Cover des Buches Maria sucht Josef (ISBN: 9783492259583)
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Rezension zu Maria sucht Josef von Nicole Joens

Rezension zu "Maria sucht Josef" von Nicole Joens

von Anni1609 vor 11 Jahren

Rezension

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Anni1609vor 11 Jahren
Ende gut, Alles gut? Miriam steht der Ärger bis zum Halse: sie ist hochschwanger, der Geburtstermin steht kurz bevor, sie ist verantwortlich für Nichte, Anna-Sophie, und Neffe, Bene, die durch den Unfalltod der Eltern zu Vollwaisen wurden, sie hat keinerlei Geld mehr und das Schlimmste, sie hat keine Ahnung, wie sie diese Situation noch ändern kann. Sie braucht ein Wunder. Solch eines scheint aber nicht kommen zu wollen. Allerdings gibt es zum Glück kleine Lichtblicke: sie findet eine Hebamme, die sie auch ohne Bezahlung behandelt und die Geburt begleiten wird und sie lernt den Taxifahrer Joe kennen, der sie zur Hebamme fährt und auch wieder abholt. Dieses macht er allerdings nur, da Miriam ihm falsche Tatsachen vorspielt. Leider kann es aber auch noch schlimmer kommen: die Wohnung von Miriam, Anna-Sophie und Bene wird von Polizisten geräumt, da sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. Wie wird Miriam diese ganzen Probleme lösen? Nicole Joens hat mit ihrem Roman „Maria sucht Josef“ eine wunderschöne, aber auch dramatische Geschichte herausgebracht, die gerade in der Weihnachtszeit sehr passend ist. Gleich am Anfang der Handlung zieht die Protagonistin Miriam den Leser in ihren Bann und lässt ihn mitfühlen. Der Leser fühlt die Verzweiflung von Miriam hautnah und möchte ihr am liebsten zur Hilfe eilen. Diese Figur ist von der Autorin liebenswert und vor allem stark dargestellt. Mit ihr kann sich der Leser identifizieren. Sie setzt sich über die Maßen für ihre Nichte und Neffen ein, für die sie die Fürsorge nach dem Tod derer Eltern übernommen hat. Sie selbst wollte niemals eigene Kinder bekommen, ist aber nun von ihrem Ex-Freund schwanger. Als Gegenpart zu dieser verzweifelten Frau setzt Joens den etwas brummigen Taxifahrer Joe. Seine liebenswerten Seiten versteckt er zu Beginn geschickt, allerdings ist dem Leser von Anfang an klar, dass sich seine Art durchaus noch ändern kann. Beiden Hauptdarstellern dichtet die Autorin eine umfassende, von vielen Tiefschlägen durchzogene, Vergangenheit an. Der Handlungsablauf des Romans ist zeitlich nicht chronologisch aufeinander abfolgend. Der Haupthandlungsstrang ist zeitlich korrekt und spielt sich in der Gegenwart ab. Allerdings ist die Handlung gespickt mit vielen Informationen aus der Vergangenheit der Personen der Handlung. Erst nach und nach werden dem Leser die Inhalte aus Vergangenem präsentiert, die ein tieferes Verständnis der Gegenwart ermöglichen. Sowohl Miriam als auch Joe haben viel in früheren Zeiten erlebt. Dem Leser erklärt sich durch diese Einschübe das Verhalten der Einzelnen. Allerdings sind diese umfassenden Rückblenden ab und zu ein wenig zu langatmig und ausführlich. Dieses Gefühl überkommt den Leser zum Glück nicht all zu häufig. Während der Handlung kommt es häufiger zu überraschenden Wendungen, die der Leser nicht vorhersehen kann. Darüber hinaus bietet die Handlung stets ein Auf und Ab der Gefühle. Das Ende ist nicht frühzeitig erkennbar. Nicole Joens hat eine wunderbare Art zu Schreiben und zu Beschreiben. Der Roman liest sich wahnsinnig flüssig, die Handlung zieht den Leser in den Bann. Die Autorin schreibt sehr bildhaft, so dass es dem Leser möglich ist, gedanklich die Handlungsplätze zu konstruieren. Die Kapitel sind ab und zu etwas zu lang gehalten. Eine Lesepause muss frühzeitig geplant werden, da zudem auch wenige Absätze vorhanden sind. Der Schreibstil ist leicht verständlich. Der Roman ist im Piper-Verlag erschienen. Mir lag er im Taschenbuchformat vor, die Covergestaltung halte ich für gelungen und ansprechend. Der Roman besteht aus 352 Seiten. Mein Fazit zum Roman „Maria sucht Josef“ von Nicole Joens fällt überaus positiv aus. Die Handlung hat mich von Beginn an fasziniert und begeistert. Die Geschichte ist zwar häufig sehr traurig, aber für ausreichend Lichtblicke ist gesorgt. Gerade in der Vorweihnachtszeit hat mir die Stimmung des Romans sehr zugesagt. Ich kann diesen Roman nur empfehlen! Sehr gut gelungen.
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