Die "self-made-men" Argentiniens und die Bildung einer Nation
Moreno, Rivadavia, Rosas, Alberdi, Sarmiento und Mitre. Das sind die großen Namen jener, die Argentinien zur Nation machten. Ihre Narrative bilden den Eckpfeiler Argentiniens bis heute. Dabei changierten die "großen Männer" zwischen verschiedenen Szenarien: der Europäisierung des Landes, dem Import von Wissen durch Förderung der Migration, aber auch der Bekämpfung jenes vermeintlichen Übels: der spanischen Tradition, der Mischherkunft der Bevölkerung und der Fluch des unbebauten Landes.
Nicolas Shumways Klassiker der Iberoromanistik widmet sich jenen Mythen, die Argentinien zur Nation machten. Dabei zeigt er gekonnt auf, dass Nationen eben jene Mythen brauchten, um ein Ganzes zu bilden, um eine Einheit zu werden. Ganz nebenher entmystifiziert er dabei aber auch jene großen Männer, die noch heute Namen argentinischer Straßen, Gebäude und Institutionen tragen und offenbart ihr verquere Weltsicht.
Fazit: Ein hervorragendes Buch, das sich Argentinien auf einer historisch-literarischen Ebene nähert, gut geschrieben ist und den Leser ganz nebenher die Theorie der "großen" Männer hinterfragen lässt. Empfehlenswert!