Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Manche Rezensionen haben mir besondere Freude gemacht! Immer dann, wenn jemand schrieb, er konnte sich so richtig in die beschriebene Epoche hineinversetzen, sich in diese Welt entführen lassen. Dass er mit den Hauptfiguren gelitten und gehofft habe. Oder dass es so spannend war, dass das Buch so schnell wie kein anderes zu Ende gelesen war. Und die begeisterte Rezension einer Leserin, die schrieb, dass mein Roman „Der Fluch der Zuckerinsel“ sie so sehr mitgenommen hat, dass sie nicht mehr aufhören konnte, zu lesen und dass das Buch eigentlich zehn statt fünf Sterne verdient hätte. Wenn ich das lese, bin ich sehr gerührt und freue mich total!
Wann kommen dir die besten Ideen?
Eigentlich erst beim Schreiben, dann, wenn ich mich an mein Notebook setze und die letzte Textstelle überlese. Ich lebe immer ein bisschen in der Geschichte, die ich schreibe und da ergibt sich vieles wie von selbst. Keinesfalls ist es so, dass ich nachts plötzlich mit einer Idee aufwache oder mit einem Geistesblitz aufspringe und mir sage: Wow – jetzt habe ich aber eine tolle Idee für meinen neuen Roman!
Welche Musik hörst du gerne beim Schreiben?
Ich liebe klassische Musik, Oper oder französische Chansons. Aber beim Schreiben würde mich das ablenken. Ich blende dabei Geräusche aus, auch Musik. Also, entweder das Eine oder das Andere!
Hast du ein Lieblingswort?
Ich habe eher sogenannte „Unworte“, bei denen ich aufpassen muss, dass ich sie nicht zu oft im Text verwende. Ich lasse die Protagonisten oft mit den Schultern zucken oder nicken …
Welches Buch verschenkst du gerne?
Wenn ich ein Buch verschenke, denke ich immer daran, woran die betreffende Person interessiert ist. Es ist eben alles Geschmackssache. Manche Leute mögen nur Krimis, manche nur Sachbücher. Da wäre ein Liebesroman eher nicht angebracht, so schön er auch sein mag.
Gibt es etwas, was du gerne lernen würdest?
Früher wollte ich unbedingt Ballett tanzen lernen, aber heute weiß ich, dass das ein Knochenjob ist, der schnell vorbei sein kann.
Jetzt lerne ich durch meine historischen Recherchen sehr viel dazu. Es macht großen Spaß, dabei sein eigenes Wissen immer weiter zu vervollständigen.
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Für sehr vieles. Ich lese gerne und bin begeistert von der Stadt Paris, da wo ich auch studiert habe. Eine weitere große Schwäche ist die Mode. Ich kann bei neuen Klamotten einfach nicht widerstehen, obwohl der Kleiderschrank schon voll ist.
Ein Satz über dein neues Buch:
Es war mir eine Herzensangelegenheit „Die Tochter der Bettlerin“ zu schreiben, weil mich die Epoche Friedrich des Großen fasziniert hat und ich mich gefragt habe, wie die Frauen aus armen Verhältnissen, die keinen Beruf hatten, in dieser Zeit ihr Leben meistern konnten.
Ein Satz aus deinem neuen Buch:
Anna wich zurück. Sie fürchtete sich vor den Tobsuchtsanfällen der Mutter, ihrer unverhüllten Gier nach Alkohol und den Schlägen, die auf sie niederprasselten, wenn sie nichts bekam.
Zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Eigentlich würde ich alle historischen Personen aus meiner Buchwelt gerne einmal treffen. Immer da, wo sie gerade gelebt haben. Ich würde mich im Mittelalter mit Jan Hus treffen und versuchen, ihn freizubekommen. Mit Kardinal Richelieu würde ich in einer Kutsche durch das alte Paris fahren. Und mit Friedrich dem Großen oder dem Freiherrn von der Trenck ein Menuett tanzen. Die Französische Revolution wäre mir etwas zu gefährlich. Denn da könnte ich meinen Kopf verlieren.