Cover des Buches Die Magie der Namen (ISBN: 9783492703871)
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Rezension zu Die Magie der Namen von Nicole Gozdek

Ganz großes Kopfkino

von RoxanneRivington vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Moderne Fantasy-Geschichte mit einer außergewöhnlichen Idee

Rezension

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RoxanneRivingtonvor 8 Jahren

Der 16-jährige Nummer 19 träumt insgeheim davon, als Erwachsener ein Held und bedeutender Name zu werden. Die 19 hat ihm in seinem Leben bisher kein Glück gebracht. Doch als der Tag der Namensgebung endlich gekommen ist, lösen sich seine Hoffnungen in Unglauben auf. Er erhält einen Namen, den keiner zu kennen scheint. Wer ist dieser Tirasan Passario, dessen Namen er für den Rest seines Lebens tragen wird? Nur das große Namensarchiv in der Hauptstadt Himmelstor kann ihm Auskunft geben. Gemeinsam mit dem Krieger Rustan Polliander und dessen Freunden macht er sich auf in die weit entfernte Stadt. Doch die Reise entpuppt sich als gefährlicher als erwartet. Namenlose und dunkle Verfolger trachten der Gruppe nach dem Leben. Und auch sein eigener Name hält noch einige Überraschungen für Tirasan bereit ...

Da ich die Rohfassung des Romans auf der kanadischen Schreibplattform Wattpad schon gelesen und geliebt habe, habe ich „Die Magie der Namen“ in seiner überarbeiteten Form sehr gern wieder gelesen. Und wieder hat es mich „erwischt“. Ich konnte Bilder sehen: ganz großes Kopfkino!

Zunächst einmal: es ist eine außergewöhnliche Buchidee. Endlich einmal frischer Wind im Fantasy-Genre. Das hat mir lange Zeit gefehlt. Dazu kommt die professionelle Umsetzung mit absolut glaubwürdigen Charakteren, überraschenden Wendungen, einer guten Prise Humor und vor allem Spannung bis zum sehr überraschenden Schluss. Soweit die Zutaten, die allein schon für sich sprechen.

Der junge Held (oder zunächst einmal Antiheld) Tirasan Passario, durch dessen Augen wir die Welt betrachten dürfen, wirkt durch und durch sympathisch: anfangs staunend, wenig von sich selbst überzeugt, dafür aber geradeheraus und gelegentlich selbstironisch. Im Laufe der Geschichte wird er, nicht nur durch die beiden großen Magie-Schübe, deutlich selbstbewusster und trockenhumorig bis sarkastisch. Es macht Spaß, seine Entwicklung mitzuerleben. Jeder Leser, der mal der Kleinste in der Klasse war, weiß genau, was Tir durchmacht und freut sich über jeden Zentimeter Zuwachs sowohl an Höhe als auch an Erkenntnis.

Das sind schon mehr als genug Gründe, um „Die Magie der Namen“ einfach nicht aus der Hand legen zu können, doch es gibt noch einen: Nicole Gozdeks bezaubernder Schreibstil. Die Geschichte liest sich so federleicht, als hätte die Autorin sie eben mal nebenbei aus dem Ärmel geschüttelt. Doch allein die Vergabe der Name an die Charaktere stelle ich mir sehr zeitintensiv vor. Und da wir schon einmal bei den Namen sind: sie passen einfach zu den Figuren, Nicole Gozdek wäre in Mirabortas sicher eine große Ellusan.

„Die Magie der Namen“ ist konzeptionell sehr gut durchdacht, Handlung, Charaktere, Spannungsbogen und Formulierungen sind sorgfältig ausgearbeitet und dabei so spielerisch umgesetzt, dass die Geschichte niemals angestrengt wirkt.

Fazit: Ein kurzweiliges Lesevergnügen, nicht nur für Fantasyliebhaber und nicht nur für junge Leser. Einfach wunderbar geeignet, um einmal „abzutauchen“. Ich habe mich auch beim zweiten Lesedurchgang wieder bestens unterhalten gefühlt.

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