Rezension zu "Die Götter müssen sterben" von Nora Bendzko
Um es einmal kurz zu machen, denn zu diesem Buch sind bereits eine Fülle von Rezensionen erschienen, ich konnte dem Roman nicht wirklich viel abgewinnen.
Und ich muss das Pferd „von hinten aufzäumen“, denn das Nachwort der Autorin am Ende des Buches hat mir mehr gefallen und mehr gegeben, als das Buch insgesamt.
Da Nora Bendzko starkes Gewicht auf die Darstellung von Diversität bei den Charakteren legt haben mich ihre Erläuterungen bezüglich des Warum und Wie beindruckt. Hinzu kommt auch die tiefgehende Hintergrundrecherche zu den Amazonen, vor allem innerhalb der griechischen Geschichtsschreibung.
Der Roman war mir jedoch zu dystopisch umgesetzt? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es das trifft. Vielleicht eher zu pro-feministisch? Ich weiß nicht so ganz genau, wie ich verbal greifen soll, was mir nicht gefallen hat. Aber ich will da ganz ehrlich sein, der Ansatz die patriarchale griechische Gesellschaft als geradezu frauenverachtend und überdimensioniert männlich brutal dazustellen, hat mich nicht abholen können. Ich mag solche schwarz-weiß Übersteigerungen nicht. Da hat es auch nicht geholfen zu zeigen, dass auch bei den Amazonen nicht alles super liberal und positiv innerhalb der Gesellschaft verläuft.
Da ist also nicht viel, was ich mochte. Obwohl, wenn ich ehrlich bin. Das rein schriftstellerische Können der Autorin war schon gut. Denn wie sie Handlungen und Charaktere beschreibt ließ sich gut lesen. Vielleicht könnte mich ein anderes Werk der Autorin ja mehr überzeugen.
Für mich war das Buch ein Fehlgriff und ich kann es leider auch nicht weiter empfehlen.