Rezension
Die Autorin verbindet in diesem Roman geschickt historische Fakten mit Fiktion, welche ein sehr spannendes Thema behandelt, das mich als Wolfsfreund natürlich brennend interessiert hat. Die Autorin legt falsche Spuren, denen ich blindlings gefolgt bin und hielt Überraschungen bereit, mit denen ich niemals gerechnet hatte.
Auch die Charaktere sind vielschichtig und vorhersehbar und haben mich manches Mal überrascht. Thomas Auvray, Schüler der königlichen Zeichenakademie, möchte am liebsten die ganze Welt bereisen und Flora und Fauna erforschen. Leider hat sein Vater, ein Handschuhfabrikant, andere Pläne mit ihm: er möchte seinen Sohn sobald wie möglich in adelige Kreise verheiraten. Da kommt es Thomas gerade recht, als er die Möglichkeit bekommt, die offiziellen Bestienjäger in die Auvergne zu begleiten, wo er Isabelle kennenlernt.
Isabelle ist eine junge und freiheitsliebende Adelige, die sich nicht scheut, die Nähe zu dem „niederen“ Volk zu suchen. Besonders die Familie Chastel hat es ihr angetan. Nur knapp überlebt sie den Angriff der Bestie, leidet aber unter den Folgen dieses Angriffs. Erst die Bekanntschaft mit Thomas gibt ihr neuen Mut.
Jeanne de Vaubernier ist eine der Nebenfiguren, die mir am besten gefallen hat: die Frau aus einfachen Verhältnissen hat es sich zum Ziel gesetzt, Mätresse des Königs Louis XV. zu werden und entwickelt sich zu einer echten Freundin für Thomas.
Dieser historische Roman bietet alles: Spannung und Grusel, Intrigen, dunkle Geheimnisse, überraschende Freundschaften und Gefühle.