Die Autorin hat ihre Hausaufgaben gemacht, das muss ich ihr lassen. Sie kennt sich mit dem medizinischen Kram von Früher aus, manches davon ist sogar richtig interessant, bei anderen wurde mir fast schlecht. Das kann die Autorin, da ist sie echt gut, der Rest ist für die Tonne.
Das Buch wird als »höllisch spannend« vermarktet, während der Spannungsbogen gar nicht existiert. Es passiert eine Entführung, ein Mord, die Protagonistin wird überwältigt und der Reporter stiehlt Dokumente - keines dieser Ereignisse wurde irgendwie spannend geschildert. Das kann die Autorin überhaupt nicht.
Außerdem werden ihre Figuren keinen Moment lang sympathisch. Die Autorin reduziert sie nur auf ihr Können, subtrahiert das Menschliche aus ihnen und macht sie zu einfachen Werkzeugen der Handlung.
Ich habe das Buch bis zur Hälfte gelesen, bis ich es gelangweilt zur Seite gelegt habe und einen Eid gab, nicht weiterzulesen. Vielleicht ist ihr Stil sauber und fehlerfrei, aber ansonsten völlig neutral, kalt und emotionslos. Das war eindeutig nichts.