Nina Casement

 4,4 Sterne bei 44 Bewertungen
Autorin von Jagdsaison, Wild Card und weiteren Büchern.
Autorenbild von Nina Casement (©ich)

Lebenslauf

Nina Casement, '87 geboren und wohnhaft im Rheinland, entdeckte früh ihre Leidenschaft fürs Lesen - die Schreiblust folgte nicht lange danach. Während das naturwissenschaftliche Studium ihre Leidenschaft für Präzision und detaillierte Recherche förderte, prägten zahllose Bücher und Begegnungen ihre Begeisterung für Geschichten.

 

Seit 2015 wirkte Nina Casement an verschiedenen Anthologien unterschiedlicher Verlage und Genres mit. Ihr Romandebüt stellt die Novelle „Backlash“ (2017) rund um das Schicksal eines Piraten in Somalia dar. Es folgten der Roman „Jagdsaison“ (2018), eine Mischung aus Thriller und Roadtrip, sowie „(K)ein Heldenleben“ (2019) – eine tragikomische Parodie auf Fantasyklischees, erneut im Novellenformat. Im Jahr 2020, das die Verwundbarkeit der Menschen mehr als je vorher offengelegt hat, erschien "Wild Card - Ein postapokalyptischer Roadtrip" . Nun widmet sich die Autorin erneut einem komplexen Thema und nimmt die Leser mit auf eine Reise zu den Schattenseiten einer Industrie, die Lust verkauft. Dabei schenkt sie zwei Perspektiven eine Stimme, die bislang kaum Beachtung finden. Mehr Informationen über die Autorin sowie ihre bisherigen Veröffentlichungen finden sich auf ihrer Webseite. www.ninacasement.de

Alle Bücher von Nina Casement

Cover des Buches Jagdsaison (ISBN: 9783752841978)

Jagdsaison

 (13)
Erschienen am 25.11.2022
Cover des Buches Wild Card (ISBN: 9783752625226)

Wild Card

 (10)
Erschienen am 25.10.2020
Cover des Buches Anny Bunny (ISBN: 9783756834839)

Anny Bunny

 (9)
Erschienen am 29.01.2023
Cover des Buches Alien Eroticon (ISBN: 9783946348214)

Alien Eroticon

 (5)
Erschienen am 20.03.2019
Cover des Buches Kein Heldenleben (ISBN: B07X3N27M7)

Kein Heldenleben

 (5)
Erschienen am 26.08.2019
Cover des Buches Backlash (ISBN: 9783739235370)

Backlash

 (2)
Erschienen am 25.10.2017
Cover des Buches Einfach weg (ISBN: 9783903238268)

Einfach weg

 (0)
Erschienen am 21.12.2018

Neue Rezensionen zu Nina Casement

Cover des Buches Backlash (ISBN: 9783739235370)
Rina.Ps avatar

Rezension zu "Backlash" von Nina Casement

Vergessen, oder verschwiegen?
Rina.Pvor 3 Monaten

Die Geschichte spielt 2011. Hanad ist unzufrieden mit seinem Dasein. Er lebt, aber ist arm. Selbst, wenn sein Vater ihm immer wieder sagt, sie haben ein gutes Leben, reicht es ihm nicht. Er will mehr und auch eine Familie, das bekommt er nur mit Geld. Er ist gut behütet aufgewachsen. Sein Vater hat ihm alle Werte vermittelt. Aber es reicht nicht. Wir erleben hier den Blick von Seiten der Piraten. Hanad berichtet wie es ihm ergeht und was er sieht und erlebt. Und auch wie sehr es ihn belastet. Aber auch, dass er nicht skrupellos und abgeklärt ist. Während andere, die es schon öfter gemacht haben, nicht immer zimperlich sind. Genaueren Hintergrund zu der Entstehung der Geschichte findet ihr bei der Autorin auf der Seite.  Sehr informativ.


Fazit


Wir haben es alle mal gehört, oder sogar aktiv in den Medien verfolgen können. Die Piraten in Somalia. Aber es ist ruhig geworden um sie. Gibt es sie noch, oder ist es einfach abgeschafft? Nina schildert auf ihre Seite kurz die Entstehungsgeschichte und durch Hanads´ Erlebnis können wir auch  mal die andere Seite lesen. Nicht nur das, was uns präsentiert wurde. So fühlt sich ein junger Pirat.

Cover des Buches Wild Card (ISBN: 9783752625226)

Rezension zu "Wild Card" von Nina Casement

Das Ende ist erst der Anfang
Ein LovelyBooks-Nutzervor einem Jahr

Die Angst vor dem, und gleichzeitig die Lust am, Weltuntergang begleitet die Menschheit vermutlich von Anbeginn der Zeit. Je sicherer allerdings die Lebensweise wird und je weniger Gefahren den Menschen im Alltag begegnen, desto mehr steigert sich die Faszination an Tod und Zerstörung. Gleichzeitig sprießen die Doomer in Zeiten der medial geschürten Ängste wie Pilze aus dem Boden. Waren es früher Welt- und Stellvertreterkriege oder die Angst vor der atomaren Auslöschung im Kalten Krieg, sind es heute die medial vermittelten Katastrophen, das Klimadesaster und Pandemien, die vielen Menschen das Fürchten lehren. Dabei ist das Grauen und der Schrecken abstoßend und anziehend zugleich. Zumindest für die, die nicht wirklich und unmittelbar betroffen sind. In den letzten 20 Jahren mussten wir die Wiederkehr der Zombies über uns ergehen lassen, mussten immer brutalere Mittelalterschlachten und reichlich Torture Porn ertragen. Was diese Entwicklung über unsere Kultur und unsere Werte aussaget, soll mal jede*r für sich ergründen. Dass es auch anders geht, zeigt Nina Casement mit Wild Card. Einem dystopischen Endzeitroman.

Das Ende ist erst der Anfang

Filme wie Mad Max, The Rover, The Book of Eli, I am Legend oder der Klassiker The Day after Tomorrow sind die Genre Standards, aber auch Bestseller wie Stephen Kings The Stand – Das letzte Gefecht, Dmitry Glukhovskys unübertroffene Metro-Trilogie oder unbekanntere Romane wie Leere Welt von John Christopher greifen das Szenario der, aus welchen Gründen auch immer, zerstörten oder untergehenden Welt auf. Manchmal bricht einfach nur die Zivilisation zusammen und manchmal wird gar fast die gesamte Menschheit ausgerottet. Nina Casement nimmt sich des letzteren Szenarios an. Die Schwierigkeit von Postapokalypsen ist allerdings, das eigentlich schon alles erzählt wurde. Und selbst absolut geniale Überraschungen wie C.A. Fletchers Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt haben es auf dem deutschen Buchmarkt sehr schwer. Ob sich Nina Casement einen Gefallen damit getan hat, ausgerechnet in dieses Genre vorzustoßen, wird wohl erst die Zeit zeigen. Ob es sich hingegen lohnt, das Buch zu kaufen, kann ich schon jetzt beantworten.

Bei Wild Card kommt das Ende der Welt per Meteorit. Was schon bei den Dinosauriern geklappt hat, sollte doch auch ein zweites Mal funktionieren. Während die großen Reptilien tatsächlich vollständig ausgelöscht wurden, haben es einige Menschen geschafft, sich rechtzeitig in die vermeintliche Sicherheit zu bringen. Doch was hilft einem das Überleben des Impacts, wenn danach der Untergang der Erde erst zu beginnen scheint. Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis, Stürme wie zu Urzeiten, und das sind nur die Naturereignisse, halten den Globus fest im Griff, während gleichzeitig die nukleare Katastrophe, der weltweit etwa 500 Atomkraftwerke, weite Teile zu Todeszonen verstrahlt. Kultur und Natur spielen eine Vernichtungssymphonie. Wer dies überlebt hat, sieht sich vor dem Problem gestellt, dass es keine Infrastruktur mehr gibt, dass es auch fast keine Tiere mehr gibt, denn die wurden ebenfalls verbrannt, verbrüht, erschlagen, vergraben oder von Wassermassen ertränkt.

Postapokalyptischer Roadtrip

Erzählerisch gibt es zwei Möglichkeiten diese neue Weltordnung anzugehen. Entweder man verliert sich im martialischen Nonsens der „Donnerkuppel“ oder erzählt eine individuelle Leidensgeschichte. Der größte Gewinn von Wild Card ist zugleich auch dessen größtes Problem, was nicht unerwähnt bleiben kann, nämlich die erhebliche inhaltliche Nähe zu Cormac McCarthys Die Straße. Es ähnelt sich nicht nur das grundsätzliche Szenario, sondern auch die Protagonisten und, und das wiegt wohl auch am Schwersten, das gesamte Roadtrip-Setting mit den dazugehörigen (genrespezifischen) Zwangsläufigkeiten. Was man dort gelesen hat, liest man auch hier und vice versa. Vieles kommt einem bekannt vor.

Echte Überraschungen gibt es nicht, ist aber wie gesagt, auch kaum möglich. Denn das Genre scheint auserzählt. Das ist natürlich der Leitidee der Apokalypse geschuldet. Wenn erst mal die gesamte bekannte Welt verschwunden ist, dann sind die Überlebenden immer auf die gleichen Grundbedürfnisse zurückgeworfen. Und alles dreht sich um eben diese fundamentale Einfachheit des (Über-)Lebens. Was wohl auch einen erheblichen Teil des Reizes der Geschichten ausmachen dürfte. Die Komplexität der modernen Welt spielt keine Rolle mehr. Das mehr oder minder archaische „Struggle for life“ übernimmt. Keine tägliche Arbeit mehr, keine Rechnungen, keine Steuererklärung, keine nervigen gesellschaftlichen Verpflichtungen. Der fantasierte Reiz des Einfachen, Notwendigen und Ambivalenz befreiten Daseins.

Realistische Erzählung

Nun ist Wild Card aber auch nicht einfach ein Abklatsch von McCarthys Die Straße. Befreit vom amerikanischen Pathos hat Nina Casement einen sehr europäischen postapokalyptischen Roadtrip geschrieben. Und das ist, ebenso wie das europäische Kino, eine wunderbare Abkehr von amerikanischen Narrativen. Im Mittelpunkt steht bei Casement weniger die (Post-)Apokalypse als vielmehr das physische wie psychische Überleben der Protagonistin, die zunächst völlig auf sich allein gelassen bestehen muss. Besonders fesselnd und herausragend ist die ausgezeichnete Recherchearbeit, die dem Roman zugrunde liegt. 

Natürlich bin ich kein Geowissenschaftler oder Biologe und kenne dementsprechend auch nicht die realistischen Szenarios nach einem Meteoriteneinschlag. Aber das was Casement beschreibt, klingt weitestgehend plausibel, so dass ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hatte, dass die Geschichte ins absurde abdriftet. Was bei ähnlichen Erzählungen durchaus öfter vorkommt. Immer wieder sind mir die grandiosen „Forschungsergebnisse“ von Casement aufgefallen. Man erkennt die ausgebildete Naturwissenschaftlerin. Aber es ist nicht nur das grundlegende Setting, das gut durchdacht ist. Auch die Hintergrundgeschichte der Erde in der nahen Zukunft, ist äußerst stimmig.

Der überwiegende und bislang ruhige Teil der informationspolitisch abgebrühten Bevölkerung war sich spätestens jetzt sicher, dass ihnen eine Katastrophe bevorstand. Jene aalte sich regelrecht in der Möglichkeit, dass ein Asteroid, dreimal so groß wie der, der die Dinosaurier in den Hades geschickt hatte, ihnen auf den Kopf krachen würde. Und nahm es gleichzeitig so ernst wie jedes andere Livestyleproblem: Nicht.

Hinzu kommt, dass der wesentliche Teil der Geschichte, nämlich das Seelenleben einer Endzeit-Nomadin hervorragend umgesetzt wurde. Was passiert mit einem Menschen, der monatelang mit niemandem sprechen kann. Was passiert körperlich und psychisch bei ernsthaften Ernährungsproblemen, bei ungewisser Zukunft, Überanstrengung oder Übermüdung? Wie reagiert man auf andere Überlebende, falls es diese überhaupt geben sollte? Wie verhindert man den nie enden wollenden Monolog des Ichs?

Absolut empfehlenswert

Letztlich kann ich Wild Card für all diejenigen unbedingt empfehlen, die McCarthys Die Straße nicht kennen. Aber auch denjenigen sei der Roman ans Herz gelegt. Denn Nina Casement hat einen äußerst eingängigen und angenehmen Schreibstil und weiß ihre Geschichte zu recherchieren und gut umzusetzen. Was aber das Entscheidendste ist: sie kann mit Sprache und Setting dermaßen gut umgehen, dass die wesentlichen Aspekte des Lesens erreicht werden: Gefühle wecken und eine (spannende) Geschichte erzählen. Mehrfach ging mir die Geschichte sehr nah und das schaffen nicht viele Autor*innen. Ich bin äußerst gespannt wie es mit Nina Casement zukünftig weitergeht.

Cover des Buches Anny Bunny (ISBN: 9783756834839)
SunshineBaby5s avatar

Rezension zu "Anny Bunny" von Nina Casement

Tagebuch einer Pornodarstellerin
SunshineBaby5vor einem Jahr

Anna schreibt seit frühester Jugend Tagebuch. Sie ist ein normales Mädchen, geht in die Schule, hat normale Teenie-Probleme und lebt in Armut. Dies beeinflusst immer wieder ihr junges Leben. Der Leser begleitet Anna über ihre Jugendjahre per Tagebucheinträge, die in größeren Abständen erfolgen. Als Stilmittel hat mir das toll gefallen. Man erhält einen tiefen Einblick in ihr Leben, ihre Sorgen und ihr Umfeld. Ein Ereignis in ihrem Leben ändert ihre Welt grundlegend und der Wunsch Pornodarstellerin zu werden entsteht. Ein toll geschriebenes Buch, das einen mitzieht und man nicht mehr aus der Hand legen möchte, Anna wird dem Leser nah. Sehr empfehlenswert.

Gespräche aus der Community

Buchverlosung 5x Print: 

„Anny Bunny“ nimmt dich mit auf eine Reise zu den Schattenseiten einer Industrie, die Lust verkauft: Der Pornoproduktion. Dabei erzählt das Buch aus zwei Perspektiven, die bislang kaum Beachtung finden.

41 BeiträgeVerlosung beendet
SunshineBaby5s avatar
Letzter Beitrag von  SunshineBaby5vor einem Jahr

Fantasy-Parodie in fünf tragisch angehauchten Episoden.

24 BeiträgeVerlosung beendet
labelloprincesss avatar
Letzter Beitrag von  labelloprincessvor 3 Jahren

Erstmals möchte ich mich für meine enorme Verspätung (wenn man das überhaupt noch so nennen kann) vielmals entschuldigen.

Nun meine Rezension: https://www.lovelybooks.de/autor/Nina-Casement/Kein-Heldenleben-2371983168-w/rezension/3007979846/

Danke, dass ich das Buch lesen durfte :-)

Zusätzliche Informationen

Nina Casement im Netz:

Community-Statistik

in 55 Bibliotheken

auf 7 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

von 4 Leser*innen gefolgt

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