Rezension zu "Graffiti My Soul" von Niven Govinden
Es ist stellenweise schwierig, dem Protagonisten die Stange zu halten - bei den Schilderungen komplett sinnfreier Gewalt gegen zufällig Ausgewählte ging mir der Kontakt sozusagen verloren. Allerdings decken die sich mit dem, was englische Freunde mir so erzählt haben (leider). Dafür ist einem der Ich-Erzähler Veerapen an anderen Stellen wieder sehr nah, und man kann seine Verletzlichkeit und das Bemühen, die Dinge richtig zu machen, gut nachfühlen.
Insgesamt gut geschrieben, mit hohem Anspruch und sehr nah an der Realität. Etwas störend fand ich die häufigen Zeitsprünge sowie das ziemlich unvermittelt hereinbrechende Beinahe-Happyend, das mir vorkam, als hätte ein überambitionierter Verlagslektor darauf bestanden ("Wir können den Leser hier nicht einfach so im Regen stehen lassen, wir müssen ihm eine Perspektive bieten ...").