Nicole Rinder

 5 Sterne bei 1 Bewertungen

Lebenslauf

Nicole Rinder arbeitete bis vor 10 Jahren als Arzthelferin in der Patientenaufnahme eines Gynäkologen. Nie hätte sie sich träumen lassen, bei einem Bestatter zu arbeiten. Bis sie ihren gerade geborenen Sohn verlor und dabei die tröstende Erfahrung machte, genügend Zeit für den Abschied zu haben und ihn intensiv zu erleben, gemeinsam in der Familie zu trauern, zu lachen und zu Weinen und dabei den Schrecken vor dem Sarg und dem Tod zu verlieren – genau das wollte Nicole Rinder auch anderen Menschen ermöglichen. Durch die einfühlsame Begleitung beim Tod ihres Sohnes und die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema, entschloss sie sich zudem, eine Ausbildung als Geburtsvorbereiterin zu machen. Ihr Ziel war es, Rückbildungskurse speziell für Frauen, nach einer Totgeburt oder Neugeborenentod anzubieten. Nicole Rinder führt heute zusammen mit Florian Rauch das Bestattungsunternehmen AETAS.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Nicole Rinder

Cover des Buches Wie Kinder trauern (ISBN: 9783466371747)
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Rezension zu "Wie Kinder trauern" von Florian Rauch

Lesensundspielenddurchsleben
kompakt aber prall gefüllt mit Wissen

Ich habe schon viele Trauerbücher aufgrund meines Berufes gelesen. Dadurch kannte ich einiges an Inhalten aus dem Buch, aber selbst für mich waren noch neue Bilder und Ideen dabei. Was mir besonders gefallen hat und meiner Meinung das Buch auch besonders macht, war:
- Die kompakte Form – klare Überschriften, verständliche Ausführungen, Zusammenfassungen in blau
- Entwicklungspsychologie am Anfang fürs Verstehen, dann aber auch viele Ideen und Rituale zum Begleiten (das Boot hat mir am besten gefallen und beim Handabdruck musste ich selbst fast heulen; das mit dem Erinnerungsbuch finde ich auch immer schön=)
- Der Abschnitt: „Was Große brauchen, um für ihr Kind stark zu sein“
- Konkrete Hilfestellungen für besonders herausfordernde Situationen (z. Bsp. Suizid)
- Rituale nicht nur für die Trauerarbeit, sondern auch für die Zeit des Sterbens

Für mich ist das Buch ein guter Begleiter für Eltern und Pädagog*innen, den ich gerne weiterempfehle!

Cover des Buches Wie Kinder trauern (ISBN: 9783466371747)

Rezension zu "Wie Kinder trauern" von Florian Rauch

Ein LovelyBooks-Nutzer
Das Buch sollte zur Standardlektüre aller Eltern gehören

Wie erkläre ich meinem Kind, dass die geliebte Oma gestorben ist? Wie kommt mein Sohn damit klar, dass Papa Selbstmord begangen hat? Wie erkläre ich meinen Kindern, dass Mama nie wieder aus dem Krankenhaus zurückkommt? Wie wird meine Tochter den Tod ihres Brüderchens nur bewältigen können? Und während wir Erwachsenen häufig selbst mit den Folgen des Todes uns geliebter Menschen überfordert sind, sollen wir uns auch noch richtig um die Kleinen kümmern. Die Angst etwas falsch zu machen oder gar unsere Kinder zu traumatisieren, bestimmt unser Handeln. Wir verheimlichen, beschwichtigen, lügen vielleicht sogar. Wie Kinder trauern. Ein Buch zum Verstehen und Begleiten. ist die Pflichtlektüre und hilfegebende Handreichung für alle Betroffenen, damit es gar nicht erst zu folgenschweren Fehlentscheidungen kommt. Oder, wenn es dafür bereits zu spät ist, wie man sich aus dieser Fehlentwicklung als Familie wieder herausmanövriert.

Das Buch sollte zur Standardlektüre aller Eltern gehören. So wie Schwangerschafts- und Erziehungsbücher zu Rate gezogen werden, sollte frühzeitig auch dieses Buch zum Repertoire von Menschen gehören, die sich intensiv mit Kindern und Jugendlichen auseinandersetzen, also nicht nur Eltern, sondern auch Pädagogen jeglicher Couleur. Je früher man sich mit dem Tod und den Möglichkeiten diesen produktiv zu verarbeiten, auseinandersetzt, desto geringer wird der „Horror des Nichtwissens“ (Norbert Elias) ausfallen.

Die Angst vor dem Tod

Denn kaum etwas ist schwerer zu ertragen als das Wissen um die Begrenztheit des (eigenen) Lebens. Deshalb beschäftigen wir uns so gut wie nie mit dem Tod. Wir verdrängen nicht nur den Tod an die Randbereiche unseres Lebens, sondern auch das Sterben. Menschen sterben nicht mehr im Beisammensein der Familie, sondern in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Hospizen. Über den Tod, gar den eigenen, wird in Familien so gut wie nie geredet. Der Tod wird immer mehr zu einem Tabuthema. Und während es nicht einmal die Erwachsenen schaffen angemessen unter- und miteinander über das unbedingte Ende des Lebens zu sprechen, werden Kinder komplett aus dieser Kommunikation ausgeschlossen. Doch irgendwann ereilt es jede Familie. Mal weniger tragisch und mal mehr. Mal absehbar und mal völlig unerwartet. Die eine Familie kann sich auf das Abschied nehmen vorbereiten und eine andere Familie wird überraschend auseinandergerissen. Die Brutalität des Todes liegt in der Endgültigkeit, die wir zuvor zu verdrängen versuchen. Wie Kinder trauern ist hier Hilfe und Anleitung, sowohl für die Kinder als auch für die Eltern.

Das Autorenteam kommt aus der Praxis und die jahrelange Erfahrung in der Trauerarbeit wird konzentriert und komprimiert in Wie Kindern trauern dargestellt. Nicole Rinder und Florian Rauch leiten ein Bestattungsunternehmen, dass sich der ganzheitlichen Trauerarbeit verschrieben hat: AETAS.

„Wenn wir verstehen, dass Sterben, Tod und Trauern ebenso zum natürlichen Lebensbogen jedes Menschen gehören, wie die Freude über Liebe, Heirat und Geburt, kann eine neue Form der Trauerkultur entstehen, wie wir sie in unserem Haus pflegen. Wir legen Wert auf ein ganzheitliches Konzept, das auf individuelle Bedürfnisse eingeht.“

Tita Kern ist Psychotraumatologin und Systemische Familientherapeutin. Sie leitete das Pilotprojekt „KIDS – Kinder nach belastenden Ereignissen stützen“ beim ASB München. Seit 2013 ist sie die fachliche Leiterin in der AETAS Kinderstiftung.

Trauer ist individuell

Jeder Mensch trauert anders, die Begriffe richtiges oder falsches Trauern sind hier nicht zielführend. Und die Trauer von Kindern unterscheidet sich noch einmal von der Trauer der Erwachsenen.

„Manches Kind reagiert sehr stark – mit Wut, auffälligem Verhalten, laut und unbeherrscht. Ein anderes scheint vielleicht gar nicht von Trauer berührt: Es spielt fröhlich, verhält sich, als wäre nichts geschehen, registriert den Tod der Oma oder des Vaters scheinbar emotionslos. Und wieder ein anderes Kind zieht sich völlig in sich selbst zurück, ist still und lässt gar keine Gefühle oder Gedanken nach außen dringen. All diese Reaktionen sind völlig normal, doch für manche Eltern oder andere Bezugspersonen schwer auszuhalten.“

Neben den feinfühligen Erläuterungen zu den unterschiedlichen Phänomenen und Farben (statt Phasen) der Trauer, finden sich immer wieder auch ganz praktische Tipps: „Was jetzt helfen kann“. Damit verbleibt das Buch nicht nur auf einer erklärenden Ebene, sondern bietet für Betroffene sofort umsetzbare Hilfestellungen: „Wie die Großen die Kleinen unterstützen können.“ Gleichzeit lernen die Großen vieles über sich selbst und ihre eigene Trauerarbeit.

Am Ende des Buches finden sich noch weiterführende Literaturempfehlungen und Kontaktadressen, so dass aus einem Buch, dass das Verstehen der eigenen Trauerarbeit und der der Kinder ermöglicht, zugleich ein umfangreicher Ratgeber wird, der zu jederzeit Hilfe anbieten kann.

Cover des Buches Wie Kinder trauern (ISBN: 9783466371747)
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Rezension zu "Wie Kinder trauern" von Florian Rauch

Lia48
Verständlich, übersichtlich & informativ

INHALT:
Wir Erwachsene tun uns oftmals schwer mit Themen wie Sterben, Tod oder Trauer. Während diese Thematik früher viel mehr in den Alltag der Menschen integriert war, wird sie heute in unserer Kultur nach Möglichkeit eher gemieden, meist aus Angst und Unsicherheit. Und da Eltern ihre Kinder in der Regel gerne beschützen wollen, haben viele die Tendenz, ihre Kinder eher von der Thematik fernzuhalten, statt wenn jemand stirbt, sie aktiv in die Prozesse miteinzubeziehen.
Doch um "den Schmerz zu verarbeiten, muss Trauer erlaubt sein. Denn wenn wir uns und unseren Kindern das Trauern verbieten, wird ein Abschiednehmen unmöglich." (S.10)

Doch was ist Trauer überhaupt? Wie erleben Kinder diese (im Vergleich zu uns Erwachsenen)? Welche altersabhängigen Vorstellungen gibt es vom Tod? Mit welchen Traueraufgaben werden Kinder während der Trauer konfrontiert? Wie lassen sich Kinder in die Zeit des Sterbens miteinbeziehen? Wie können Gespräche geführt werden?
Diese Fragen versucht das Buch zu beantworten und beschäftigt sich außerdem mit der Zeit von Abschied & Trauer, wie man selbst trauern und gleichzeitig Halt geben kann, mit plötzlichen Todesfällen, und mit Ideen für Rituale vor und nach dem Tod.
Im Anhang befinden sich noch Literatur- & Filmempfehlungen sowie diverse Adressen.


MEINUNG:
Ich möchte dieses Buch besonders Eltern und anderen Bezugspersonen von Kindern ans Herz legen, da sich das Buch mit der Trauer innerhalb der Familie beschäftigt. Doch auch Leute die beruflich mit Kindern arbeiten und sich einen Überblick über das Thema verschaffen wollen, kann ich es empfehlen, auch wenn sich das Buch nicht explizit mit dem Umgang der Themen in Kindertageseinrichtungen auseinandersetzt. Als gelernte Erzieherin konnte ich trotzdem einige Aspekte für mich mitnehmen, im Besonderen wie wichtig es ist, trotz der eigenen Unsicherheit, die Kinder aktiv in die Sterbens- und Trauerprozesse miteinzubeziehen, aber auch die altersabhängige Vorstellung vom Sterben.
Ausgesprochen gut hat mir gefallen, dass immer wieder mögliche kindgerechte Erklärungen zu schwierigen Themen aufgelistet werden, bei denen es uns Erwachsenen oft schwer fällt, die richtigen Worte zu finden. Von denen hätte ich gerne noch ein paar mehr gehabt!

Der verständlich und nachvollziehbar geschriebene Text, macht ein flüssiges Lesen möglich. Doch durch die für uns eher schwierigen Thematik, muss man evtl. manchmal etwas pausieren.

Übersichtlichkeit ist mir bei Ratgebern & Sachbüchern immer besonders wichtig, um bei Bedarf mal etwas nachschlagen zu können. Das Buch ist auf jeden Fall strukturiert. Das Inhaltsverzeichnis wirkt recht übersichtlich.
Durch die Aufteilung in die sich zum Teil etwas überschneidenden Kapitel, gibt es einige Wiederholungen, welche mich aber nicht gestört haben.
Für Struktur sorgen zudem verschiedene Schriftgrößen, wichtige Schlüsselwörter sind fett gedruckt, es gibt Kästen mit Verhaltensvorschlägen an Erwachsene und am Kapitelende findet man immer noch eine Zusammenfassung des vorhergehenden Inhalts.

FAZIT: Verständlich, übersichtlich und informativ - ein Buch das ich besonders Eltern und anderen Bezugspersonen von Kindern ans Herz legen möchte! 4,5/5 Sterne!

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