Rezension zu "Wo du bist, fängt der Himmel an" von Nina Schiffer
Luise wurde vom Schicksal schon früh kräftig in die Suppe gespuckt. Als ihre jüngere Schwester Gesa vom Spielplatz verschwand, war Luise für sie verantwortlich. Mit dieser Last auf den Schultern scheint es fast unmöglich, dass sie nach Jahren anfängt vorsichtig nach vorne zu gucken.
Dabei hilft ihr Konstantin Sommer, der Besitzer von wunderbaren blauen Augen, der Leiter ihrer Theater-AG und ihr Lehrer.
Zum Glück steht Luise vor ihrem Abschluss. Wird schon irgendwie! Oder?
Im Fokus der Geschichte steht, anderes als in meiner Vorstellung, nicht das Verschwinden, die Suche oder eine mögliche Lösung, im Mittelpunkt steht die Geschichte zwischen Konstantin und Luise.
Ich denke, dass fast jeder mal ein wenig in eine Lehrkraft verschossen war und die wildesten Tagträume hatte. So ging es mir auf jeden Fall, aber anders als bei mir sind die Träume von Luise jugendfreier. :D
Luise ist schon 18, steht kurz vorm Abschluss und Konstantin ist auch noch ein ganz junger Lehrer. Ich glaub es sind gerade mal 10 Jahre die die beiden von einander trennen.
Was sich mir überhaupt nicht erschlossen hat ist die Verknüpfung der beiden Schwerpunkte. Auf der einen Seite ist da die verschwundene Schester, eine trauernde Familie und dann haben wir die Liebesgeschichte, die eigentlich ja verboten ist. Für mich passt das überhaupt nicht zusammen. Da hätte ich lieber zwei verschiedenen Bücher gelesen, die tiefer eintauchen.
Das Verschwinden von Gesa hinterlässt zwar eine betrügende Atmosphäre, aber es wird sehr oberflächlich mit umgegangen.
Das Buch wirkte vom Schreibstil eher, wie ein erster Entwurf. Viele abgehackte Sätze, simple Sprache. Blasse Nebencharaktere.
Aber dennoch habe ich das Buch gelesen. Ich musste einfach wissen wie das mit den beiden ausgeht und ob das von Gesa ein Ende findet.
Das Ende an sich konnte mich auch nicht vom Hocker reißen und ließ mich unglücklich zurück.
Aber meinen großen Respekt an die Autorin. Bei deinem Alter schon mit mehreren Büchern im Laden zustehen, da lebst du meinen Traum. Ich denke, dass sich der Schreibstil weiter entwickelt und dann freue ich mich schon drauf.
Eine kurze Geschichte, die schnell durch gelesen ist, mich aber nicht umgehauen.
Ich habe das Buch im Rahmen von NetGalley bereitgestellt bekommen und bedanke mich herzlich dafür.