Cover des Buches Das Glück umarmen (ISBN: 9783426519691)
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Rezension zu Das Glück umarmen von Nicole Walter

Irgendwie nicht wirklich achtsam

von buchstabensammlerin vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Irgendwie nicht wirklich achtsam

Rezension

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buchstabensammlerinvor 6 Jahren
Rund ums Buch:
Titel: Das Glück umarmen
Autorin: Nicole Walter
Seiten: 367
Verlag: Knaur
Buch: Taschenbuch
Erscheinungstag: 12.01.2018
ISBN: 978-3-426-51969-1
Preis: 9,99 €

Cover/Titel:
Das Cover finde ich gelungen und sehr ansprechend. Der geprägte Titel macht es haptisch zu einem besonderen Taschenbuch und die ruhigen Farben nehmen einen sofort mit.

Inhalt in Kurzform:
Leon rast durchs Leben, hat einen Unfall und wird von Johanna, ihrer Großmutter und dem Flüchtlingskind Kio aufgenommen.

Meine Meinung:
Tja, ich kann das Glück anscheinend nicht umarmen, denn dieser Achtsamkeitsroman konnte mich nicht überzeugen.
Der erfolgreiche Leon, der mit seinem Porsche - schön das Klischee bedient - durchs Leben rast und dann auch noch in einen Graben, wird von Johanna, die gerade durch die Welt spaziert, im wahrsten Sinne des Wortes, gefunden. Sie verliebt sich augenblicklich in ihn.
Leon zieht bei Johanna, die mit ihrer - früher hätten wir gesagt "durchgeknallten" - Großmutter eine Whiskeybrennerei betreibt und einen nigerianischen Flüchtling aufgenommen haben, ein und die Geschichte plätschert dahin. Ich musste mich durch die ersten 150 Seiten fast quälen. Natürlich hat Leon eine Freundin, natürlich kokst er und natürlich gibt es ein Happy End.
Ich für meinen Teil habe schon durch die Kapitelüberschriften keinen Zugang zum Buch gefunden, da sie für mich zu weit her geholt waren. Und irgendwie waren es ein wenig viele Themen: der Einzug von Leon bei Johanna (würde das so ein Mensch wirklich tun? – nein, er würde sich ein Hotelzimmer nehmen). Die Story rund um den Jungen Kio, die mir so gewollt „aktuell“ vorkam (Flüchtling, Boko Haram). Und dann packen wir auch noch das Thema Alzheimer hinzu, um die Protagonisten komplett auszustatten. Ne, das war mir alles etwas zu konstruiert.
Es gibt einige wenige schöne Stellen im Buch, die einen zum Nachdenken anregen:
-"Angst? Wovor?" Sie wurde ruhig. "Vor der Vergangenheit." Er wirkte irritiert, als habe er das nicht sagen wollen. Nach einem langen Atemzug fuhr er jedoch fort: "Wie soll man noch vorne schauen, wenn da so viel Vergangenheit ist?" (Seite 223)
Das hat für mich aber nicht gereicht, dass ich dieses Buch wirklich gut fand. Und was das Thema Achtsamkeit betrifft, kommt es mir viel zu wenig rüber. Denn hier geht es mehr um Liebe, Krankheit, Rassismus... und die Ohrfeigen, die Johanna an Leon verteilt, sind für mich nicht wirklich "achtsam" eingesetzt.

Fazit:
Ich hatte mich auf ein Buch gefreut, das mich das Thema Achtsamkeit, gerade weil ich mich viel mit Yoga und Buddhismus beschäftigt habe, doch sehr angesprochen hat. Erreicht hat mich die Geschichte wenig, ich habe es gelesen, weil ich wie immer wissen wollte, obwohl vorhersehbar, wie es ausgeht.

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