffnungen, erlebt wie Beziehungen zerbrechen und neue Freundschaften entstehen.


Definitiv keine leichte Kost aber auf alle Fälle ein sehr gutes (Hör-)Buch. Die Lesestimme ist zudem sehr angenehm und absolut passend gewählt.

Cover des Buches Freetown in sieben Stunden (ISBN: B09L4VHJNY)
JonathanSpiess avatar

Rezension zu "Freetown in sieben Stunden" von Nicola Juretko

JonathanSpies
Nach dem 3. Anlauf abgebrochen

Eigentlich hatte ich mich richtig gefreut, auf diesen Roman. Leider war ich sehr enttäuscht und habe das Hörbuch nach etwa 2 Dritteln abgebrochen. Und das nach dem 3. Anlauf.

Tatsächlich hatte ich wirklich guten Willen bei diesem Buch. 
Zum einen - und das war mit Abstand das schwerste - hat sich mir zu keiner Zeit ein roter Faden geboten, dem zu Folgen man in der Lage hätte sein können. Die ganze Geschichte wirkt wie eine bewegte Momentaufnahme aus der Perspektive einer Seifenblase heraus, bei der die Ränder in allen Richtungen nach nur wenigen Augenblicken verschwommen - ja gar verzerrt sind. Die einzige Konstante der zu folgen ich imstande war, ist die Charakterisierung des Piloten, der sich selbst im Herzen schon aufgegeben hat, wenngleich er stoisch dem Fluss seines Alltags folgt. Weder emotional hat mich dieses Buch abholen können, noch sich mir rational in irgendeiner Weise als Geschichte verständlich gemacht.
 
Vielleicht habe ich es nicht aufmerksam genug zugehört, denn alles was es mir beschert hat, war etwa jenes Maß an Verwirrung, das jemanden überkommt, der Marcel Proust in der U-Bahn liest.



Cover des Buches Freetown in sieben Stunden (ISBN: B09L4VHJNY)
silke-k-weilers avatar

Rezension zu "Freetown in sieben Stunden" von Nicola Juretko

silke-k-weiler
Gern weitere 18 Stunden

Ich bin über den Instagram-Account der Autorin auf das Hörbuch "Freetown in sieben Stunden" aufmerksam geworden und habe mit dem Werk auch meine Hörbuch-Premiere gefeiert, denn bislang habe ich das gedruckte Wort bevorzugt.

Nicola Juretko pflegt eine präzise, bildhafte Sprache, auf die ich mich gern eingelassen habe. Meine größte Sorge war, dass mir die Feinheiten beim Hören entgehen, doch das erwies sich als unbegründet. Tatsächlich hat mich der Sprecher immer tiefer in das Geschehen um den Frachtpiloten James Marburgh, den kanadischen Mikrobiologen Nanook Lavoie und die Ärztin Yabu Kuyateh gezogen. War für mich zu Beginn die etwas schnarrende Marburgh-Interpretation des Sprechers gewöhnungsbedürftig, hat sich das recht schnell gelegt und sie wurde einfach zu einem Teil der Figur.

Immer wieder beherrschen Landschaften die Szene, die ich genau vor Augen habe, wirken wie ein Anker für die Gedanken der Figuren, ein Aufhänger, manchmal fast wie eine Mahnung, manchmal wie das Spiegelbild einer Seelenlandschaft. Mir imponierte die Plastizität und Plausibilität der Geschichte, wie nur eine genaue Recherche sie meiner Meinung nach bewirken kann. All die vielen Themen, die verarbeitet wurden, nicht nur die Seuche, mit deren Auswirkungen die Protagonisten ringen, auch das verwundete Land, in dem die Geschichte spielt. Die historische und kulturelle Verwundung Sierra Leones und vieler afrikanischer Länder durch Sklavenhandel und Kolonialismus.

Weiter gefiel mir die verschwimmende Frage nach richtigen und falschen Handlungen, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen und Taten haben können, wie wir mit den Dämonen der Vergangenheit zurechtkommen. Und wie wir Strategien entwickeln, die nur neue Dämonen gebären. Dazu kommt die psychologische Konstruktion der Figuren, die ich nach 18 Stunden wirklich nur schwer ziehen lassen konnte. Von meiner Seite aus hätte ich gern noch weitere 18 Stunden gemeinsam mit ihnen durchgestanden.

Mein Fazit: Nicola Juretko ist hier ein ganz besonderes und vielschichtiges Werk gelungen, das mir schwer imponiert hat, und ich bin wirklich froh, dass ich mich auf das Hörbuch eingelassen habe.

Gespräche aus der Community

Einladung zur Hörrunde

Ein Frachtpilot – eine Epidemie in Westafrika

Freetown in sieben Stunden ist ein Roman über Katastrophenhilfe, Mut und Freundschaft, den Kampf gegen Krankheit und Tod aber auch die Konfrontation mit Ratlosigkeit und Schuldgefühlen, mit sich selbst.

Für die Reise nach Sierra Leone stehen zehn digitale Hörbuch-Rezensionsexemplare zur Verfügung. 

Ich freue mich auf euch!

75 BeiträgeVerlosung beendet
Briggss avatar
Letzter Beitrag von  Briggs

Heute hab ich meine Rezi endlich zuende geschrieben und abgetippt, hier ist sie nun: https://www.lovelybooks.de/autor/Nicola-Juretko/Freetown-in-sieben-Stunden-5571474277-w/rezension/6828539062/ .
Gleich werde ich sie noch ein bisschen verteilen.

Ich möchte mich sehr herzlich für das Buch und für die tolle Begleitung beim Hören bedanken, Nicola, du hast es geschafft, eine gute Hörrunde hinzubekommen, obwohl sich leider so wenge Teilnehmer eingebracht haben - das schafft lange nicht jede*r Autor*in!
Ich hoffe, wir "treffen" uns mal wieder :-))

Zusätzliche Informationen

Nicola Juretko wurde am 02. Juni 1971 in Berlin (Deutschland) geboren.

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