Rezension zu Jenseits des Nils von Nicole C. Vosseler
Rezension zu "Jenseits des Nils" von Nicole C. Vosseler
von HelgaR
Rezension
HelgaRvor 12 Jahren
Den Sommer 1881 in Surrey, England, erleben neun Freunde, fünf junge Männer und vier junge Mädchen, wie in einem Traum. Unbeschwert feiern sie Feste und lernen die erste Liebe kennen, bis die Männer in den Krieg ziehen müssen. Man verspricht sich zu schreiben und die Mädchen wollen geduldig warten. Aber der Krieg hat so seine Tücken und es verläuft nicht alles so wie sie es sich vorgestellt haben. Auf den ersten 200 Seiten lernt man die einzelnen Personen kennen und die Verhältnisse zueinander, und obwohl es sehr viele sind, sind sie einem rasch vertraut. Jede einzelne Person wird sehr detailliert beschrieben und vor allem die Umgebung wird ausführlich dargestellt und mit vielen Feinheiten ausgeschmückt. Sie stammen fast alle aus gut situiertem Haus und die Männer besuchten die Militärakademie in Sandhurst. Danach werden sie alle derselben Einheit zugeteilt und in den Sudan geschickt, selbstbewusst und strotzend vor Stärke. Sie wurden zur Unterstützung angefordert, während des Mahdi-Aufstandes die Zivilisten aus Khartoum zu evakuieren. Nach einigen Gefechten landen sie direkt im Gemetzel von Abu Klea, wo es keinen Ausweg mehr gibt. Nach viereinhalb Jahren Krieg ist nichts mehr so, wie es vorher war. Unter anderem wird Jeremy vermisst, die große Liebe von Grace. Sie kann es nicht glauben und reist in den Sudan, um nach ihm zu suchen. Und auch die restlichen Freunde müssen mit ihrem jeweiligen Schicksal fertig werden, was allen nicht leicht fällt. Im Grunde genommen hat sich jeder verändert und ist reifer geworden. Eine Geschichte, die mir prinzipiell gefallen hat, anfangs aber etwas zu langatmig, bzw. ausschweifend war. Das letzte Drittel war aber dann so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Wie von Nicole C. Vosseler gewohnt, wieder sehr schön eingebunden die geschichtlichen Hintergründe über Ägypten und den Sudan. Ein tolles Cover, welches ich samt Titel sehr passend finde. Auch das informative Nachwort und die schönen Sprüche zu den jeweiligen Abschnitten haben mir sehr gefallen. Sehr hilfreich ist am Ende das Personenverzeichnis. Und so wie das Buch begonnen hat, so endet es auch, nach vielen Schicksalsschlägen und Erlebnissen, 13 Jahre später, im Sommer 1894, in Surrey, England.