Über einen Zeitraum von 20 Jahren wird das Leben der zwei Hauptfiguren begleitet, die während des „Dritten Reichs“ neben der Industriellenfamilie Quandt und dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels in diesem Buch eine teils fiktive Rolle spielen: Magda Goebbels und ihr junger, schwuler Liebhaber Hans Kesselbach. Während sie im ersten Teil als frustrierte, einsame Unternehmensgattin beschrieben wird, findet sie schließlich ihre sinngebende Rolle an der Seite nahe bei Hitler in Wochenschauen mit ihren sechs Kindern. Ihr junger Liebhaber beginnt seine Rolle zunächst als Schüler im Teenageralter, heimlich verliebt in seinen Schulfreund Helmut Quandt. Der Ich-Erzähler, später Student der Rechtswissenschaften inmitten seiner Affäre, wird zum Auslöser von Magdas Scheidung und arbeitet schließlich als Diplomat in Italien, seine Homosexualität stets verbergend. Die politischen und menschlichen Nöte dieser Zeit, auch hinsichtlich Paragraph 175 StGB, werden im zweiten Teil einfühlsam beschrieben. Viele Gedanken der stillen Mittäterschaft gegen Juden, Kommunisten, Schwule, Andersdenkende werden eingeflochten, wenn auch in ihrem Weg verschieden überzeugt, unterschiedlich in dem NS-System eingebunden. Während Hans versucht, in Italien und in der Schweiz als homosexuelle Randfigur auf entspanntere Zeiten zu hoffen, beendet die immer noch fanatische Magda hier fiktiv ihr Leben im Krankenhaus mit Medikamenten und Cognac.
Interessante historische Fakten in fiktivem Mantel.