Rezension zu "artgerecht durch den Familienalltag" von Nicola Schmidt
In diesem artgerecht-Buch (es gibt mehrere) hat die Autorin die vielen Fragen, die sie von Eltern bei ihren Vorträgen erhält, gesammelt, mit ihrem Team sortiert und in diesem Werk die häufigsten und wichtigsten beantwortet. Sie hat das Buch so aufgebaut, dass sie jede Frage zunächst aus ihrem „artgerecht Blick“ beantwortet. Danach folgt eine kurze Einschätzung, welche eigentliche Frage hinter der Frage mitschwingt, und eine knackige Zusammenfassung, in der sie beschreibt, was zu tun ist. Am Ende mancher Kapitel finden sich auch „Kompaktantworten“ auf manche Fragen. Die Fragen sind in folgende Kapitel eingeteilt: Was ist artgerecht?; Geburt; Säuglinge; Betreuung; Kleinkind; Grundschulkind; Wut und Aggression; Trennungsfamilien und Unterstützung holen.
Meine Erfahrung/Meinung:
Ich habe von der Autorin bereits drei andere Bücher gelesen und mag ihren Stil sehr. Sie bezieht sich in ihren Erklärungen immer wieder auf Studien, stellt viele sofort umsetzbare Ideen vor, ist dabei realitätsnah und streut noch eine Prise Humor dazu. Durch die tolle Übersicht kann man wirklich gleich das Thema finden, das einen selbst gerade beschäftigt. Ihre Ideen und Impulse sind vielleicht ab und zu unangenehm, weil es manchmal bedeutet, total in die Eigenverantwortung zu gehen, doch sie sind umsetzbar und orientieren sich an Kind und Bezugsperson!
Eine meiner Lieblingsstellen:
Zur Frage, ob Mütter selbst schuld sind:
„Dahinter steht ein gesellschaftlicher Schuldreflex: Beschwere dich nicht, Mutter, wir wollen nicht hören, dass es schwierig ist, denn sonst müssten wir unsere Lebensweise überdenken, in der wir Familien weitgehend alleinelassen. Also höre: Wenn es schwierig ist, dann musst du selbst dran schuld sein.“