Nika Fay

𝕄𝕖𝕚𝕟𝕖 𝕄𝕖𝕚𝕟𝕦𝕟𝕘

"Ricardo" ist der dritte Band der Mind Riot Reihe und für mich bis jetzt der stärkste Band der Reihe, denn  ich habe ihn geliebt.

Als erstes muss ich jetzt erstmal sagen, dass ich das Cover sehr schön finde und es gut zur Geschichte passt.

Was soll ich sagen... Ich habe den Schreibstil wieder einmal geliebt. Ich kann gar nicht beschreiben, warum ich ihn so liebe, aber neben dem einfachen und angenehmen Schreibstil ist dieser noch sehr tiefgründig und emotional. Ihr müsst euch selber davon überzeugen, denn ich glaube entweder mag man diesen Schreibstil oder halt nicht. Ich habe das Buch flüssig lesen können.

Wie ich auch schon in den anderen Büchern der Mind Riot Reihe, wird die Geschichte auch hier in der Er/Sie Form erzählt.

Die Geschichte um Ricardo und sein Leben spielt in Köln.

Ricardo verlor seine große Liebe bei einem tragischen Unfall und seitdem hat sich sein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Er hat nicht nur seine Liebe verloren, sondern auch sich selber, da er ein komplett anderer Mensch geworden ist. Neben seinem Egoismus stehen die Drogen an erster Stelle. Ricardo merkt irgendwann selber, dass er aus seinem Teufelskreis nicht mehr rauskommt. Nachdem er aus dem klinischen Tod zurückgeholt worden ist, bietet im das Leben eine neue Chance. Ricardo möchte diese Chance nutzen. Doch schafft er es aus dem Teufelskreis wirklich raus?

Eine sehr starke, tiefgründige und emotionale Geschichte, die es wirklich in sich hat. 

Ricardo ist für mich eine sehr starke Hauptfigur, wo man die Entwicklung hautnah miterleben kann.

𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥

Ricardo ist für mich bis jetzt der stärkste Band dieser Reihe, weil mich die Geschichte um Ricardo einfach mitgenommen hat. Außerdem würde ich jedes Buch von ihm lesen, schon alleine wegen dem außergewöhnlichen Schreibstil, den ich einfach so liebe.

In Ricardos Leben läuft nichts, alles scheint und ist falsch: Im Job zwar erfolgreich, im Nebenjob aber Drogenhändler, seine Freundin liebt er nicht, dafür sucht er Erlösung bei einer Prostituierten, seine Schwester vernachlässigt er. Dabei ist Ricardo selbst mit diesem Leben nicht zufrieden, er findet weder Erfüllung noch kann er mit den Menschen um sich arg viel anfangen. So flüchtet er sich letztlich in einen fast finalen Drogenrausch. Aber was dann? Wer oder was rettet ihn vor der Dunkelheit, dem Verzweifeln, dem Ertrinken?

Der erste Teil des Romans ist fast schon brutal nüchtern erzählt, hier folgt Schlag auf Schlag, folgt Ricardo einer Abwärtsspirale, die er selbst nicht zu erkennen scheint. 

Nach seinem Zusammenbruch versucht er, geläutert und sich selbst reflektierend, ins Leben zurückzukehren. Aber wie gelingt das Leben, wenn man früher so viele Menschen verletzt hat? Kann er vertrauen? Kann man ihm vertrauen? Würde es reichen, zumindest zu versuchen, die Verletzungen wieder gut zu machen? Denen Hilfe anzubieten, die unter seinem "Narzissmus" gelitten haben?  Diese Reflexionen münden im zweiten Teil des Romans in eine Art Briefroman, der in großem Kontrast zum ersten Teil steht, da hier die Innenperspektive zweier Menschen geschildert wird, die äußere Handlung bleibt so gut wie außen vor, dafür werden philosophisch die großen zwischenmenschlichen Themen wie Vertrauen diskutiert. Sprachlich ausgefeilt und wortreich mündet das in eine ganz große Liebeserklärung an die Liebe selbst, die das Fundament für uns alle sein sollte. Aber reicht das, um einen Menschen aus der tiefsten Dunkelheit zu retten?

Im Anschluss findet sich noch die Bonusgeschichte um Arvid, der sich während eines Aufenthaltes in der Psychatrie dem Schreiben widmet und dabei nicht nur sich selbst, sondern auch unsere Gesellschaft reflektiert. 

Wer tiefgehende Gedanken mag, wer Schlagworte gern in Frage stellt und wer den Glauben an die Liebe wiederfinden möchte, ist hier genau richtig.