Cover des Buches Highway 16 (ISBN: 9783864434709)
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Rezension zu Highway 16 von Nicole Lischewski

Superspannender Mädchenmörder-Thriller in der kanadischen Wildnis

von Elwe vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Superspannender, authentisch geschriebener Mädchenmörder-Thriller

Rezension

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Elwevor 9 Jahren
Anke, in Deutschland eine erfolgreiche Journalistin, gerät in die schlimmstmögliche Situation, die einer Mutter passieren kann: Ihre siebzehnjährige Tochter ist nach einem Wanderausflug in der kanadischen Wildnis verschwunden. In einer Gegend, in der sich andere Vermisstenfälle häufen - hauptsächlich von Indianerinnen, die entlang des Highway 16 vermutlich entführt wurden. Nach mehreren Wochen erfolgloser Suche schreibt die Polizei den Fall ab und auch Ankes Ex-Mann, der in Kanada als Pilot für eine Hubschrauberfirma arbeitet und sich mit dubiosen Typen eingelassen hat, gibt das Mädchen verloren.
Doch Anke will nicht aufgeben, erst recht nicht, als sie auf Flora trifft, eine rotzige Indianerin, deren Tochter ebenfalls verschwunden ist, und zwar schon seit längerem. Sie tun sich zusammen, um in den einsamen Geisterbären-Wäldern entlang der Pazifik-Küste eine großangelegte neue Suche zu organisieren. Doch damit schrecken sie etwas Böses auf ...

Highway 16 ist vergleichsweise unblutig für einen Thriller, der sich um einen Mädchenmassenmörder dreht, dafür aber rasend spannend, weil diese Spannung vor allem auf psychologischer Ebene erzeugt wird und man vor allem in der ersten Hälfte des Romans nie so wirklich weiß, wie was im nächsten Moment passieren wird. Die Geschichte wird aus der Sicht von mehreren Beteiligten erzählt, bei denen oft erst spät klar wird, was ihre Motivation in der Angelegenheit ist. Kunstvoll verwebt die Autorin mehrere Handlungsstränge miteinander, die zunächst nicht zwingend mit den verschwundenen Mädchen zu tun haben, sich im Verlauf des Buches aber immer stärker miteinander verquicken und Steine ins Rollen bringen, die ein ums andere Mal einen neuen Drall ins Geschehen bringen.
Diese Unberechenbarkeit zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch und macht das Lesen - wie auch das Herbeifiebern der möglichen Auflösung - zu einem durchgehend atemlosen Vergnügen.
Ganz nebenbei ist der Thriller auch noch sehr atmosphärisch und sprachlich schön geschrieben. Die Autorin, die selbst im hohen Norden Kanadas lebt, schafft es, die düster-schöne, gefährliche Landschaft und die kantigen Menschen, die dort leben, glaubhaft einzufangen, in der eher für US-Autoren typischen, locker-authentischen Schreibweise.
Highway 16 ist eine tolle Überraschung, ein unerwartet guter Thriller, den man, einmal angefangen, praktisch nicht mehr weglegen kann und der das Potential hat, noch eine Weile im Kopf nachzuhallen.
Meine Empfehlung: Lesen!
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