Niko Stoifberg

 3,2 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor*in von Dort und Das Blaue Büchlein.

Lebenslauf

Niko Stoifberg, 1976 in Luzern geboren, studierte Germanistik und arbeitet als Cartoonist, Journalist und Redakteur. Eine Auswahl seiner «Vermutungen», die seit 2005 als Kolumne im Kulturmagazin 041 erscheinen, liegt als Das Blaue Büchlein vor; Dort ist sein erster Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Niko Stoifberg

Cover des Buches Dort (ISBN: 9783312011209)

Dort

 (8)
Erschienen am 18.02.2019
Cover des Buches Das Blaue Büchlein (ISBN: 9783905825411)

Das Blaue Büchlein

 (1)
Erschienen am 01.05.2012

Neue Rezensionen zu Niko Stoifberg

Cover des Buches Dort (ISBN: 9783312011209)
J

Rezension zu "Dort" von Niko Stoifberg

Dort möchte ich nicht hin...
Just_another_readervor 3 Jahren

Zum Inhalt:

Als Sebi Lydia sieht, weiß er sofort, dass sie die Frau seines Lebens ist. Nachdem er sie  und den Jungen, mit dem sie unterwegs ist, etwas länger beobachtet hat, beschließt er ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Um sich als heldenhaften Retter darzustellen stößt er den Jungen in den See und springt hinterher. Doch leider kann er für den jungen Milo nichts mehr tun...

Im Schatten dieser Tragödie kommen sich Sebi und Lydia näher. Doch nicht nur Sebi hat ein schreckliches Geheimnis, dass starke Schuldgefühle und grauenhafte Albträume auslöst, auch Lydias Familie und die neue Freundin seines Vaters haben etwas zu verbergen, als diese seinem eigenen Geheimnis auf die Schliche kommt, steht für Sebi vieles auf dem Spiel...

"Im Traum ist alles plötzlich klar, im Traum da gibt es keinen Zweifel, ist die Wahheit wie ein Fieber, füllt uns an und schüttellt uns. Im Traum ist die Wahrheit plötzlich da, man kann sie nicht ergründen, nur erfahren, nur erleiden"

Meine Meinung:

So fühlte sich das Buch für mich auch an, wie ein Traum voller schrecklicher Wahrheiten, wie ein Albtraum.  Sebi, Lydia und die anderen Protagonisten hatten für mich etwas kaltes, herzloses. Auf eine krankhaft wirkende Art ignorieren sie das Schicksal anderer um selbst zu profitieren. Und das ist vermutlich auch die große Frage des Romans: Kann ich für mein eigenes Glück andere ins Unglück stoßen? Die Antwort, die der Roman auf diese Frage findet, hat mich total abgestoßen, da sie sich von meinen eigenen moralischen Grundsätzen stark unterscheidet. Die Geschichte war für mich wie ein Verkehrsunfall, einerseits will man nicht hinsehen, andererseits kann man nicht anders. Ich habe hingesehen und das Buch beendet. Das war jedoch ein wahrer Kampf, die Handlung wird mit jeder Seite absurder und abstoßender und der Schreistil war unfassbar langatmig.

Das Lesen des Buches forderte meine gesamte Konzentration, da der Schreibstil mir kompliziert und verschachtelt vorkam. Besonders in Sebis Albtträumen, habe ich teilweise Passagen übersprungen, da sie mir einfach zu kompliziert waren und nicht zum weiteren Verlauf beigetragen haben. Als in der zweiten Hälfte des Buches ein Protagonist eingeführt wurde, der in seinen Sätzen dauerhaft zwischen Deutsch und Englisch wechselt, habe ich erneut darüber nachgedacht abzubrechen, da Dialoge mit ihm eine Qual für mich als Leserin waren. 

Da der Roman jedoch stark angefangen hatte, wollte ich bis zum Ende lesen, da ich auf ein starkes Ende hoffte. Dazu kam jedoch nicht, das Ende war absolut unzufriedenstellend, ließ mir Fragen offen und schien mir abrubt und kontextlos.  Gleichzeitig war ich sehr froh  das Buch beendet zu haben und mich nicht mehr mit den Protagonisten und ihren grauenhaften Taten auseinander zusetzen.

Fazit:

Die Idee des Buches, die der Klappentext andeutete, hat mich sehr überzeugt und diese wurde zu Anfang der Geschichte gut umgesetzt. Was danach kam hat mich nur noch abgeschreckt und das Lesen war mir viel zu anstrengend. Wegen der Idee, dem starken Anfang und der dahinter steckenden Frage, wie weit man für das eigene Glück gehen kann, gebe ich 2/5 Sterne. Ich empfehle allen, die sich von schrecklichen Taten und grauenhafter Moral nicht abschrecken lassen, dem Buch eine Chance zu geben. Bei mir hat "Dort" seine Chance jedoch vertan.

Cover des Buches Dort (ISBN: 9783312011209)

Rezension zu "Dort" von Niko Stoifberg

Starkes Debüt
Ein LovelyBooks-Nutzervor 3 Jahren

Niko Stoifbergs Debütroman "Dort" beginnt äußerst dramatisch. Sebi, der Ich -Erzähler, verguckt sich in die Fotografin Lydia, die mit ihrem kleinen Halbbruder in der Nähe des örtlichen Sees unterwegs ist. Als Lydia durch ein eingehendes Telefonat abgelenkt ist, greift Sebi den Jungen und wirft ihn ins tiefe Wasser, um unmittelbar danach heldenhaft zu dessen Rettung hinterherzuspringen. Sebis Plan, hiermit Lydias Aufmerksamkeit und Wohlwollen auf sich zu ziehen, geht auf. Doch der kleine (mongoloide) Junge ertrinkt. So fußt die zwischen den beiden jungen Menschen beginnende Beziehung auf Sebis dunklem Geheimnis.

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Noch während ihn Schuldgefühle und schreckliche Albträume plagen (Lydia wirkt indess nicht arg mitgenommen vom Tod ihres kleinen Halbbruders.), nähern sich die beiden an. Und auch in Lydias Familie, die ein Luxushotel in den Bergen führt, und mit der Sebi bald schon – nicht nur rein örtlich – näher verbunden sein wird als erwartet, ruht ein tiefdunkles Geheimnis...

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Für mich die zentrale Frage des Romans:

Wie weit darf man gehen, um zu bekommen, was man will? Darf man fürs eigene Glück jemand anderen ins Unglück stürzen?

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Die Protagonisten wissen gegenseitig von ihren skrupellosen Missetaten, die trotz der Schwere ihrer Schuld jedenfalls nach außen keine weiteren Konsequenzen mit sich ziehen.

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Der Roman hat mich wirklich überrascht. Er ist durchweg beklemmend (nicht nur was die Handlung an sich betrifft, sondern gerade auch die Beschreibung des besonderen Hotelpersonals, der Örtlichkeiten und der Albtraumsequenzen). Es ist ein Blick in menschliche Abgründe, so tief wie von der felsigen Hohwand in den dunklen See (den beiden zentralen Handlungsorten).

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