Mit Besser spät und dann für immer ist Karin Lindberg ein besonders berührender Liebesroman gelungen, der sich angenehm vom gängigen Schema abhebt. Statt junger, ungestümer Figuren begleiten wir zwei Menschen in der Lebensmitte – die verletzte, aber starke Melissa und den traumatisierten Landarzt Grant –, die bereits einiges hinter sich haben. Beide tragen schwere emotionale Rucksäcke, doch gerade das macht ihre Annäherung so glaubhaft, zart und tiefgründig.
Lindberg versteht es meisterhaft, innere Konflikte und langsames Vertrauen aufzubauen – fernab von Kitsch, dafür mit umso mehr Gefühl. Das Setting im malerischen Cornwall ist atmosphärisch dicht beschrieben, fast meint man, das Meeresrauschen zu hören und den Mond auf den Wellen glitzern zu sehen.
Ein leiser, aber intensiver Roman über zweite Chancen, Heilung und Liebe, die sich nicht aufdrängt, sondern langsam wächst – eine gefühlvolle Geschichte, die nachhallt.