Nimko Ali

 3,6 Sterne bei 7 Bewertungen

Lebenslauf

Nimko Ali ist eine britische Feministin, Frauenrechtsaktivistin, Rednerin und Mitbegründerin von »The Five Foundation«, einer weltweiten Organisation, die sich gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) einsetzt. 2019 wurde sie für ihr Engagement mit dem UN-Frauenrechtspreis ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Nimko Ali

Neue Rezensionen zu Nimko Ali

Wissenswertes über den weiblichen Körper & vermeintliche Tabu-Themen

Das Buch „Worüber wir nicht sprechen sollen - es jetzt aber trotzdem tun: Ein Manifest über den weiblichen Körper“ von Nimko Ali hat einen sperrigen Titel, von dem man sich nicht abschrecken lassen sollte.

Das Buch ist meiner Meinung nach eine gute Ergänzung zu anderen, ähnlichen Veröffentlichungen.

Nimko Ali widmet sich in vier Kapiteln den Themen Periode, Orgasmus, Schwangerschaft und Menopause. Zu all diesen Themen kommen unterschiedlichste Frauen selbst zu Wort. Hier werden viele „Tabu“-Themen abgedeckt wie zum Beispiel Body Shaming, Schwangerschaftsabbrüche, Fehlgeburten, Zwangsehen, Beschneidung von Frauen, Missbrauch, und so weiter.

Ich fand das Buch insgesamt gut geschrieben und kann es empfehlen.

Wichtiges Buch, allerdings zu einseitig

Als „Manifest über den weiblichen Körper“ wird das Buch “Worüber wir nicht sprechen sollen – Es jetzt aber trotzdem tun“ der britischen Frauenrechtsaktivistin Nimko Ali beworben.

Die Autorin widmet sich in 4 Kapiteln den Themen Periode, Orgasmus, Schwangerschaft und Menopause. Dazu hat sie Stimmen von vielen Frauen gesammelt und kommentiert jeweils mit ihren eigenen Gedanken und/oder Fakten und Zahlen. Es geht dabei um Body Shaming, Zwangsehen, FGM (Beschneidung von Frauen), Schwangerschaftsabbrüche, Fehlgeburten, Hormonveränderungen u.v.m. Entsprechend der Intention Alis, über Tabu-Themen zu reden, bräuchte es quasi eine Triggerwarnung für alles, was den weiblichen Körper betreffen kann.

Es ist so wichtig und gut, über diese Themen zu sprechen. Sowohl über die kleinen Unsicherheiten in Bezug auf den weiblichen Körper als auch über die Gewalt, die Frauen angetan wird. Nur so kann sich etwas ändern!

Mich stört allerdings der negative Tenor des Buchs, der so gar nicht zu einem Manifest über den weiblichen Körper passen will. Die positiven Gedanken sind fast durchweg nur eine Randnotiz oder nur vermeintlich positiv, als Versöhnung mit dem eigenen schrecklichen Schicksal. Was mir fehlt, sind die positiven Bilder von Frauen, die sich in ihrem Körper wohlfühlen und die andere Frauen und Mädchen ermutigen, die Selbstzweifel hinter sich zu lassen und voll in ihrer Weiblichkeit aufzugehen.

Dafür ist die Auswahl der Frauen zu eng gefasst. Es handelt sich größtenteils um afrikanische oder afrikanischstämmige Frauen aus dem Dunstkreis der Autorin. Dementsprechend geht es in den meisten Berichten um die Unterdrückung von Frauen und die oben genannten Themen. Aber auch hier fehlen Positivbeispiele über den Kampf gegen die Gewalt gegenüber Frauen. Berichte aus der LGBTQIA*-Community fehlen gänzlich. Zur Menopause gibt es verhältnismäßig wenig Berichte und Infos, als wäre der Autorin zum Ende hin die Puste ausgegangen.

Es hätte ein tolles und so wichtiges Buch sein können, doch aus meiner Sicht hat die Autorin das Potenzial nicht ausgeschöpft und so bleibt das Buch weit hinter meinen Erwartungen zurück.

Lasst uns reden und unsere Geschichten austauschen

Inhalt

In der Einleitung legt Frau Ali ihr Anliegen dar und schildert auch ihre eigene Betroffenheit. Danach ist das Buch in 4 Teile gegliedert: Periode, Orgasmus, Schwangerschaft, Menopause. Es kommen viele Frauen aus dem Umfeld von Frau Ali zu Wort und schildern ihre Erfahrungen zu den entsprechenden Bereichen. Diese Geschichten werden miteinander verknüpft und in einen gemeinsamen Kontext gesetzt.

Subjektive Eindrücke

Es ist ein wichtiges Buch, weil es versucht, über Dinge öffentlich zu sprechen, über die sonst eher hinter vorgehaltener Hand oder gar nicht gesprochen wird.

Es ist ein aufrüttelndes Buch, denn es zeigt viele Frauenschicksale, die aufgrund traditioneller Rituale entstehen und viel Leid verursachen, das absolut unnötig ist. In diesem Sinne mahnt das Buch, in dieser Richtung aktiv zu werden, um künftige Mädchen und Frauen vor solchen Schicksalen zu bewahren.

Allerdings hätte ich aufgrund des Untertitels - "Ein Manifest über den weiblichen Körper" - erwartet, eine breiter angelegte Sammlung von Fallgeschichten zu lesen. In den allermeisten Beispielen kommen muslimische afrikanische Frauen zu Wort. Da auch das Thema "Wechseljahre" nur wenig Raum im Vergleich zu den anderen 3 Themenschwerpunkten einnimmt, ist davon auszugehen, dass es hier tatsächlich ausschließlich um eine anekdotische Sammlung handelt. Sehr schade.

Fazit

Offenes Ansprechen von Dingen und Zuständen kann helfen, Leid zu verhindern.

Weitere Rezensionen von mir gibt es unter https://belanahermine.wordpress.com/category/rezension/

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Community-Statistik

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