Bereits der Einstieg ins Buch von Noah Sow zeigt, wie falsch wir liegen, wenn wir glauben, wir seien nicht rassistisch. Mit Humor zeigt die Autorin, welche Vorurteile sich in unserem Kopf gefestigt haben.
Zu Beginn werden einige Dinge für das grundlegende Verständnis für uns weiße Menschen erklärt und Begrifflichkeiten erläutert, die am Ende in einem Glossar nochmal zusammengefasst werden. Es gibt einen kleinen Teil zum Mitmachen, um sich selbst zu testen, ob man Rassismus erkennt. Spätestens nach Beenden dieses Buches, wird das Testergebnis anders ausfallen.
Danach geht die Autorin auf die Herkunft des "Rasse-Begriffs" ein - ein wichtiger Punkt, um überhaupt zu verstehen, was Rassismus ist. Denn oft wird Rassismus mit Fremdenfeindlichkeit oder Ausländerfeindlichkeit verwechselt. Dass es sich hierbei um ein strukturelles Problem handelt, das zu Zeiten des Kolonialismus begonnen hat, ist vielen nicht klar.
Das Buch greift vor allem auch die mediale Öffentlichkeit auf, in der Rassismus verzerrt dargestellt wird. Hier bekommen wir Beispiele geliefert, die wir schon eher mit Rassismus in Verbindung bringen: Eine Frau, die von Polizisten erschossen wird, weil sie ihr Kind von ihrem Ex abholen wird und die Polizisten scheinbar nicht in der Lage waren, sich auf andere Weise gegen eine Frau zu behaupten (mit einer Verhaftung zum Beispiel ...). Ein Mann, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und sich dumme Sprüche nicht gefallen lassen will und dafür sein Leben lässt. Darüber, dass Medien zuerst die Hautfarbe einer Person betonen, solange sie nicht weiß ist, und damit ein Bild in unseren Köpfen schüren, das den kolonialen Rassegedanken weiter verschärft.
Es werden aber auch Alltagssituationen benannt und aufgezeigt, die uns sehr bekannt vorkommen. Die Frage nach der Herkunft, das unaufgeforderte betatschen eines Afros, Exotismus oder Ausbeutung ... Zum Schluss gibt es eine Liste von dummen Sprüchen, die Schwarze Menschen nicht mehr hören können.
Der Teil, der uns weißen Menschen eine Hilfestellung gibt, um zu lernen, was wir besser machen können, fällt vergleichsweise kurz aus - was nicht schlimm ist, denn es gibt jede Menge Titel, die sich darauf spezialisiert haben. Dieses Buch hilft aufzuklären, ein System einmal aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen und Themen in den Fokus zu rücken, die viel zu gern unter den Tisch gekehrt werden.