Dieses Buch habe ich letzten Sommer gelesen. Als ich in die Bibliothek kam, stand es da auf dem Regal für Besonderheiten und Neuheiten und hat mich mit seinem wunderschönen Cover angelächelt. Ich habe den Klappentext gelesen und bin erst mal durch die anderen Regal gegangen, bevor ich es wieder in die Hand genommen und die ersten Seiten gelesen habe. Und dann habe ich es mitgenommen und nicht wieder aufgehört zu lesen!

Ich verzichte auf die Inhaltsangabe.

Es ist nun schon eine Weile her, seit ich es gelesen habe und, schande über mich, ich kann mich nicht an die Namen erinnern. Aber ich muss sagen, dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Madeleine (ja, ich habe gerade noch mal nachgelesen) hat mich so in ihren Bann gezogen. Ihre Erzählweise und ihre Sicht auf die Welt waren so anders und dennoch auch liebevoll und verspielt, immer begleitet von einem leicht bitteren Geschmack, weil sie die Welt ja nie betreten durfte und immer nur aus Büchern kennt.
Zum Teil hat mich dieses Buch auch wegen Madeleines Krankheit so fasziniert, weil ich weiß, dass es so etwas in der Art tatsächlich gibt. Und dann ist "Du neben mir" auch noch so liebevoll gestaltet! Wirklich, es gibt Tagebucheinträge von Madeleine und Listen und Nachrichten und manchmal wird die Geschichte einfach nur durch kleine Zeichnungen oder Sätze weitererzählt und es braucht keine großen Worte, um zu wissen, was passiert und wie Madeleine oder die anderen Personen sich fühlen.
Die Beziehung zu ihrer Mutter fand ich anfangs etwas seltsam. Sie sind so fixiert aufeinander, was verständlich ist, weil sie nur einander haben, doch ich hatte das Gefühl, ihre Mutter noch mehr auf Madeleine als umgekehrt. Madeleines Mutter ist auch gleichzeitig Madeleines Ärztin und versorgt sie, misst ihre Werte etc. Während die Mutter in einem Krankenhaus arbeiten ist, hat Madeleine ein, tja, Kindermädchen zu Betreuung da. Sie ist eine Art Krankenschwester und Freundin und manchmal gefühlt mehr Mutter als die leibliche. Ich mochte sie sehr.
Und Olly. Oh Gott. Wie die Liebesgeschichte beginnt, wie sie sich kennen lernen, geistig betasten und befühlen - das war so liebevoll und süß und herzerwärmend. Auch Madeleines Wandlung, bzw wie sie sich dazu aufgerafft hat, auch mal für Dinge einzustehen, die sie möchte und zu leben!
Der Schreibstil passt auch wunderbar dazu und ist gut zu lesen. Die Autorin hat eine sehr schöne und angenehme Sprache und ich mochte die Vergleiche und Ansichten, die sie Madeleine gegeben hat.
Tatsächlich hatte es einige Überraschungen für mich und ich habe mich sehr gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Von mir eine ganz klare Empfehlung. Es ist nichts langes und großes, sondern trotz der Aspekte der Krankheit etwas leichtes, aber bewegend und einfühlsam und einfach "hach".

Leider musste ich es wieder in der Bibliothek abgeben, aber irgendwann kaufe ich es mir doch ;)