Nina Jäckle

 4,2 Sterne bei 22 Bewertungen
Autor*in von Stillhalten, Es gibt solche und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Nina Jäckle, 1966 in Schwenningen geboren, wuchs in Stuttgart auf, besuchte Sprachschulen in der französischen Schweiz und in Paris. Sie wollte eigentlich Übersetzerin werden, beschloss dann aber lieber selbst zu schreiben. Für ihre Hörspiele, Erzählungen und Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Tukan-Preis der Stadt München, den Evangelischen Buchpreis sowie den Italo-Svevo-Preis.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Nina Jäckle

Cover des Buches Es gibt solche (ISBN: 9783833301032)

Es gibt solche

 (4)
Erschienen am 01.09.2004
Cover des Buches Stillhalten (ISBN: 9783863514518)

Stillhalten

 (4)
Erschienen am 26.07.2017
Cover des Buches Der lange Atem (ISBN: 9783863510770)

Der lange Atem

 (3)
Erschienen am 17.02.2014
Cover des Buches Gleich nebenan (ISBN: 9783833305405)

Gleich nebenan

 (3)
Erschienen am 26.05.2008
Cover des Buches Sevilla (ISBN: 9783827008978)

Sevilla

 (2)
Erschienen am 12.03.2010
Cover des Buches Zielinski (ISBN: 9783863510022)

Zielinski

 (2)
Erschienen am 21.02.2011
Cover des Buches Nai oder was wie so ist (ISBN: 9783940086440)

Nai oder was wie so ist

 (1)
Erschienen am 18.02.2010
Cover des Buches Noll (ISBN: 9783833303401)

Noll

 (1)
Erschienen am 06.01.2006

Neue Rezensionen zu Nina Jäckle

Cover des Buches Stillhalten (ISBN: 9783863514518)
Alexandra_Luchss avatar

Rezension zu "Stillhalten" von Nina Jäckle

Sprachlich wunderschön
Alexandra_Luchsvor 7 Jahren

Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dass mich sprachlich so überzeugt hat wie “Stillhalten” von Nina Jäckle. Es ist ein Buch, welches erzählt wird durch die ebenso farbigen wie melancholischen Gedanken einer einzelnen Frau, die schon so viel durchlebt hat.

Tamara Danischewski war 1933 eine junge, aufstrebende Tänzerin, stand für den Maler Otto Dix Modell und träumte von einem wilden, bunten Leben. Der aufkommende Nationalsozialismus durchbrach diese Träume, sie rettete sich in die sichere Ehe mit einem unzufriedenen, langweiligen Mann. Diese Entscheidung ist es, die ihr Leben in neue Bahnen lenkt. Nun ist Tamara eine alte Frau und träumt wieder, sie träumt von einem Leben, in dem noch alle Türen offen schienen.

Obwohl “Stillhalten” ohne viel Dramatik auskommt, hat mich dieses Buch sehr bewegt. Es geht in diesem Roman um die Weggabelungen in einem Leben, die alles Entscheiden und alles Ändern können. Dabei fokussiert sich der Roman aber nicht auf die Phasen der Veränderung, sondern, wie der Titel schon andeutet, auf die Phasen der Stille und des Innehaltens. Tamaras bewegtes Leben wird in ihren Erinnerungen lebendig, aber oft sind es die ruhigen Momente hinter der Bühne oder beim Nähen eines Kostüms, die dargestellt werden und nicht der eigentliche Tanz.

Manchmal ist es fast schon schwer zu ertragen, wie traurig und gelähmt die Handlung in diesem Buch wirkt. Dabei schlagen in Tamaras Brust zwei Herzen: die einsame und müde alte Frau und die junge, ambitionierte Tänzerin. Dieser Kontrast wird durch das Gemälde, welches Otto Dix von Tamara malte besonders verdeutlicht. Während die echte Tamara allein in ihrem Landsitz lebt und nur einen räudigen Hund zum Gefährten hat, reist die gemalte Tamara um die Welt und wird allerorts bestaunt und bewundert. Immer wieder stoßen wir auf diese Kontraste, die mir beim Lesen schwer im Magen lagen.

Obwohl gerade die Themen rund um die politischen Rahmenbedingungen nur sehr vage und schemenhaft erzählt werden, sind auch sie von Bedeutung für diese Geschichte. Oft wenn es sich in Tamaras Gedanken oder den Aussagen “des Künstlers” um Krieg und Gewalt dreht, kommen kleine und große Wahrheiten ans Licht, die meist schnell wieder verdrängt werden.

“Genau so wird Grausamkeit erst möglich, denn sobald man das Leid verschweigt, ist Mitleid nicht mehr erforderlich.”

Für manchen Leser wird das Buch schwer zu verkraften sein, so viel Einsamkeit und Traurigkeit liegt in den Seiten, ist es doch die Geschichte eines gescheiterten Lebens. Auch bewegt sich die Handlung in diesem Buch nur mühsam voran, schlägt oft immer wieder Schleifen zurück. Eben wie die Gedanken einer Person, die ihr Leben noch einmal Revue passieren lässt. Mich hat die Lektüre dennoch, beziehungsweise genau deshalb, so angesprochen und zum Innehalten angeregt.

 


Cover des Buches Warten (ISBN: 9783942795241)
W

Rezension zu "Warten" von Nina Jäckle

Eine wunderbare Idee für ein wunderbares Buch
WinfriedStanzickvor 10 Jahren

 

Man nehme eine alte, schon 2002 in dem Debütband „Es gibt solche“ von Nina Jäckle erschienene Erzählung und gebe sie einer jungen Künstlerin zur Illustration.

 

Herausgekommen ist ein weiteres Buchjuwel des noch jungen Mannheimer Kunstanstifter Verlags. Darin wird leise und sparsam, von allen Überflüssigem befreit, die Geschichte eines Mannes erzählt, der, nachdem ich seine Geliebte verlassen hat, seine Wohnung nicht mehr verlässt, und der das Warten und Horchen zu seiner neuen Existenz macht.

 

Durch die eindrucksvollen Illustrationen von Franziska Neubert aus Leipzig wir diese kleine literarische Miniatur auf eine ganz besondere Weise lebendig.

 

Eine wunderbare Idee für ein wunderbares Buch, wie sie niemals als e-book oder ähnliches zur verwirklichen wäre. Es ist gut, dass es Leute gibt, die noch richtige Bücher machen, die auch ihren Preis dann wert sind.

 

 

 

 

Cover des Buches Sevilla (ISBN: 9783827008978)
Daphne1962s avatar

Rezension zu "Sevilla" von Nina Jäckle

Rezension zu "Sevilla" von Nina Jäckle
Daphne1962vor 12 Jahren

Sie flüchtet nach Sevilla mit einem Koffer voller Geld. Beute aus einem Raub. Sie mietet eine Wohnung und wartet. Er will nachkommen. Sie soll ihn nicht suchen, er würde kommen. Sie hat alles hinter sich gelassen, Familie, Freunde, ihr Land, die Stadt. Die Tage verstreichen, die Warterei zermürbt, anfangs zählt sie noch, dann
verliert sie sich in Beobachtungen. Sie spricht die Sprache nicht, lernt immer ein Wort. Diese Worte fließen hin und wieder in den den Text mit ein. Irgendwann will sie gar nicht mehr, das er kommt. Möchte alles abstreifen, wie eine Haut.

Nina Jaeckle schreibt ein wenig lyrisch. Da ist z.B. der Satz „Hier wird laut gerufen für die, die nicht gut hören, hier wird langsam gesprochen für die, die nicht gut verstehen, hier wird gelacht für jene, die nichts mehr zu lachen haben“. Die Sätze sind kurz und knapp, aber haben Wirkung auf den Leser. Es ist die Sprache,
die das Buch ausmacht und das sich hineinversetzen in die Wartende.
Mir hat das kurzweilige Buch sehr gefallen.

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