Inhalt
In dem Buch erzählt Nora ihre Geschichte. Wie sie bereits im Kindesalter die ersten Anzeichen einer Depression entwickelte und lange nicht wusste, was es mit den Symptomen auf sich hatte. Wie sie sich mit Anfang Zwanzig das erste Mal Hilfe suchte und, weil ihre Ängste und Panikattacken ihr Leben derart einschränkten, dass sie sogar ihr Studium abbrechen musste. Nora erzählt von ihren Tiefen, aber auch ihren Höhen.
Aufklärung ohne erhobenen Zeigefinger
Das Buch ist jedoch nicht nur eine Biographie, sondern auch Aufklärer über das Phänomen Depression. Sämtliche Fakten, wie Anzeichen, Symptome, Verhaltensweise werden allesamt erläutert und erklärt. Zudem zieht sie einige Experten in Interviews hinzu, deckt typische Klischees auf (z.B. Anti Depressiva machen süchtig und/oder verändern die Persönlichkeit).
Die Hilfe von jemandem, der weiß, wie es einem geht
Viele wollen sich Hilfe holen, wissen aber nicht, wo sie überhaupt anfangen sollen. Das Buch ist wie der Halt einer Vertrauensperson. Wer eine Depression hat, wird zwischen den Seiten aufgefangen und verstanden. Wer nicht weiter weiß, bekommt eine Menge Tipps – sei es, sich für die richtige Therapieform zu entscheiden, oder überhaupt nach Therapieplätzen zu suchen. Sie listet auch sämtliche Anlauf- und Hilfestellen auf, was vielen Betroffenen die ganze mühselige Recherche ersparen kann.
Außerdem motiviert sie auch zur Selbsthilfe. Oft ist psychologische Hilfe unvermeidlich, aber es gibt auch viele Dinge, die man selbst für sich tun kann.
Ratgeber für Angehörige
Wie kann ich einer Person mit Depression helfen? Was soll ich sagen? Was soll ich auf keinen Fall sagen? All diese Fragen werden in dem Buch beantwortet. Das Buch ist nicht nur eine Stütze für Betroffene selbst, sondern auch für Angehörige – Familie, Freund:innen, Mitschüler:Innen, Lehrer:innen etc.
„Wegweiser einer Erfahrungsexpertin" - So steht es im Untertitel und genau das beschreibt das Buch auf den Punkt. Nora hat nahezu ihr ganzes Leben mit der Krankheit gelebt und ist demnach eine berechtigte Erfahrungsexpertin. Doch ebenso schön finde ich, dass ihr Buch wahrhaft ein „Wegweiser“ ist. Das Buch ist nicht bloß pure Info, es nimmt einen bei der Hand und zeigt, dass es einen Weg da raus gibt. Diesen Weg geht die Autorin Kapitel für Kapitel, Schritt für Schritt mit einem. Dabei bleibt sie immerzu einfühlsam und weist die Leser:innen immer wieder daraufhin, dass sie keinesfalls allein mit ihren Gedanken sind.
Ganz große Buchempfehlung!
Ich kann euch das Buch nur ans Herz lege. Für Betroffene, die vielleicht noch am Anfang stehen und nicht weiterwissen, aber auch für Angehörige, die helfen wollen, aber nicht wissen, wie. Es ist traurig, berührend, aber auch mutmachend und hoffnungserweckend.