Rezension zu "111 Orte in Shanghai, die man gesehen haben muss" von Alexandra Steffens-Klein
Im Emons Verlag wird die 111-Reihe immer weiter ausgebaut. Alexandra Steffens-Klein und Nicole Beste-Fopma zeigen uns "111 Orte in Shanghai, die man gesehen haben muss".
Shanghai ist eine riesige Metropole mit 23 Millionen Menschen, eine Stadt der Gegensätze und Superlative, die sich seit ihrem Ruf als Paris des Ostens in den 1920er Jahren immer mehr zu einer kosmopolitischen Stadt entwickelt hat. Sie besitzt den größten Hafen der Welt und ist die bedeutendste Industriestadt Chinas. Noch kann man traditionelle Spuren der alten historischen Viertel aus der Kolonialzeit und dem alten China entdecken, aber die werden bald alle verschwunden sein.
Alexandra Steffens-Klein und Nicole Beste-Fopma haben beide in Shanghai gelebt und wissen, welche Besonderheiten dort zu finden sind. Sie nehmen uns mit auf eine Stadttour und stellen ihre 111 Orte auf informative und gleichzeitig unterhaltsame Weise vor.
In diesem Buch reihen sich unterschiedliche Fakten und Anekdoten zu den 111 Orten, es geht um bekannte und unbekannte Menschen, es gibt Geschichten, die erstaunen oder verblüffen und einige sind sogar recht kurios. Lassen wir uns überraschen und mitreißen auf eine besondere Stadtführung durch die Megacity Shanghai.
Kleine Info am Rande: Shanghai hat weltweit die meisten Cafés! Kaum zu glauben, aber wahr. Es gibt dort fast 7.000 Coffee Shops.
Da ich selbst mal ein paar Wochen in Shanghai verbracht habe, interessiere ich mich noch immer für diese Stadt und ihre Besonderheiten. Es ist eine Megacity, die Stadt hat riesige Ausmaße, die Straßen und der Verkehr sind gewaltig, die (vielen) Chinesen sind meistens sehr offen und oft auch sehr laut. Die dortigen Baumaßnahmen im Straßennetz sollten sich deutsche Firmen mal als Beispiel nehmen, was hierzulande Jahre andauert, ist in China in wenigen Wochen fertig.
Die Autorinnen geben mit ihren Texten besondere Einblicke in Tempel, Märkte, Kaufhäuser, (versteckte) Cafés, Museen, Gärten und andere Orte Shanghais. Sie erzählen von historischen Begebenheiten, modernen Superlativbauten, aber auch von alten Heiratsmärkten, Spucknäpfen, von Parks und Geisterstationen und kopierten Turnschuhen. Auch Tagore, der indische Poet und China-Liebhaber wird hier ein Punkt gewidmet. Weiter geht es mit einer Sammlung deutscher Kuriositäten und wir besuchen Xinchang, die vergessene Wasserstadt in Pudong und erleben ein Bilderbuch-China am Stadtrand. Natürlich wird auch die kulinarische Seite Shanghais vorgestellt, da sollte man die Dumplings oder Xiaolongbaos probieren. Das sind lecker gefüllte Teigtaschen, die überall angeboten werden.
Dieses Buch zeigt einige typische Hotspots für Touristen, bietet aber auch umfangreiche Eindrücke hinter die Kulissen an. Denn in Shanghai versteckt sich hinter so mancher unauffälliger Tür ein ganz besonderer Ort, den man hier nicht erwartet. Insider kennen viele dieser ungewöhnlichen Plätze und so darf man den Autorinnen gerne folgen und in diesem Buch stöbern. Es ist einfach eine wunderbare Mischung aus allen Stadtteilen, mit vielen Themenbereichen und Besonderheiten.
Eine ganz tolle Stadtführung durch die vielfältige Megacity, über ihre Bewohner und die Unterschiede zwischen Tradition und Moderne.