Rezension zu "Die Synthese von Prozess- und Produktorientierung in Dietrich Pukas Aufsatz `Argumentierendes Schreiben Lineare Problemerörterung von 1999" von Nils Marheinecke
Nils Marheinecke: Die Synthese von Prozess- und Produktorientierung …
Rezension von Dietrich Pukas (21.07.2011)
Dass sich Marheinecke in seinem E-Book kritisch mit der Synthese von Prozess- und Produktorientierung in meinem Aufsatz zum argumentierenden Schreiben einer linearen Problemerörterung auseinander setzt, ist grundsätzlich zu begrüßen. Aber trotz etlicher Zugeständnisse an meine Aufsatzkonzeption einer Integration von Prozess- und Ergebnisorientierung bestreitet Marheinecke eine gelungene Synthese. Er sieht zu viele Defizite hinsichtlich des kreativen Schreibens, verkennt und verleugnet indes die notwendige Systematik argumentativen Schreibens und legt keine tragfähige Alternative für prozessorientiertes Argumentieren vor, was ich in meiner diesbezüglichen Replik in der Fachzeitschrift „Erziehungswissenschaft und Beruf (EWuB)“ 3/2010, S. 443-448 nachgewiesen habe.
Solange die Vertreter einer kreativen Deutschdidaktik (wie Marheinecke) kein praktikables prozessbezogenes Konzept einer argumentativen Schreiblehre bieten können, dürfen Deutschlehrer/-innen und Studierende der Germanistik weiterhin auf meine bewährte Aufsatzlehre setzen, die sich über die lineare Argumentation hinaus noch auf die dialektische, sachtextbezogene und literarische Erörterung erstreckt. Dementsprechend sollten sie sich nicht von Marheineckes Abhandlung verunsichern lassen, sondern meine Replik hinzuziehen, was auch jenen zu empfehlen ist, die im o. a. Werk nach Fortschritten in der Aufsatzlehre suchen und sich im Argumentieren und Gegenargumentieren üben wollen.