Nicole Giger

 5 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

betreibt seit 2014 den Blog »Mags Frisch«, in dem die studierte Germanistin ihre Leidenschaft fürs Essen und die Literatur verbindet. Nach einigen Jahren bei SRF ist sie heute freischaffende Journalistin, Foodstylistin, Kolumnistin und Fotografin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Nicole Giger

Cover des Buches Ferrante, Frisch & Fenchelkraut (ISBN: 9783039020072)

Ferrante, Frisch & Fenchelkraut

(3)
Erschienen am 14.10.2019

Neue Rezensionen zu Nicole Giger

Cover des Buches Ferrante, Frisch & Fenchelkraut (ISBN: 9783039020072)
beccariss avatar

Rezension zu "Ferrante, Frisch & Fenchelkraut" von Nicole Giger

beccaris
Ein Hochgenuss

Dieses wunderschön gestaltete Buch ist ein Hochgenuss und vermag sowohl den leiblichen und wie auch literarischen Hunger zu stillen.


Zu jedem Rezept gibt es eine Geschichte der Autorin mit Gedanken zu persönlichen Erlebnissen, bevorzugten Schriftstellern oder einfach zu ihrer grossen Liebe des Reisens, Essens und Lesens. Die Rezepte sind einfach und zum Nachkochen geeignet, auch wenn die eigene Küche erst mit dem einen oder anderen Gewürz ergänzt werden muss. Wunderschöne und ansprechende Fotos bereichern jedes Rezept und inspirieren zu aussergewöhnlichen Dekorationen.


Also unbedingt kaufen, lesen, nachkochen und weiterverschenken.


Cover des Buches Ferrante, Frisch & Fenchelkraut (ISBN: 9783039020072)
Bris avatar

Rezension zu "Ferrante, Frisch & Fenchelkraut" von Nicole Giger

Bri
Zwei Leidenschaften perfekt verknüpt

Meine Liebe zu gutem Essen und schönen Kochbüchern ist ja kein Geheimnis mehr. Auch, dass mein Bücherregal in der Genussabteilung vor allem mit Büchern aus dem schweizerischen AT Verlag aufwarten kann, ist keines mehr. Im Grunde genommen, sind das alles Bücher, die ich für meine Küche zu Standardwerken erklärt habe. Entgegen der allgemeinen Definition des Wortes weichen sie  inhaltlich und gestalterisch meist im positivstem Sinn ab und verknüpfen zum Beispiel persönliche Texte mit Rezepten, die die Leserschaft auch dazu anregen wollen, über den sprichwörtlichen Tellerrand hinauszusehen und eigene Variationen zu entwickeln. Das nun im Herbstprogramm erschienene Buch von Nicole Giger weist all diese Merkmale auf und setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf, das Vielleser*innen, die gerne selbst kochen, in Verzückung geraten werden lässt: Sie verbindet ihre photographisch äußerst verlockend dargebotenen Gerichte mit wunderbaren Texten über Literatur und deren Kreateure.


Nicole Giger hat laut eigener Angabe zwei Leidenschaften, denen sie seit frühester Kindheit frönt: Literatur und Essen. Auf ihrem wunderschönen Blog Mags Frisch – wer das Kochbuch bereits kennt, wird das Wortspiel und Nicoles Lieblingsautor sofort erkannt haben – findet sich neben den Sparten Blog und Rezepte auch der Bereich Reisen. Schon wenn man sich ein wenig auf dem Blog umsieht, ist schnell klar, Nicole Giger weiß, wie man Dinge zueinander bringt. Obwohl ihr Lieblingsautor wie sie aus der Schweiz stammt, lässt sie sich ganz international, auch gerne mal vor Ort, inspirieren. Das spiegelt sich sowohl in ihren Texten, als auch den Rezepten und Zutaten, die sie in Ferrante, Frisch & Fenchelkraut für uns versammelt hat und das nicht einfach eine Zweitverwertung ihres Blogs sind.

Als ich das Buch das erste Mal aufschlug, kannte ich Nicole Gigers Blog nicht. Das Vorwort machte gleich klar, die Frau hat (meinen) Geschmack und schreibt tolle Texte. Weil ich durchaus ein sehr visueller Mensch bin, blätterte ich mich zunächst durch die Photographien zu den Rezepten, blieb aber immer wieder sowohl bei den Überschriften und bald in den Texten selbst hängen. Ging es doch um Autoren wie Max Frisch, Ernest Hemingway und F. Scott Fitzgerald – wer mich ein wenig kennt, weiß, wer von beiden letzteren mein Favorit ist – Dorothy Parker und ihre Vorliebe für Cocktails, Hesses Sehnsuchtsland und darum, was Gogol mit Italien zu tun hat. Nicole Giger lässt ihre Leser ganz nah an sich heran und gibt den Texten somit eine ganz persönliche Note. Das muss man mögen, ich mag es sehr. Von Beginn an ist außerdem klar, dass sie sich zwar durch die Welt der Literatur und damit sowohl durch verschiedene Länder, als auch die Literatur im allgemeinen, nicht jedoch durch verschiedene Bücher kocht. Wer hier ein Kochbuch mit Rezepten aus Romanen erwartet, sollte sich andere Lektüre suchen.

Die Rezepte, mit denen Nicole Giger aufwartet, sind wunderbar unaufwendig  und doch raffiniert. Die meisten der Zutaten habe ich häufig zuhause und so kochte ich auch ziemlich schnell nach Beginn der Lektüre los. Meine zwei Männer waren wie immer teils skeptisch, teils vertrauensvoll in meine Urteilskraft, was neue Rezepte angeht und so sind zum Beispiel die Lachsburger mit den selbst gebackenen Burgerbuns und dem schnell zubereiteten Coleslaw mittlerweile in unserer Wochenendplanung fest integriert. Blumenkohl gibt es bei uns nur noch aus dem Ofen, wenn auch nicht immer ganz genau à la Giger.

Von dreierlei selbst gemachten Brotaufstrichen, über Wirz (Wirsing) mit Federkohl – ein sehr viel poetischerer Name für das in unseren Gefilden als Grünkohl bekannte Wintergemüse -, Kartoffelstampf und pochierten Eiern bis zu Basic-Zutaten wie Pickles oder Granola, findet man hier eine breite Palette an Inspiration. Und nebenbei reist man in ferne Länder und genießt Anekdoten über die unterschiedlichsten Autor*innen und Nicole Gigers Bezug dazu.

Ein wunderbares Geschenk für alle Menschen, die persönliche Geschichten verknüpft mit inspirierenden Rezepten mögen und sich gerne mal auch durch ein Kochbuch schmökern. Mein Exemplar gebe ich auf keinen Fall mehr her, es fühlt sich sehr wohl neben den anderen Schätzchen wie a casa, al forno, a mano,  Hin&Weg oder Minze, Salbei & Rose.

Cover des Buches Ferrante, Frisch & Fenchelkraut (ISBN: 9783039020072)
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Rezension zu "Ferrante, Frisch & Fenchelkraut" von Nicole Giger

Gwhynwhyfar
Literatur verbunden mit Fernweh und Rezepten

»Gute Gerichte nähren den Körper, gute Bücher den Geist.«


Eine Frau liest gern, sie schreibt gern und sie isst gern, reist gern … in dieser Kombination kommt dann so ein Buch heraus – herrlich! In 50 Rezepten und kulinarischen Anekdoten durch die Weltliteratur. Allerdings mit Fokus auf die Deutschsprachigen  – bei den Rezepten wird es allerdings oft exotisch. Von Frisch bis Woolf. 

Ich meine nicht frischer Seewolf – nein, Max Frisch bis Virginia Woolf. Franz Hohler, Abbas Khider, Elias Canettis, Kurt Tucholsky, Max Frisch, Elena Ferrante, Goethe und Schiller, Victor Hugo, Virginia Woolf, George Orwell, Tuman Capote, Simone de Beauvoir, Donna Leon, stehen mit ihren Büchern der Inspiration von Nicole Giger zur Seite.


«Ich habe Freunde, die beginnen mit Pasta, andere beginnen mit Reis, aber immer, wenn ich mich verliebe, beginne ich mit Kartoffeln. Manchmal Fleisch mit Kartoffeln, manchmal Fisch mit Kartoffeln, aber immer mit Kartoffeln. Ich habe beim Verlieben viele Fehler gemacht und die meisten bereut, aber nie die Kartoffeln, die dazugehörten.» (Nora Ephron)


Die Kartoffel gibt sich große Ehre, der Opa der Autorin verspeiste seine Gschwellti  am Liebsten mit Leinöl und Quark. Wladimir Kaminers »Russendisko« inspirierte sie zu einem Kartoffelsalat-Rezept. Der Kartoffelstock von Gottfried Keller bringt uns zu dem Rezept: »Kartoffelstock mit Wirsing, Federkohl (Grünkohl) und Ei«. Auch Ringelnatz gibt seinen Senf dazu: 


«So tröste dich damit, du wundervolle Pellka, dass du eine Edelknolle warst und dass ein Kenner dich verschlingt.»


Über Franz Hohler gelangte Nicole Giger zu der Idee einer Brennnesselsuppe, die Sulusupp. Tucholsky »Hasst; das Militär, Vereinsmeierei, Rosenkohl, den Mann, der immer in der Zeitung mitliest, Lärm und Geräusch, Deutschland«. Es gibt eine Menge Gedichte, Zitate und eine Vielzahl Rezepte, die einem den Mund wässrig machen, die man unbedingt nachkochen möchte. Vom Bodenständigen über Pasta, Pizza bis zu asiatischen Gerichten, Süßes, Kuchen, ist alles vorhanden. Hier gibt es keine gängigen, bekannten Rezepte. Genau das macht es interessant, sie auch nachzukochen! 


»Der liebste Platz auf dieser Welt ist mir die Küche. Ganz gleich, was sonst geschieht – in einer Küche, an einem Ort, an dem man kochen kann, da geht’s mir gut« (Banana Yoshimoto)


Am Ende des Buches gibt es schließlich noch ein Kapitel mit Basics, wie man Nussbutter oder Pickels herstellt. Die Idee an sich fand ich genial – ich lese, schreibe, esse gern, und ich liebe die mediterrane, die asiatische und die arabische Küche. Und deshalb fand ich neben Tradition eine Menge leckerer Rezepte. Die literarischen Elemente sind köstlich. Meine Empfehlung für Leute, die Literatur lieben und gerne essen! Und noch eins meiner Lieblingszitate, das ich hier wiederfand, es stammt von Rafik Schami:


»Kein Araber käme auf die Idee, selbst zu kochen oder zu backen, wenn er eingeladen ist. Die Deutschen sind anders. Wenn man sie einlädt, bringen sie stets etwas mit: Eingekochtes vielleicht oder Eingelegtes, manchmal auch selbst gebackenen Kuchen und in der Regel Nudelsalat. Man sagt, wenn man 10 Deutsche einlädt, sollte man mit drei Nudelsalaten rechnen. …«


Nicole Gigerbetreibt seit 2014 den Blog »Mags Frisch«, in dem die studierte Germanistin ihre Leidenschaft fürs Essen und die Literatur verbindet. Nach einigen Jahren bei SRF ist sie heute freischaffende Journalistin, Foodstylistin, Kolumnistin und Fotografin.

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