Rezension zu "Die Götter müssen sterben" von Nora Bendzko
"[...]. Und bringt den Göttern diese Nachricht: Die Amazonen werden ihre Rache haben. Niemand, auch kein Gott, kann uns auf dem Weg nach Troja aufhalten."
Ich bin wieder aus dem Urlaub zurück und hatte dieses tolle Buch dabei 😁
Und ich habe es geliebt. Die Autorin interpretiert den Krieg um Troja auf moderne Weise - mit starken Frauen und mit viel Queerness. Es war großartig, wieviel Raum diese Gefühle einnehmen durften. Dennoch sind die Amazonen nunmal blutrünstig und auch wenn sie so leben wie sie wollen, alles läuft auch bei ihnen nicht glatt. So werden Söhne geopfert und Töchter dankend angenommen. Die Amazonen leben im Matriarchat, so frei die Frauen und die Vielseligen (nicht-binär) auch sind, sie spiegeln das Patriarchat, dass sie verachten.
Ich habe mich gefreut, dass Patroklos und Achilles eine bedeutetende Rolle inne hatten. Wer 'Das Lied des Achill' von Madeline Miller gelesen und geliebt hat, kommt hier voll auf seine Kosten.
Gelegentlich hat die Geschichten ein paar Durststrecken, aber nichts, was mich vom Lesen abgehalten hätte. 😁
Die Schlachten die geschlagen werden, sind toll geschrieben - man verliert sein Herz an die Figuren, die dann doch ihr Leben lassen müssen. So ist es ja meistens 😁
Die Gefühle rund um Aretos 'Schatten' sind greifbar und verständlich, weshalb auch ich als nicht Betroffene es verstehen konnte.
Trotz vieler Charaktere kam ich immer super mit - weil sie alle so gut ausgearbeitet sind. Die Autorin hat sich mit ihnen auseinandergesetzt und die Mythologie, die Götter auf ihre ganz eigene Weise interpretiert. 🥰