Nina de Gramont

Der unfassbar gute Schreibstil der Autorin lässt einen wunderbar in die Geschichte eintauchen. Allerdings war es für mich ganz persönlich nicht unbedingt das was ich erwartet habe. Die Hauptdarstellerin war eher Nan als Agathe, und Nan war mir nicht sehr sympathisch. Ich hätte mir also mehr "Agathe" gewünscht. Dennoch ist es ein wirklich gutes Buch und das Talent der Autorin zu Schreiben ist sehr beeindruckend.

Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Es war leider gar nicht das, was ich mir davon erhofft habe. 

Titel, Klappentext und irgendwie auch das Cover suggerieren, dass es sehr stark um Agatha Christie gehen wird. Und darauf hatte ich mich entsprechend auch gefreut, kleines Fangirl, das ich bin. Leider wird Agatha Christie in diesem Buch zur Randfigur in ihrer eigenen Geschichte degradiert. Die meiste Zeit geht es um die Nebenbuhlerin Nan, die ihr den Mann ausspannt. 

Das Buch ist schon unterhaltsam geschrieben, es gibt spannende Plottwists, allerdings war die Gesamtauflösung des Buches für meinen Geschmack zu dick aufgetragen. Einiges lief ins Leere und wurde gar nicht aufgelöst, bei anderem spielte für mich persönlich zu sehr der Zufall rein und wieder anderes war zu Tode konstruiert Dieser Roman wollte gerne ein Agatha Christie Krimi werden, scheitert aber daran, dass er es zu sehr wollte. 

Dazu gehörten sicher diejenigen, an denen ihr erster Ehemann sie verließ. Denn danach verschwand sie für einen längeren Zeitraum, nämlich für elf Tage, was für die Mutter einer noch recht kleinen Tochter sicher ausserordentlich ungewöhnlich ist. Und genau um diese Tage rankt sich ein dunkles Geheimnis - es wurde nämlich nie offenbart, was genau die damals schon bekannte Autorin in dieser Zeit so getrieben hat.

Nina de Gramont hat ihre eigene Phantasie arbeiten lassen, die allerdings förmlich Purzelbäume geschlagen bzw. Charleston getanzt hat. Denn leider ist es eine wahre Räuberpistole, die sie da ersonnen hat: es beginnt schon damit, dass die Handlung aus der Perspektive von Nan O'Dea, Agathas Konkurrentin (und Siegerin) um die Gunst ihres Mannes erzählt wird - und zwar so, dass es dramatischer gar nicht sein könnte.

Ich empfand die Handlung als wirr und unlogisch, teilweise sogar als wahnwitzig und war froh, als ich das Buch aus der Hand legen konnte. Wahren Agatha-Christie-Fans rate ich eindringlich von der Lektüre ab, eigentlich allen, die gerne mal einen gepflegten, qualitativ hochwertigen historischen Roman lesen. Dieses Buch ist damit nicht zu vergleichen, es ähnelt vielmehr einem Groschenroman - leider!