Rezension zu "Hilde" von Ildikó von Kürthy
… nicht nur über Hunde, das Leben mit ihnen - sondern auch über Fragen des Lebens an sich.
Mit Anschaffung der Goldendoodle-Hündin Hilde als Familienzuwachs geht ein langersehnter Traum der Autorin in Erfüllung, der die Augen ihrer Söhne zum Leuchten und die Zweifel ihres Mannes (vorerst) zum Wachsen bringt… Liebevoll und rührend berichtet sie zunächst von ihrem ersten Hund aus Kindertagen, dessen Verlust eine tiefe Lücke hinterlassen hat. Ist es fair, von einem neuen Hund zu erwarten, diese Lücke füllen zu können? Und kann sie diesen Hund ausreichend lieben und ihm gerecht werden?
Diesen Fragen geht die ehrliche und warmherzige Erzählung aus den eigenen Erfahrungsschätzen nach. Auf ihre unvergleichlich humorvolle, pointierte und teils auch (selbst)ironische Art („Meine sensible Art wird in dieser Familie nicht genug geschätzt“) begleiten wir Ildikó von Kürthy bei ihren persönlichen Erfahrungen und zwiespältigen Gefühlen. Es darf geschmunzelt, herzhaft gelacht, nachdenklich innegehalten und auch oft zustimmend genickt werden – hier möchte ich besonders die Begegnungen mit anderen Hundehalter*innen erwähnen.
Es ist eine Kunst, auch weitere Fragen des Lebens und der Moral mit soviel Humor zu behandeln, dass die Lektüre trotz der teilweisen Tiefgründigkeit, wenn auch nur kurz angerissen, nicht als schwere oder gar bedrückende Lektüre durchgeht. Immer wieder erfrischt der authentische und empathische Flair.
Eine tolle Sommerlektüre – von der ersten bis zur letzten Seite, die persönliche Note unterstützt durch Fotos und zauberhafte Illustrationen von Nicole Iwanov. Viel habe ich meiner Familie (inklusive Aussiedoodle-Hündin) daraus vorgelesen.