Noah Sievernich

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Familie, Trauma, Verantwortung

Dies ist eine Fortsetzung des Romans «Was damals geschah», und ich würde dringend empfehlen, diesen zuerst zu lesen. Die Geschehnisse des ersten Bandes bilden den komplexen, vielschichtigen Handlungsrahmen, der hier um weitere Perspektiven und Enthüllungen erweitert wird; vieles wird zwar zum Verständnis in Rückblicken noch einmal aufgegriffen, aber die volle Wirkung kann diese Fortsetzung besser entfalten, wann man die Grundlagen kennt. 


Auch die Charaktere werden hier (überwiegend) nicht neu erfunden, die Autorin vertieft ihre Persönlichkeiten jedoch mit feinem Gespür und psychologischer Prägnanz. In «Was damals geschah» waren sie bereits vielschichtig und gut ausgearbeitet, doch in «Was nicht vergessen wurde» begegnen wir den einstigen Kindern dieser zutiefst zerrütteten Familien erneut. Sahen wir im ersten Band den allmählichen Verfall der Familie Lamb, sehen wir nun die Auswirkungen des entstandenen Kindheitstraumas auf die Überlebenden. Dabei klingt auch die Frage an, inwieweit dich persönliches Trauma von moralischer Verantwortung enthebt…


Die beiden Bände sind zwei Seiten derselben Medaille: Die Vergangenheit spiegelt sich in der Gegenwart, die Kinder spiegeln sich in den Erwachsenen. Das wurde von Lisa Jewell meisterhaft umgesetzt. 


Trotz geschickter Wendungen und überraschender Enthüllungen sehe ich diese Saga indes eher als Familien– oder Entwicklungsdrama denn als Thriller,  was für mich aber keineswegs ein Manko ist. Die Spannung ist eine, die in den düsteren Winkeln der Seele schwärt, während du beim Lesen auf den Lichtblick eines versöhnlichen Endes hoffst; die Geschichte gewinnt von Seite zu Seite an Dimension. In meinen Augen entwickelt das eine ungeheure Sogwirkung, und der atmosphärische Schreibstils trägt dich über die Fallstricke dieses manchmal allzu komplexen Netzes aus Lügen, Gewalt und Geheimnissen.

holpriger und sprunghafter Einstieg

Zu Beginn wird ein Überblick über alle beteiligten Personen gegeben, indem sie nach Familienzugehörigkeit aufgelistet werden. Grundsätzlich finde ich das keine schlechte Idee, in diesem Fall hat es mir aber nicht so gut geholfen wie erhofft. Der Einstieg war für mich sehr holprig, es wechseln laufend Charaktere und Orte und auch Zeitsprünge vor und zurück werden gemacht und dies in recht kurzen Kapiteln. Ich finde es für den Einstieg zu sprunghaft und verwirrend und es macht es auch unnötig kompliziert, um sich in der Geschichte zurecht zu finden. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, vielleicht kommt dies als Erschwerungsgrund noch hinzu.

Lange Zeit stellt man sich als Leser*in die Frage: Wie gehören die unterschiedlichen Geschichten zusammen? Dieser Plot ist sehr gut gelungen und auch nicht zu leicht zu durchschauen. Gut finde ich auch den psychologischen Aspekt, indem die Autorin berücksichtigt, was traumatische Erlebnisse mit Menschen machen können und dass es manches Mal auch nicht möglich ist zu heilen oder zu vergessen. 

Was nicht vergessen wurde

Cover und Klappentext haben mich hier sofort angesprochen und ich freu mich sehr,  dass mich das Buch so mitreißen hat können.
Das Cover ist hier nämlich Programm!
Wir lernen in diesem Buch verschiedene Menschen in unterschiedlichen Zeiten kennen. All diese Menschen haben eine große Gemeinsamkeit. Sie alle verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Eine grausame Vergangenheit. Das Buch ist hier so aufgebaut, dass man als Leser erst zum Schluss alle große Fragezeichen beantwortet bekommt, das fand ich richtig klasse.

 In London werden die Knochen einer junge Frau gefunden. Die Untersuchungen ergeben, dass die Frau schon sehr lange tot sein muss. Der Leichnam der jungen Frau musste über viele viele Jahre an einem anderen Ort gelagert worden sein. Nun hat sich jedoch der Mörder dazu entschlossen die Überreste in die Themse zu werfen. Nun beginnen die Ermittlungen zu einem Cold Case Fall der kaum lösbar scheint.

Doch die Ermittler geben nicht auf und suchen nach dem Täter und geraten dabei in einen Strudel aus Geheimnissen und Lügen die schier unfassbar sind. Jedoch kann man nicht auf ewig alles verbergen.

Ich fand den Aufbau des Buches richtig toll. Ich war sehr oft richtig verwirrt weil ich die einzelnen Teile nicht richtig zusammensetzen konnte. Es war dann zum Schluss umso spannender als plötzlich alles Sinn ergab. Dieses Buch ist für mich sehr gelungen. Hier hat alles gepasst. Die Geschichte, der Schreibstil, die Protagonisten.

Ich habe es nach dem Lesen des Buches bemerkt das es der zweite Teil einer Reihe ist. Dies hat mein Lesevergnügen jedoch nicht gestört da alles sehr gut und schlüssig aufbereitet war. Meiner Meinung nach muss man Teil 1 nicht gelesen haben um der Geschichte folgen zu können. 


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