Cover des Buches Leider hat Lukas schon wieder … (ISBN: 9783218009928)
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Rezension zu Leider hat Lukas schon wieder … von Niki Glattauer

Herrlicher Lesespaß, sehr gelungen!

von Julitraum vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Wunderbar, einfach ein herrlicher Lesespass um die Eltern eines 13-jährigen mit Schulsorgen

Rezension

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Julitraumvor 9 Jahren
Dies ist zwar der 2. Band um den Schüler Lukas Gruber, der in Österreich zur Schule geht und seine Eltern Sabine und Walter Gruber und die jüngere Schwester Laura, aber auch ohne Kenntnis des 1. Bandes kommt man als Leser gut in die Geschichte hinein. Für mich als Leserin aus Deutschland waren die verschiedenen Abkürzungen und schulischen Bezeichungen, die in Österreich gelten, völliges Neuland, aber äußerst interessant zu erfahren, wie dort der Schulalltag abläuft. Dort gibt es sogenannte Mitteilungshefte, die jeder Schüler mit sich führen muß und in dem die Lehrer Mitteilungen an die Eltern notieren, die diese kommentieren können oder ggf. sogar abzuzeichnen haben. Aus diesen Eintragungen ins Mitteilungsheft von Lukas Gruber, der email-Korrespondenz des eifrigen Vaters Walter Gruber mit den Lehrern seines Sohnes, seinen eigenen Tagebuch-Eintragungen, die er am PC vornimmt, und teilweise auch den herrlich bissigen Eintragungen seiner Frau Sabine ins Mitteilungsheft besteht dieser äußerst amüsante Roman.

Lukas ist 13 Jahre, leicht übergewichtig und hat wenig Lust an Schule oder gar am Schulsport, noch weniger sogar am texitlen und technischen Werken. Schon im vorherigen Schuljahr stand er auf der Kippe und durch einen Skiunfall seinerseits, bei dem er für einige Wochen nicht am Unterricht teilnehmen konnte, haben sich natürlich seine schulischen Defizite noch weiter verstärkt. Als er wieder genesen die Schule besucht, bemüht sich seine Klassenlehrerin ebenso wie ihre Kollegen Lukas Eltern auf die Lücken im schulischen Wissen seines Sohnes aufmerksam zu machen. Lukas muß einiges tun und nachholen, denn seine Versetzung ist stark gefährdet. Dazu gehört u. a. auch die Fertigstellung eines Werkstücks im textilen Werken. Hierbei handelt es sich um den verhassten Topflappen, den Lukas einfach nicht zu Ende bringen will oder kann. Auch die Mutter Sabine Gruber will sich den guten Vorschlägen der Lehrerinnen nicht beugen und ihm helfen oder gar eine Nähmaschine anschaffen. All dies gehört für sie in ein anderes Jahrhundert. Ihre bissigen Kommentare ins Mitteilungsheft sind immer wieder ein Highlight beim Lesen.

Der Vater, Walter Gruber, stets bemüht, die Wogen zu glätten und Lukas zu motivieren, muß jedoch eine Überraschung nach der anderen erfahren. So wird Lukas, der eigentlich nur einen guten Freund in der Klasse hat, spontan nach seiner Rückkehr in die Schule einstimmig als neuer Klassensprecher gewählt, sehr zum Befremden der Klassenlehrerin. Dann entdeckt Walter Gruber seltsame Vorkommnisse im Schulpark. Geht es etwa um Handyraub an Mitschülern? Und auch Lukas scheint hier mitzuwirken. Zu guter Letzt gibt es dann noch recht eindeutige Liebesbriefchen an Lukas von seinem neuen Mitschüler, der auch gleichzeitig sein Sitznachbar ist und mit dem Lukas neuerdings mit Eifer in dessen Zuhause Referate und Hausaufgaben vorbereitet. Was ist denn da im Busch? Fühlt sich Lukas etwa zum gleichen Geschlecht hingezogen? Walter Gruber ist in seinem Eifer bald längst überfordert, während seine Frau Sabine alles relativ gelassen sieht, außer es geht um den verhassten Topflappen, dann sieht auch sie rot.

Ein herrlicher und sehr gelungener amüsanter Lesespaß mit überraschenden Wendungen und einem Einblick in das etwas antiquiert daherkommende österreichische Schulwesen.
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