Cover des Buches Tolstoi und der lila Sessel (ISBN: 9783862200276)
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Rezension zu Tolstoi und der lila Sessel von Nina Sankovitch

Nina Sankovitch: Tolstoi und der lila Sessel

von BuecherKaterTee vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein schönes Buch..

Rezension

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BuecherKaterTeevor 8 Jahren
Nur drei Monate

hatte Nina Zeit, sich mit der tödlichen Krankheit ihrer Schwester zu befassen, nur drei Monate Zeit hatte die Familie noch mit der großen Schwester Anna - Marie.

Nina versucht in den kommenden Jahren der Trauer zu entkommen. Sie kümmert sich mit großem Aufwand um ihre große Familie und versucht allen über ihre Trauer hinwegzuhelfen. Sich selber rettet sie mit ihrem Aktionismus nicht.

Nach drei Jahren kommt Nina zu der Überzeugung, dass sie nicht vor der Trauer davonrennen kann. Deswegen entwickelt sie eine Idee:

Die Bücher sollen ihr helfen.

Nina, die mit Büchern aufgewachsen ist und mit ihrer verstorbenen Schwester in regem Austausch über Literatur stand wird in den kommenden zwölf Monaten täglich ein Buch lesen und auf ihrem Blog rezensieren, allerdings

"...mehr als 2,5 cm dick darf es nicht sein."

Nina Sankovitch hat mit ihrem Blog "ReadAllDay.org" einen der erfolgreichsten Blogs in Amerika erstellt. In ihrem Buch "Tolstoi und der lila Sessel" erzählt sie, wie sie die Liebe zur Literatur und den Büchern, die ihre Familie schon seit ihrer Kindheit pflegt und auslebt, nutzt, um ihre tiefe Trauer zu bewältigen.

Das Buch strotzt vor Leseempfehlungen, die müssen aber gar nicht aus dem Buch herausgeschrieben werden, denn im Abspann wird eine komplette Bücherliste mitgeliefert. Es rührt sehr an, wenn Nina ihre Leseerlebnisse in die Reflexion um das Leben und Sterben, das alltägliche Miteinander und vielleicht auch das Entdecken des Sinns des Lebens verknüpft.

"Das Jahr, in dem ich jeden Tag ein Buch las, war mein Jahr im Sanatorium,"

sagt Nina Sankovitch in ihrem Buch. Dazu beigetragen hat ihre Familie, die ihr den Rücken freigehalten und auf manche Zuwendung verzichtet hat.

Mich hat die Geschichte sehr zum Nachdenken angeregt. Der Tod kommt immer so plötzlich. Haben wir alles getan, um die verbleibende Zeit gut miteinander zu verbringen? Haben wir die Möglichkeiten genutzt um Positives zu bewirken? Mir ist aufgefallen, dass die Familie um Nina herum sehr aus dem "einander" - dem Miteinander und Füreinander existiert. Als Nina einem ihrer Söhne sagt, dass sein kleiner Bruder es gut habe, da er die Trauer noch nicht versteht, sagt ihr Sohn:

"Aber er hat Tante Anne - Marie nicht kennen lernen können, das ist für ihn sehr schade."

Ein kluger Junge..


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