Cover des Buches Die Magie der Namen (ISBN: 9783492281294)
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Rezension zu Die Magie der Namen von Nicole Gozdek

Zwiegespalten

von KatharinaSanta vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Eine interessante Story, die sehr viel potential gehabt hätte. Wenn da nicht das Ende gewesen wäre...

Rezension

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KatharinaSantavor 7 Jahren

Was soll ich mit dem Buch "Die Magie der Namen" nur anfangen? Ich muss sagen, dass es mich völlig überrascht hat. Das Buch gehörte zu einem Spontankauf, den ich nur getätigt habe, weil eine mir liebe Bloggerin über das Buch geschwärmt hat. Um ehrlich zu sein, habe ich nicht einmal den Klappentext gelesen. Doch - so vermute ich - hätte ich das Buch auch allein wegen des Klappentextes gekauft.


Nummer 19 träumt davon, ein großer Name zu werden. Jemand zu werden, zu dem man aufsieht, vor dem man Respekt hat. Doch bei seiner Namensgebung erhält er einen Namen, den niemand zu kennen scheint und Nummer 19, der fortan den Namen Tirasan Passario erhält ist schwer enttäuscht. Was soll er mit einem zweiteiligen Namen, den niemand kennt? Auf seiner Reise nach Himmelstor, wo er sich Antworten auf seine Fragen erhofft, erfährt Tirasan, dass ihm jemand nach dem Leben trachtet. Sein Name ist also doch mehr wert, als er zuerst gedacht hatte. Daraufhin entwickelt sich eine Jagd um die Wahrheit. Um die Erkenntnis zu erlangen, wer Tirasan nun wirklich ist.


Als ich die erste Seite aufgeschlagen und den ersten Satz gelesen hatte, war ich sofort gefesselt. Endlich eine neue Idee. Endlich ein neuer Charakter, der nicht charismatisch und mächtig war. Nein, dieses mal ging es um Nummer 19, der ängstlich, weinerlich und auch naiv war. Ein Charakter mit vielen Fassetten, die nicht immer positiv waren. Das war etwas sehr Erfrischendes und ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Die Story zog sich für mich auch nicht hin, sondern war in einer angenehmen Geschwindigkeit verfasst worden. Ich fieberte richtiggehend mit, wie Nummer 19 zu Tirasan wurde und immer mehr an Zuversicht und Stärke erlangte. Doch dann gab es da diese eine Wendung, bei der ich am liebsten das Buch zugeklappt und beiseite gelegt hätte. Die Wendung, die mir das ganze Buch vermiest hat.


*Spoiler*

Sein bester Freund - Rustan Polliander - gesteht Tirasan seine Liebe. Und das so einfach dahingesagt, als hätte man nach dem Wetter gefragt. Ich dachte mir nicht viel dabei, denn Rustan druckste normalerweise ohnehin nicht lange herum, und wenn er einmal etwas gesagt hatte, dann stand er auch dazu. Aber ich hatte von vornherein ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Irgendetwas störte mich dabei...und dann kam das Ende. Tirasan schaffte es durch seine erwachte Namensmagie das Böse auf der Welt auszutilgen. Und als er wieder zu sich kommt, war die Welt, wie er sie gekannt hatte, eine völlig andere. Es gab nichts mehr, was ihn zuvor so sehr gestört hatte. Keine Fehler mehr, keine Namenlosen mehr. Und es gab auch nicht mehr die unerwiderte Liebe von Rustan zu Tirasan. WTF - war mein erster Gedanken. Ich musste die Zeile noch einmal lesen, weil ich gehofft hatte, dass ich mich verlesen hatte. Doch nein - da stand es. Schwarz auf Weiß.

Auch wenn Tirasan durch seine Magie eine völlig andere Vergangenheit zu haben scheint, weswegen es durchaus möglich war, dass die Liebe nie entstehen hatte können, hätte man das auch anders lösen können.

Ich weiß nicht ganz, was sich die Autorin, der Lektor und der Verlag dabei gedacht haben, das so zu drucken. Aber für mich ist das - besonders im 21. Jahrhundert - ein absolutes No Go. Das hätte man viel eleganter lösen können. Nein, eigentlich hätte man das Problem gar nicht erst entstehen lassen müssen. Für mich war es nicht von Anfang an klar, dass Rustan sich in Tirasan verliebte. Für mich zählte das, was Rustan empfand zu einer bedingungslosen Liebe zwischen Freunden. Von mir aus hätte man es so stehen lassen können. Oder es gar nicht erwähnen müssen. Doch die Liebe auszulöschen, nur weil Tirasan diese nicht erwiderte... Ich bin wirklich entsetzt. Und ich muss nicht betonen, dass mir das das komplette Buch vermiest hat.


*Spoiler Ende*


Das Ende kam dann doch sehr schnell und glatt. Es wurde innerhalb von wenigen Seiten abgehandelt und beendet, was mich schon ein wenig gestört hat. Ich hatte mir einen großen Showdown gewünscht, doch das was ich bekommen habe ist nicht der Rede wert.

Durch das abrupte Ende - das eher hingeschustert wirkte, als hätte man das Buch schnell beenden müssen - und die Wendung, die ich im Spoiler Teil beschrieben habe, kam ich zu dem Entschluss, dass dieses Buch keine fünf Sterne verdient. Ich komme hier auf 2.5 Sterne und Runde deshalb auf 3 Sterne auf.

Schade - die Story hatte wirklich sehr viel potential.

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