Nils Thomsen

Das Cover ist schon recht auffällig. Die darauf abgebildete Kreuzotter spielt auch in dem Buch eine wichtige Rolle. 

Der Schreibstil ist gut. Es sind relativ kurze Kapitel. Dieses hat mir gefallen. Es ist spannend und es gibt reichlich Action. 

Alex Ritter, ein junger Kommissar aus Berlin, wird nach einem Leichenfund gerufen. Der Tote wies ähnliche Merkmale auf, wie seine getötete Mutter. Was war damals in der Familie geschehen? Es war auf jeden Fall eine dunkle Geschichte. 

So ungefähr ab Mitte des Buches tauchen vermehrt Rechtschreibfehler auf, die ein wenig stören. Aber es ist ein rasanter Thriller, den es sich lohnt, zu lesen.

Die Kreuzotter ist ein gelungener Auftakt und spannender Kriminalfall. Nils Thomsen gelingt es immer wieder die ethischen und moralischen Grenzen von polizeilichen Ermittlungsarbeiten aufzuzeigen. Während anfänglich noch ein klares Bild von "richtig" und "falsch" gezeichnet wird, gerät die Trennlinie immer weiter ins wanken. Nicht zuletzt auch, weil es Thomsen gelingt den vielschichtigen Berliner "Charme" einzufangen.
Hier liegt auch die klare stärke des Buches: Atmosphäre! Viele Situationen sind so gut beschrieben, dass man mit den Charakteren mit zu riechen, zu schmecken und zu fühlen glaubt. Große Klasse!

Ein wenig Kritik ringen mir die Charaktere ab, bei denen ich mir etwas mehr der viel beschworenen "Tiefe" wünschen würde. Motive und Handeln der Charaktere sind zwar immer nachvollziehbar, kommen aber nur selten über geradlinige Schemata hinweg. Hier würde ich mir die gleiche Vielschichtigkeit wünschen, die der Handlung und auch der Beschreibung der Umgebung zuteil wird.

Insgesamt kann ich "Die Kreuzotter" jedem Fan einer guten Kriminalgeschichte guten Gewissens ans Herz legen. Ich hoffe bald mehr von Nils Thomsen lesen zu dürfen und vielleicht gibt es ja noch ein wenig mehr von Alex Ritter.

Bei seinem Debüt legt der Autor Nils Thomsen gleich einen spannenden und ziemlich komplexen Thriller vor, der im Umfeld der Berliner Clankriminalität angesiedelt ist und mich gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. 

Bei ihren Ermittlungen gegen einen Berliner Clan stoßen der junge Kommissar Alex Ritter und seine Kollegen scheinbar zufällig auf das Opfer eines grausamen Mordes, bei dem der Täter ein Graffiti in Form einer Kreuzotter hinterlassen hat. Weil ihn die Auffindesituation an den Tod seiner Mutter erinnert, entwickelt Alex ein besonderes Interesse an dem Fall, der den Beginn einer Serie weiterer brutaler Morde darstellt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Taten und der kriminellen Vergangenheit seines Vater, der seit vielen Jahren untergetaucht ist ? Und was haben der Menschenhändler Konstantin Truschin und seine Komplizin Sofia mit der ganzen Sache zu tun ? .  

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen zudem für ein hohen Tempo, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Immer wieder eingestreute Rückblenden in die Vergangenheit von Alex und kurze Passagen aus der Sicht des Täters steigern die Spannung noch zusätzlich und legen nach und nach das Beziehungsgeflecht offen, dass hinter den aktuellen Morden steckt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch wenn ich schon vorzeitig geahnt habe, in welche Richtung sich das Ganze entwickeln könnte, bietet die Geschichte und vor allem der fulminante Showdown am Ende ausreichend Spannung und eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt.     

Wer auf spannende und actionreiche Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.