Also ich bin ehrlich bei diesem Buch bin ich sehr zwiegespalten, habe mir lange überlegt, ob ich eine Rezension schreibe aber dennoch habe ich mich dafür entschieden, weil es ein wichtiges Thema ist was dort behandelt wird und auch erschreckend.
Wir lernen Rebekka kennen, die verzweifelt ist, ihre Tochter ist verschwunden, sie erzählt ihre Geschichte, sehr gefühlsvoll und man merkt wie es ihr geht. Die Verzweiflung und Sorge ist klar zu spüren. Ich hätte definitiv genauso gehandelt und mich selbst auf die Suche gegeben. Ihre Suche bringt sie auf eine Spur, von Umweltaktivisten. Da fand ich total erschreckend wie weit die gehen, es wurde beschrieben, wie eine Gehirnwäsche, sie wurde ihrer Mutter entfremdet. Diesen Kampf, wieder ihrer Tochter näherzukommen, sie wiederzufinden, war echt sehr emotional und ich musste Zeitweise echt abbrechen, da es mir sehr nahe ging. Ich
war geschockt, manchmal fand ich sehr unrealistisch dargestellt und eben es ging mir sehr ans Herz. Es ist ein wichtiges Buch über ein sehr wichtiges Thema und einen Kampf einer liebenden Mutter um ihre Tochter.
Nicola Karlsson
Lebenslauf
Alle Bücher von Nicola Karlsson
Tessa
Licht über dem Wedding
Ungehorsam
Ungehorsam: Roman
Neue Rezensionen zu Nicola Karlsson
Es ist schwierig zu diesem Buch eine Rezision zu verfassen finde ich, denn so ein Buch hab ich in meinem bisherigen Leben noch nicht gelesen. Es ist so schonungslos ehrlich, und der Schreibstil ist fesselnd und spannend, man kann nicht mit lesen aufhören, hofft bei jedem Kapitel, dass nun ein Lichtblick kommt für Tessa...aber das Buch ist auf der anderen Seite auch sehr deprimierend und lässt einen atemlos, ruhelos zurück. Man muss sich auf alle Fälle auch mal mit was positivem ablenken, während dem lesen dieses Buches...
Anfangs ist Tessa eine relativ normale Frau, mit einem Job, einem Freund, Freunden. Es ist kein Traumjob, mit dem Freund gibt es häufiger Streit, da Tessa sehr eifersüchtig ist aber sie hat da noch ein relativ normales Leben, ausser ihrer ständigen Eifersucht...
Doch irgend wann steigert sie sich viel zu sehr in ihre Eifersucht rein, verlässt ihren Freund, will am nächsten Tag wieder mit ihm zusammen sein, dann ist sie eifersüchtig und wieder klappt es nicht mit ihm...er trennt sich und dass ist dann eigentlich der Wandel in Tessas Leben...
Sie fängt an zu trinken und betäubt sich bald völlig mit Alkohol, Drogen, und Antidepressiva...irgendwann vegitiert sie mehr oder weniger dahin, ihr Job ist schon lange Weg, sie findet verheiratete Männer mit denen die Beziehung schnell wieder in die Brüche geht.
Irgendwann hat sie nichts mehr, keinen Job, kein Geld, keine Freunde, sie trinkt und kokst und vegetiert weiter dahin. Sie wird vergewaltigt im Drogenrausch, versucht sich umzubringen, kommt nicht mehr auf die Beine...
Das Ende ist dann sehr durchsichtig gehalten, man weiss nicht genau wie es mit ihr weitergeht, sie möchte sich zwar ändern, aber das möchte sich sich an einigen Stellen im Buch und schafft es nicht, man kann sich nur Wünschen das es ihr am Ende wirklich gelingt ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen...
Man hat Mitleid mit Tessa, aber auch etwas abscheu, man sieht wie tief ein Mensch sinken kann, wie mutlos und motivationslos ein Mensch werden kann....dabei wollte sie doch eigentlich nur geliebt werden....sie hat zu schnell und zu tief geliebt und wenns nicht funktioniert hat hat sie zu viel gehasst...
Ein Porträit eines Menschens der vieles umfasst....Alkoholproblem, Drogenproblem, Depressionen, Selbstmordversuch, Vergewaltigung
Und was ich das üble/erschreckende finde wie kalt und wie wenig bereit ihre Mitmenschen sind ihr zu helfen....sie haben gesehen wie Tessa immer mehr in den Alkohol rutscht, dass sie immer depressiver wird, aber sie waren immer nur mit sich beschäftigt...kommt dass dabei raus in einer Welt in der jeder nur auf sich schaut???
Auf der anderen Seite weiss man ja, dass eine Therapie nur etwas bring wenn Tessa diese auch selber möchte....also wäre es ihren Freunden überhaupt geglückt, selbst wenn sie Tessa hätten helfen wollen...
Ein Buch an das man noch eine Weile denken wird...
Rezension zu "Ungehorsam" von Nicola Karlsson
Es ist Sommer in Berlin, es herrschen hochsommerliche Temperaturen und in Brandenburg brennen Wälder, auch die Stimmung ist aufgeheizt. In dieser Situation lässt Nicola Karlsson ihren Roman „Ungehorsam“ spielen. Auf dem Cover wird die flirrende Hitze sichtbar.
Die 15-jährige Lara, Tochter der Protagonistin Rebekka Hain, ist seit drei Tagen verschwunden. Lara setzt sich bereits seit längerer Zeit für die Beseitigung von Ungerechtigkeiten in der Welt ein, derzeit verstärkt auf dem Gebiet des Klimaschutzes. Im Kopf von Rebekka, die die Geschichte aus ihrer Perspektive heraus erzählt, schwirren mehrere Theorien, was geschehen sein könnte, unter anderem der Gedanke, dass Lara etwas Schwerwiegendes zugestoßen ist.
Die Polizei hat eine Suchmeldung rausgegeben, wird ansonsten aber nicht tätig. Als Rebekka feststellt, dass ein Rucksack, eine Isomatte und ein Schlafsack aus dem Keller verschwunden sind, wird ihr klar, dass Lara ihre Eltern bewusst verlassen hat. Rebekka hat sich krankschreiben lassen und erhält dadurch die Zeit, nach ihrer Tochter und den Gründen für deren Verschwinden zu suchen.
Von Beginn an ist Rebekkas Verzweiflung über den Fortgang ihrer Tochter zu spüren, gepaart mit Ohnmacht, aber auch der Hoffnung, dass sie spontan wieder zurückkehrt. War sie bisher noch ausreichend mit Job, Haushalt und Familie beschäftigt, konzentriert sie sich nun auf das Denken, was sie verloren hat, warum und ob ihr eigenes Verhalten sie in die jetzige Lage brachte. Sie fasst den Entschluss, selber tätig zu werden und greift kleinste Hinweise auf, die sie in Richtung Lara führen könnten. Mehr und mehr hinterfragt sie sich dabei selbst. Bisher hat sie auf einen guten Schulabschluss von Lara bestanden. Mit dem, was ihre Tochter in letzter Zeit emotional beschäftigt hat, hat sie sich nicht weiter auseinandergesetzt und immer nur das höhere Ziel einer gesicherten Zukunft für sie im Blick gehabt.
Bei ihrer Suche stößt sie auf eine Gruppe Klimaaktivisten, in deren Umfeld sie Lara vermutet. Doch sie fällt auf, aufgrund ihres Alters und ihrer direkten Fragen nach ihrer Tochter. Die Gruppierungen halten im Kampf für ein übergeordnetes Ziel zusammen und verraten niemanden aus ihren Reihen. Rebekka betrachten sie mit Misstrauen. Dann kippt die Stimmung und die Protagonistin erlebt mit Entsetzen, dass die Aktivisten zu gewaltsamen Mitteln greifen, um ihre Ansichten durchzusetzen. Die Angst von Rebekka wird ständig größer, um die inzwischen radikal agierenden Aktivisten, um sich selbst und vor allem um Lara.
Nicola Karlsson bleibt ganz dicht dran an ihrer Mutterfigur und öffnet deren Gefühle für die LeserInnen. Rebekka erkennt, dass sie Lara durch ihre eigene Erziehung neugierig auf die Welt gemacht hat. Es gehört eine große Portion Vertrauen dazu, ihre Tochter eigene Erfahrungen machen zu lassen.
Nicola Karlsson schreibt in ihrem Roman „Ungehorsam“ über die Suche einer besorgten Mutter nach der 15-jährigen Tochter vor dem Hintergrund des Klimawandels. Sie rückt das Unverständnis des Elternteils für das Denken und Tun des Kindes in den Vordergrund, welches längst selbst Verantwortung übernimmt, nicht nur für sich, sondern wie viele Gleichaltrige auch für die Natur. Dabei geht die Autorin bei den Aktivitäten der Umweltschützer bis an die Grenze des Denkbaren. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung für das Buch.
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